„Dockanema“ – Versionsunterschied

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Im Jahr 2006 begründete der mosambikanische Filmemacher [[Pedro Pimenta]] ''Dockanema'' in Form eines Festivals für Dokumentarfilme. Sein Ziel war es, das nach der Ära des ''[[Instituto Nacional de Cinema (Mosambik)|Instituto Nacional de Cinema]]'' entstandene Vakuum im Kino zu füllen, die Sichtbarkeit des mosambikanischen Kinos auf nationaler und internationaler Ebene zu erhöhen und das Filmangebot für das nationale Publikum zu bereichern und zu diversifizieren.<ref name=":1" />
Im Jahr 2006 begründete der mosambikanische Filmemacher [[Pedro Pimenta]] ''Dockanema'' in Form eines Festivals für Dokumentarfilme. Sein Ziel war es, das nach der Ära des ''[[Instituto Nacional de Cinema (Mosambik)|Instituto Nacional de Cinema]]'' entstandene Vakuum im Kino zu füllen, die Sichtbarkeit des mosambikanischen Kinos auf nationaler und internationaler Ebene zu erhöhen und das Filmangebot für das nationale Publikum zu bereichern und zu diversifizieren.<ref name=":1" />


Das erste Festival fand im September 2006 statt, dabei wurden mehr als 70 Filme gezeigt; die zweite Ausgabe fand im September 2007 mit über 80 Filmen statt. Gezeigt wurde Filme aus Mosambik, wie auch aus Brasilien und Europa. Das Festival fand gleichzeitig in mehreren Theatern der mosambikanischen Hauptstadt statt, im Teatro Avenida, im Teatro Scala, im Centro Cultural Brasil-Moçambique, im Cine-Teatro Gilberto-Mendes und im Amphitheater der Kunstfakultät der Universität Eduardo Mondlane.<ref name=":1">{{Literatur |Autor=José de Sousa Miguel Miguel Lopes |Titel=Cinema de Moçambique no pós-independência: uma trajetória |Sammelwerk=Rebeca - Revista Brasileira de Estudos de Cinema e Audiovisual |Band=5 |Nummer=2 |Datum=2016 |ISSN=2316-9230 |DOI=10.22475/rebeca.v5n2.223 |Online=https://rebeca.emnuvens.com.br/1/article/view/223 |Abruf=2023-04-11}}</ref><ref name=":0">{{Literatur |Autor=Ute Fendler |Titel=Cinema in Mozambique: New Tendencies in a Complex Mediascape |Sammelwerk=Critical Interventions |Band=8 |Nummer=2 |Datum=2014-05-04 |ISSN= |DOI= |Seiten=246–260 |Online=http://www.tandfonline.com/loi/rcin20 |Abruf=}}</ref>
Das erste Festival fand im September 2006 statt, dabei wurden mehr als 70 Filme gezeigt; die zweite Ausgabe fand im September 2007 mit über 80 Filmen statt. Gezeigt wurden Filme aus Mosambik, wie auch aus Brasilien und Europa. Das Festival fand gleichzeitig in mehreren Theatern der mosambikanischen Hauptstadt statt, im Teatro Avenida, im Teatro Scala, im Centro Cultural Brasil-Moçambique, im Cine-Teatro Gilberto-Mendes und im Amphitheater der Kunstfakultät der Universität Eduardo Mondlane.<ref name=":1">{{Literatur |Autor=José de Sousa Miguel Miguel Lopes |Titel=Cinema de Moçambique no pós-independência: uma trajetória |Sammelwerk=Rebeca - Revista Brasileira de Estudos de Cinema e Audiovisual |Band=5 |Nummer=2 |Datum=2016 |ISSN=2316-9230 |DOI=10.22475/rebeca.v5n2.223 |Online=https://rebeca.emnuvens.com.br/1/article/view/223 |Abruf=2023-04-11}}</ref><ref name=":0">{{Literatur |Autor=Ute Fendler |Titel=Cinema in Mozambique: New Tendencies in a Complex Mediascape |Sammelwerk=Critical Interventions |Band=8 |Nummer=2 |Datum=2014-05-04 |ISSN= |DOI= |Seiten=246–260 |Online=http://www.tandfonline.com/loi/rcin20 |Abruf=}}</ref> Zwischen 7000 und 10.000 Zuschauern besuchten jährlich das Festival.<ref name=":2">{{Literatur |Autor=Lindiwe Dovey |Titel=Precarity and Resistance: An Interview with Pedro Pimenta, Founder-Director of Dockanema Documentary Film Festival (Mozambique) |Sammelwerk=Documentary Film Festivals Vol. 2 |Verlag=Springer International Publishing |Ort=Cham |Datum=2020 |ISBN=978-3-030-17323-4 |DOI=10.1007/978-3-030-17324-1_10 |Seiten=147–156 |Online=http://link.springer.com/10.1007/978-3-030-17324-1_10 |Abruf=2023-04-11}}</ref>


