„Pflegequalität“ – Versionsunterschied

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In der Pflege wird die besondere Qualität einer Dienstleistung in erster Linie vom Pflegeempfänger wahrgenommen und bewertet. Dabei müssen die fachliche Qualität der Pflege, aber auch [[Zufriedenheit]] und [[Global Burden of Disease|Lebensqualität]] der Pflegebedürftigen als Mittelpunkt des zunächst unklaren Begriffs wahrgenommen werden. Auch die Angehörigen, die Fachkräfte (Pflegenden), die beteiligten Ärzte und anderen Therapeuten, das Betriebsmanagement oder der Träger einer Einrichtung und die Vertragspartner Kranken- und Pflegekassen setzen bestimmte Erwartungen in die Qualität der vertraglich vereinbarten und erbrachten Leistungen von Pflegeeinrichtungen, [[Krankenhaus|Krankenhäusern]] und ambulanten Diensten.
In der Pflege wird die besondere Qualität einer Dienstleistung in erster Linie vom Pflegeempfänger wahrgenommen und bewertet. Dabei müssen die fachliche Qualität der Pflege, aber auch [[Zufriedenheit]] und [[Global Burden of Disease|Lebensqualität]] der Pflegebedürftigen als Mittelpunkt des zunächst unklaren Begriffs wahrgenommen werden. Auch die Angehörigen, die Fachkräfte (Pflegenden), die beteiligten Ärzte und anderen Therapeuten, das Betriebsmanagement oder der Träger einer Einrichtung und die Vertragspartner Kranken- und Pflegekassen setzen bestimmte Erwartungen in die Qualität der vertraglich vereinbarten und erbrachten Leistungen von Pflegeeinrichtungen, [[Krankenhaus|Krankenhäusern]] und ambulanten Diensten.


== Verschiedene Definitionen ==
== Problem der Definition ==
In den letzten Jahrzehnten gab es verschiedene Ansätze, den Begriff ''Pflegequalität'' zu definieren. Dennoch gibt es bisher keine Definition von Pflegequalität, die sich allgemein durchgesetzt hat, da Pflege und Gesundheit kontextabhängig und multidimensional zu sehen sind.<ref>[https://link.springer.com/chapter/10.1007/978-3-662-56822-4_3 Martina Hasseler, Renate Stemmer: ''Entwicklung eines wissenschaftlich basierten Qualitätsverständnisses für die Pflegequalität.''] In: K. Jacobs, A. Kuhlmey, S. Greß, J. Klauber, A. Schwinger: Pflege-Report 2018. Springer, Berlin, Heidelberg. {{DOI|10.1007/978-3-662-56822-4_3}}
Es gibt in den letzten Jahrzehnten verschiedene Ansätze, den Begriff ''Pflegequalität'' zu definieren:


Im Folgenden werden chronologisch einige Definitionen aufgeführt:
; 1933 - Lee + Jones:Hochqualifizierte Pflege ist die Pflege, die alle relevanten Kenntnisse und Techniken anwendet, die der Pflege zu Verfügung stehen.
; 1933 - Lee + Jones:Hochqualifizierte Pflege ist die Pflege, die alle relevanten Kenntnisse und Techniken anwendet, die der Pflege zu Verfügung stehen.



Version vom 20. März 2024, 13:12 Uhr

Der Begriff Pflegequalität versucht, Dienstleistungen der Alten-, der Gesundheits- und Krankenpflege sowie der Kinderkrankenpflege nach zugleich objektiven und subjektiven Maßstäben zu bewerten.

Pflegerische Dienstleistungen unterliegen – wie auch andere Produkte und Dienstleistungen – in einem marktwirtschaftlichen System ähnlichen personalen und wirtschaftlichen Einflüssen. Mit dem Begriff Qualität ist immer die Güte oder Beschaffenheit eines Produkts oder einer Dienstleistung in Bezug zu seiner Eignung für bestimmte Zwecke gemeint (nach EN ISO 8402): Objektiv, wenn sie mit nachprüfbaren einheitlichen Beschreibungen, subjektiv, wenn sie mit persönlichen Bewertungen gemessen wird.

