„Koenigsberger-Faktor“ – Versionsunterschied

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Der '''Königsberger Faktor''' bezeichnet, insbesondere in der [[Mineralogie]], das Verhältnis von natürlicher [[Remanenz|remanenter Magnetisierung]] zu [[Elektromagnetische Induktion|induzierter]] [[Magnetisierung]].<ref name=":0">{{Internetquelle |url=https://www.spektrum.de/lexikon/geowissenschaften/koenigsberger-faktor/8651 |titel=Königsberger Faktor |werk=Lexikon der Geowissenschaften |hrsg=Spektrum |abruf=2023-03-10}}</ref> Er wurde erstmalig 1938 von [[Johann Koenigsberger]] beschrieben und wird in der [[Geophysikalische Prospektion|geophysikalischen Exploration]] häufig zur Beschreibung und Interpretation magnetischer Anomalien genutzt.<ref>Koenigsberger, J. G. (1938). Natural residual magnetism of eruptive rocks. Terrestrial Magnetism and Atmospheric Electricity, 43(3), 299–320.</ref>
Der '''Koenigsberger-Faktor,''' teils auch als '''Königsberger Faktor''' bezeichnet, beschreibt, insbesondere in der [[Mineralogie]], das Verhältnis von natürlicher [[Remanenz|remanenter Magnetisierung]] zu [[Elektromagnetische Induktion|induzierter]] [[Magnetisierung]].<ref name="angenheister1972" /><ref name="clauser2013" /><ref name="soffel2013" /><ref name="spektrum.de" /> Er wurde erstmalig 1938 von [[Johann Koenigsberger]] beschrieben<ref name="koenigsberger1938" /> und wird in der [[Geophysikalische Prospektion|geophysikalischen Exploration]] häufig zur Beschreibung und Interpretation magnetischer Anomalien genutzt.


== Definition ==
== Definition ==
Der Königsberger Faktor ist ein dimensionsloser Parameter <math>Q</math>, der definiert ist als ein Verhältnis der remanenten Magnetisierung <math>M_\text{rem}</math> zu der induzierte Magnetisierung <math>M_\text{ind}</math>:<ref name=":0" />
Der Koenigsberger-Faktor ist ein dimensionsloser Parameter <math>Q</math>, der definiert ist als ein Verhältnis der remanenten Magnetisierung <math>M_\text{rem}</math> zu der induzierte Magnetisierung <math>M_\text{ind}</math>:<ref name="spektrum.de" />


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Die induzierte Magnetisierung <math>M_\text{ind}</math> kann dabei auch als ein Produkt aus der [[magnetische Suszeptibilität|magnetischen Suszeptibilität]] <math>\chi</math> und der lokalen Stärke des [[Erdmagnetfeld]]es <math>H</math> ausgedrückt werden.
Die induzierte Magnetisierung <math>M_\text{ind}</math> kann dabei auch als ein Produkt aus der [[magnetische Suszeptibilität|magnetischen Suszeptibilität]] <math>\chi</math> und der lokalen Stärke des [[Erdmagnetfeld]]es <math>H</math> ausgedrückt werden.


Die Gesamtmagnetisierung eines Gesteins ist die Summe seiner natürlichen remanenten Magnetisierung und der durch das umgebende geomagnetische Feld induzierten Magnetisierung. Bei <math>Q</math> größer 1 dominiert die remanente, bei <math>Q</math> kleiner 1 die induzierte Magnetisierung.<ref name=":0" /><ref>Gubbins, D., & Herrero-Bervera, E. (Eds.). (2007). ''Encyclopedia of geomagnetism and paleomagnetism.'' Springer Science & Business Media.</ref>
Die Gesamtmagnetisierung eines Gesteins ist die Summe seiner natürlichen remanenten Magnetisierung und der durch das umgebende geomagnetische Feld induzierten Magnetisierung. Bei <math>Q</math> größer 1 dominiert die remanente, bei <math>Q</math> kleiner 1 die induzierte Magnetisierung.<ref name="spektrum.de" /><ref name="gubbins2007" />


== Einzelnachweise ==
== Einzelnachweise ==
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Version vom 24. März 2023, 12:20 Uhr

Der Koenigsberger-Faktor, teils auch als Königsberger Faktor bezeichnet, beschreibt, insbesondere in der Mineralogie, das Verhältnis von natürlicher remanenter Magnetisierung zu induzierter Magnetisierung.[1][2][3][4] Er wurde erstmalig 1938 von Johann Koenigsberger beschrieben[5] und wird in der geophysikalischen Exploration häufig zur Beschreibung und Interpretation magnetischer Anomalien genutzt.

Definition

Der Koenigsberger-Faktor ist ein dimensionsloser Parameter , der definiert ist als ein Verhältnis der remanenten Magnetisierung zu der induzierte Magnetisierung :[4]

Die induzierte Magnetisierung kann dabei auch als ein Produkt aus der magnetischen Suszeptibilität und der lokalen Stärke des Erdmagnetfeldes ausgedrückt werden.

Die Gesamtmagnetisierung eines Gesteins ist die Summe seiner natürlichen remanenten Magnetisierung und der durch das umgebende geomagnetische Feld induzierten Magnetisierung. Bei größer 1 dominiert die remanente, bei kleiner 1 die induzierte Magnetisierung.[4][6]

Einzelnachweise

  1. Gustav Angenheister, Heinrich Soffel: Gesteinsmagnetismus und Paläomagnetismus (= Studienhefte zur Physik des Erdkörpers. Band 1). Borntraeger, 1972, ISBN 3-443-22001-0, S. 108 (eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche).
  2. Christoph Clauser: Einführung in die Geophysik: Globale physikalische Felder und Prozesse in der Erde. Springer-Verlag, 2013, ISBN 978-3-642-04496-0, S. 238 (eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche).
  3. Heinrich C. Soffel: Paläomagnetismus und Archäomagnetismus. Springer-Verlag, 2013, ISBN 978-3-642-76547-6, S. 272 (eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche).
  4. a b c Königsberger Faktor. In: Lexikon der Geowissenschaften. Spektrum, abgerufen am 10. März 2023.
  5. J. Koenigsberger: Natural residual magnetism of eruptive rocks. In: Journal of Geophysical Research. Band 43, Nr. 3, 1938, S. 299–320, doi:10.1029/te043i003p00299 (englisch).
  6. D. Gubbins, E. Herrero-Bervera (Hrsg.): Encyclopedia of geomagnetism and paleomagnetism. Springer Science & Business Media, 2007.