2010 organisierte Dockanema gemeinsam mit der Faculdade de Letras e de Ciencias Sociais, Universidade Eduardo Mondlane die erste internationale Konferenz über das mosambikanische Kino mit Wissenschaftlern aus Europa, Amerika und Afrika. Das Festival organisierte auch Workshops für junge Filmemacher und runde Tische für öffentliche Debatten im INAC.<ref name=":0" />
2010 organisierte Dockanema gemeinsam mit der Faculdade de Letras e de Ciencias Sociais, Universidade Eduardo Mondlane die erste internationale Konferenz über das mosambikanische Kino mit Wissenschaftlern aus Europa, Amerika und Afrika. Das Festival organisierte auch Workshops für junge Filmemacher und runde Tische für öffentliche Debatten im INAC.<ref name=":0" />
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Im Jahr 2012 änderte das Festival seine Ausrichtung und wurde von der brasilianischen Firma ''Cine Internacional'' organisiert, wobei Pedro Pimenta als Kurator des Programms fungierte. Obwohl das Festival das gleiche Format hatte, war der Rückgang der finanziellen Unterstützung sichtbar, und es gab weniger internationale Gäste und weniger internationale Aufmerksamkeit. Auf dem Festival 2012 wurden nur sehr wenige Filme gezeigt, da es an finanzieller Unterstützung mangelte <ref name=":0" />
Im Jahr 2012 änderte das Festival seine Ausrichtung und wurde von der brasilianischen Firma ''Cine Internacional'' organisiert, wobei Pedro Pimenta als Kurator des Programms fungierte. Obwohl das Festival das gleiche Format hatte, war der Rückgang der finanziellen Unterstützung sichtbar, und es gab weniger internationale Gäste und weniger internationale Aufmerksamkeit. Auf dem Festival 2012 wurden nur sehr wenige Filme gezeigt, da es an finanzieller Unterstützung mangelte <ref name=":0" />


2013 wurde das Festival wegen mangelnder finanzieller Unterstützung komplett abgesagt.<ref name=":0" />
2013 wurde das Festival wegen mangelnder finanzieller Unterstützung komplett abgesagt.<ref name=":0" /><ref name=":2" />

== Festivaleditionen ==

* 1. Dockanema: 15. bis 24. September 2006; 70 Filme aus 27 Ländern,<ref>{{Internetquelle |url=https://africultures.com/evenements/?no=11438 |titel=Événements {{!}} Africultures : Dockanema 2006 |werk=Africultures |sprache=fr-FR |abruf=2023-04-11}}</ref> 10.000 Zuschauer<ref name=":3">{{Internetquelle |autor=Alexandra Lucas Coelho |url=https://www.publico.pt/2008/09/12/jornal/dockanema-cinema--e-memoria--em-maputo-275699 |titel=Dockanema Cinema e memória em Maputo |sprache=pt |abruf=2023-04-11}}</ref>
* 2. Dockanema: 14. bis 23. September 2007;<ref>{{Internetquelle |url=https://africultures.com/evenements/?no=11446 |titel=Événements {{!}} Africultures : Dockanema 2007 |werk=Africultures |sprache=fr-FR |abruf=2023-04-11}}</ref> 14.000 Zuschauer<ref name=":3" />
* 3. Dockanema: 12. bis 21. September 2008<ref>{{Internetquelle |url=http://www1.rfi.fr/actubr/articles/105/article_12950.asp |titel=RFI - Abertura do Festival do Filme Documentário em Maputo |abruf=2023-04-11}}</ref>
* 4. Dockanema: 11. bis 20. September 2009<ref>{{Internetquelle |url=https://africultures.com/evenements/?no=19345 |titel=Événements {{!}} Africultures : Dockanema 2009 - Festival de Cinéma Documentaire de Maputo |werk=Africultures |sprache=fr-FR |abruf=2023-04-11}}</ref>
* 5. Dockanema: 10. bis 19. September 2010<ref>{{Internetquelle |url=https://www.buala.org/pt/afroscreen/dockanema-2010 |titel=Dockanema 2010 {{!}} BUALA |abruf=2023-04-11}}</ref>
* 6. Dockanema: 9. bis 18. September 2011<ref>{{Internetquelle |url=https://www.cena.ufscar.br/5%c2%b0-festival-do-filme-documentario-dockanema/ |titel=CENA |sprache=pt-BR |abruf=2023-04-11}}</ref>
* 7. Dockanema: 14. bis 23. September 2012<ref>{{Internetquelle |url=https://africultures.com/evenements/?no=28209 |titel=Événements {{!}} Africultures : Dockanema 2012 |werk=Africultures |sprache=fr-FR |abruf=2023-04-11}}</ref>