In der Pflege wird die besondere Qualität einer Dienstleistung in erster Linie vom Pflegeempfänger wahrgenommen und bewertet. Dabei müssen die fachliche Qualität der Pflege, aber auch Zufriedenheit und Lebensqualität der Pflegebedürftigen als Mittelpunkt des zunächst unklaren Begriffs wahrgenommen werden. Auch die Angehörigen, die Fachkräfte (Pflegenden), die beteiligten Ärzte und anderen Therapeuten, das Betriebsmanagement oder der Träger einer Einrichtung und die Vertragspartner Kranken- und Pflegekassen setzen bestimmte Erwartungen in die Qualität der vertraglich vereinbarten und erbrachten Leistungen von Pflegeeinrichtungen, Krankenhäusern und ambulanten Diensten.

Problem der Definition

In den letzten Jahrzehnten gab es verschiedene Ansätze, den Begriff Pflegequalität zu definieren. Dennoch gibt es bisher keine Definition von Pflegequalität, die sich allgemein durchgesetzt hat, da Pflege und Gesundheit kontextabhängig und multidimensional zu sehen sind.Referenzfehler: Es fehlt ein schließendes </ref>.

Ein weiterer Aspekt ist die individuelle Pflegeplanung, die allerdings standardisierte Mindestnormen einzuhalten hat. Hausintern kommt der Pflegeplanung und den Pflege- oder Organisationsstandards durchaus der Wert von Dienstanweisungen zu. Die Pflegedienstleitung muss sich auf die einheitliche Handhabung solcher Richtlinien oder Guidelines verlassen können.

Durchführungsaspekte werden mit interner oder externer Qualitätssicherung angesprochen:

Interne Qualitätssicherung
Sicherung der Qualität und Definition der Kriterien durch die Berufsangehörigen innerhalb einer Institution selber.
Die Aufgaben eines Qualitätsbeauftragten sind dabei die Einführung, Umsetzung und Weiterentwicklung eines einrichtungsinternen Qualitätsmanagements. Ziele werden mit Zustimmung der Einrichtungsleitung festgelegt. Der Qualitätsbeauftragte erfüllt die Aufgaben nach der Zielsetzung in enger Zusammenarbeit mit den Abteilungs-/Bereichsleitungen und deren Mitarbeitern unter Einbezug des Qualitätsmanagements des Trägers der Pflegeeinrichtung.
Systematische Evaluation der Pflegeplanungen der gesamten Einrichtung
Qualitätszirkel sind innerbetriebliche Arbeitskreise, die das große Potential von Wissen, Ideenreichtum, Erfahrung und Verantwortungsbereitschaft der Mitarbeitenden aktivieren. Sie zielen vor allem auf die Verbesserung von Arbeitsabläufen, die mehrere Abteilungen betreffen. Dadurch lassen sich neben der Qualität der Produkte bzw. Dienstleistungen auch die Leistungspotentiale der Mitarbeiter und möglicherweise das Betriebsklima verbessern.
Externe Qualitätssicherung
Festlegung der Qualitätskriterien und ihre Überprüfung durch nicht zur Einrichtung gehörende Personen oder Institutionen, sondern durch Heimaufsicht und MDK, aber auch durch regionale Qualitäts-Arbeitsgemeinschaften mehrerer Einrichtungen (Qualitätskonferenz)
u. a. auch das Monitoring der Pflegequalität im Sinne des Benchmarking