== Bedeutung ==
== Bedeutung ==

Version vom 11. April 2023, 06:48 Uhr

Dockanema war ein internationales Filmfestival für Dokumentarfilme, das zwischen 2006 und 2012 in Maputo (Mosambiks) stattfand.

Geschichte

Im Jahr 2006 begründete der mosambikanische Filmemacher Pedro Pimenta Dockanema in Form eines Festivals für Dokumentarfilme. Sein Ziel war es, das nach der Ära des Instituto Nacional de Cinema entstandene Vakuum im Kino zu füllen, die Sichtbarkeit des mosambikanischen Kinos auf nationaler und internationaler Ebene zu erhöhen und das Filmangebot für das nationale Publikum zu bereichern und zu diversifizieren.[1]

Das erste Festival fand im September 2006 statt, dabei wurden mehr als 70 Filme gezeigt; die zweite Ausgabe fand im September 2007 mit über 80 Filmen statt. Gezeigt wurden Filme aus Mosambik, wie auch aus Brasilien und Europa. Das Festival fand gleichzeitig in mehreren Theatern der mosambikanischen Hauptstadt statt, im Teatro Avenida, im Teatro Scala, im Centro Cultural Brasil-Moçambique, im Cine-Teatro Gilberto-Mendes und im Amphitheater der Kunstfakultät der Universität Eduardo Mondlane.[1][2] Zwischen 7000 und 10.000 Zuschauern besuchten jährlich das Festival.[3]

2010 organisierte Dockanema gemeinsam mit der Faculdade de Letras e de Ciencias Sociais, Universidade Eduardo Mondlane die erste internationale Konferenz über das mosambikanische Kino mit Wissenschaftlern aus Europa, Amerika und Afrika. Das Festival organisierte auch Workshops für junge Filmemacher und runde Tische für öffentliche Debatten im INAC.[2]

Im Jahr 2012 änderte das Festival seine Ausrichtung und wurde von der brasilianischen Firma Cine Internacional organisiert, wobei Pedro Pimenta als Kurator des Programms fungierte. Obwohl das Festival das gleiche Format hatte, war der Rückgang der finanziellen Unterstützung sichtbar, und es gab weniger internationale Gäste und weniger internationale Aufmerksamkeit. Auf dem Festival 2012 wurden nur sehr wenige Filme gezeigt, da es an finanzieller Unterstützung mangelte [2]

2013 wurde das Festival wegen mangelnder finanzieller Unterstützung komplett abgesagt.[2][3]

Festivaleditionen

  • 1. Dockanema: 15. bis 24. September 2006; 70 Filme aus 27 Ländern,[4] 10.000 Zuschauer[5]
  • 2. Dockanema: 14. bis 23. September 2007;[6] 14.000 Zuschauer[5]
  • 3. Dockanema: 12. bis 21. September 2008[7]
  • 4. Dockanema: 11. bis 20. September 2009[8]
  • 5. Dockanema: 10. bis 19. September 2010[9]
  • 6. Dockanema: 9. bis 18. September 2011[10]
  • 7. Dockanema: 14. bis 23. September 2012[11]

Bedeutung

Dockanema gilt als ein bedeutender Moment in der Geschichte des mosambikanischen Films, das Festival gewann in kürzester Zeit selbst internationale Anerkennung und zog Filmemacher aus der ganzen Welt an. Die mosambikanische Filmemacherin Isabel Noronha beschrieb die Bedeutung des Festivals folgendermaßen:

«[...] o Dockanema inaugurou uma era na qual nós, cineastas moçambicanos, começámos a poder mostrar os nossos filmes a um público mais alargado, e também a ter a possibilidade de vermos os filmes uns dos outros e aqueles que se fazem noutros locais. Tudo isto é muito importante em termos de reflexão daquilo que nós próprios fazemos.»

„[...] Mit Dockanema begann eine Ära, in der wir, die mosambikanischen Filmemacher, unsere Filme einem breiteren Publikum zeigen konnten und auch die Möglichkeit hatten, die Filme der anderen zu sehen und die, die anderswo gemacht wurden. All das ist sehr wichtig, um darüber nachzudenken, was wir selbst tun“

Isabel Noronha: Joana Simões Piedade. Dockanema – O documentário como acto de resistência e guardião da memória[12]

Festivalgründer Pimenta schrieb Dockanema eine positive Auswirkung zu:

«Creio que gradualmente há uma alteração de atitude. As pessoas deram-se conta de que apesar de todas as dificuldades que temos neste país, é possível fazerem-se coisas com determinado padrão de qualidade. A mediocridade não pode ser traduzida e explicada só e apenas pela ausência de recursos. É possível fazer melhor com o pouco que temos»

„Ich denke, dass sich allmählich ein Umdenken vollzieht. Die Menschen haben erkannt, dass es trotz aller Schwierigkeiten, die wir in diesem Land haben, möglich ist, Dinge mit einem gewissen Qualitätsstandard zu tun. Mittelmäßigkeit lässt sich nicht nur mit fehlenden Mitteln erklären. Es ist möglich, mit dem Wenigen, das wir haben, mehr zu erreichen.“

Pedro Pimenta: Joana Simões Piedade. Dockanema – O documentário como acto de resistência e guardião da memória[13]

In den ersten Jahren des Dockanema waren die mosambikanischen Beiträge vor allem "NGO-Filme", die sich mit HIV, häuslicher Gewalt und Bildungsprogrammen befassten, was die begrenzte Finanzierung der lokalen Filmproduktion widerspiegelte. Bis 2010 kamen neue Themen hinzu, die von Geschichten über behinderte Menschen, Musiker, bildende Künstler und historische Momente in Mosambik reichen. Dies könnte darauf hindeuten, dass die von Dockanema geschaffene Plattform mit ihrem Fokus auf die Möglichkeiten des Filmemachens die einheimischen Filmemacher ermutigt hat, sich selbst weiterzuentwickeln; die Interaktion jüngerer Filmemacher mit ausländischen Regisseuren und Spezialisten scheint ihre Fähigkeiten verbessert und neue Möglichkeiten eröffnet zu haben.[2]

Siehe auch

Quellen

  1. a b José de Sousa Miguel Miguel Lopes: Cinema de Moçambique no pós-independência: uma trajetória. In: Rebeca - Revista Brasileira de Estudos de Cinema e Audiovisual. Band 5, Nr. 2, 2016, ISSN 2316-9230, doi:10.22475/rebeca.v5n2.223 (com.br [abgerufen am 11. April 2023]).
  2. a b c d e Ute Fendler: Cinema in Mozambique: New Tendencies in a Complex Mediascape. In: Critical Interventions. Band 8, Nr. 2, 4. Mai 2014, S. 246–260 (tandfonline.com).
  3. a b Lindiwe Dovey: Precarity and Resistance: An Interview with Pedro Pimenta, Founder-Director of Dockanema Documentary Film Festival (Mozambique). In: Documentary Film Festivals Vol. 2. Springer International Publishing, Cham 2020, ISBN 978-3-03017323-4, S. 147–156, doi:10.1007/978-3-030-17324-1_10 (springer.com [abgerufen am 11. April 2023]).
  4. Événements | Africultures : Dockanema 2006. In: Africultures. Abgerufen am 11. April 2023 (fr-FR).
  5. a b Alexandra Lucas Coelho: Dockanema Cinema e memória em Maputo. Abgerufen am 11. April 2023 (portugiesisch).
  6. Événements | Africultures : Dockanema 2007. In: Africultures. Abgerufen am 11. April 2023 (fr-FR).
  7. RFI - Abertura do Festival do Filme Documentário em Maputo. Abgerufen am 11. April 2023.
  8. Événements | Africultures : Dockanema 2009 - Festival de Cinéma Documentaire de Maputo. In: Africultures. Abgerufen am 11. April 2023 (fr-FR).
  9. Dockanema 2010 | BUALA. Abgerufen am 11. April 2023.
  10. CENA. Abgerufen am 11. April 2023 (brasilianisches Portugiesisch).
  11. Événements | Africultures : Dockanema 2012. In: Africultures. Abgerufen am 11. April 2023 (fr-FR).
  12. Joana Simões Piedade: Dockanema – O documentário como acto de resistência e guardião da memória. In: Buala.org. 27. September 2010, abgerufen am 11. April 2023 (portugiesisch).
  13. Joana Simões Piedade: Dockanema – O documentário como acto de resistência e guardião da memória. In: Buala.org. 27. September 2010, abgerufen am 11. April 2023 (portugiesisch).