Siehe auch

Literatur

  • Myriam Barth: Qualitätsentwicklung und -sicherung in der Altenpflege. 2. Auflage. Urban & Fischer, Elsevier, München 2002, ISBN 3-437-47220-8
  • Besselmann Klaus, Sowinski Christine, u. a. (KDA - Hrsg.): Qualitätshandbuch Wohnen im Heim – Wege zu einem selbstbestimmten und selbständigen Leben im Heim – Ein Handbuch zur internen Qualitätsentwicklung in den AEDL-Bereichen. Köln, Kuratorium deutsche Altershilfe. 1997.
  • Alexandra Caster: Qualität in der stationären Altenpflege. Die Bedeutung der Zertifizierung. Verlag Dr. Kovac, Hamburg 2004, ISBN 3-8300-1577-1, 249 S. Rezension Georg Vogel vom 27. Dezember 2005 In: socialnet.de
  • Avedis Donabedian: Evaluating the Quality of Medical Care. In: The Milbank Memorial Fund Quarterly. Vol. XLIV, No. 3, Part. 2, 1966, S. 166–206.
  • Avedis Donabedian: The definition of quality and approaches to its assessment. Explorations in quality assessment and monitoring. Health Administration, Ann Arbor MI 1980
  • N. F. Exchaquet, L. A. Paillard: Der Pflegeprozeß - Eine Herausforderung für dcn Beruf. Bericht der Nationalen Studie über dcn Pflegeprozess. Verlag Schweizer Berufsverband für Krankenschwestern und Krankenpfleger, Bern 1986.
  • Alfred J. Gebert, Hans-Ulrich Kneubühler: Qualitätsbeurteilung und Evaluation der Qualitätssicherung in Pflegeheimen. Plädoyer für ein gemeinsames Lernen. 2. Auflage. Verlag Hans Huber, Bern 2003, ISBN 3-456-83934-0, 507 S.
  • Sabine Jäck, Silke Proschmann: Qualitätsprüfung und -bewertung ambulanter Pflegedienste. Kohlhammer Verlag, Stuttgart 2004, ISBN 3-17-018086-X, 176 S. In: socialnet Rezensionen unter Rezension Christoph Langewitz vom 29. März 2005 bei socialnet.de
  • Andrea Kerres, Bernd Seeberger: Gesamtlehrbuch Pflegemanagement. Springer, Berlin 2005, ISBN 3-540-23736-4, 484 S.
  • Bernd Kiefer, Bettina Rudert: Qualitätsmanagement. Mit Mind Maps einfach und effektiv. Vincentz Network, Hannover 2006, ISBN 3-87870-646-4
  • Dieter Knon, Horst A. Groß, Werner Lobinger: Qualitätsmanagement in der Pflege. Hanser Wirtschaft, 2005, ISBN 3-446-22989-2
  • Uwe Brucker, Gerdi Ziegler: Grundsatzstellungnahme: Pflegeprozess und Dokumentation. Handlungsempfehlungen zur Professionalisierung und Qualitätssicherung in der Pflege. Medizinischer Dienst der Spitzenverbände der Krankenkassen (MDS), Essen 2005, 72 S. Download bei MDS möglich (ca. 800 kB, PDF).
  • Christine Sowinski, Juliane Falk u. a.: Theoriegeleitetes Arbeiten in Ausbildung und Praxis. Ein Baustein zur Qualitätssicherung in der Altenpflege. 1995, 2. A. 1997. 287 Seiten. ISBN 3-932882-02-4
  • Barbara E. Wagemann: Qualitätshandbücher nach DIN EN ISO 9001 für stationäre Altenpflegeeinrichtungen. Handbücher bis zur Zertifizierung. 2. Auflage. Schlütersche Verlagsgesellschaft, Hannover 2005, ISBN 3-89993-145-9. Rezension von Sven Lind in: socialnet.de
  • Ursula Weibler, Gundo Zieres (Hrsg.): Qualität in der Altenpflege – Bestandsaufnahme, Informationen, Ratgeber. Iatros Verlag, 2005, ISBN 3-937439-92-7, 268 S. (Aus der Sicht des Medizinischen Dienstes der Krankenversicherung Rh.-Pfalz)

Weblinks

Einzelnachweise


PflegeWiki.de Hinweis: Dieser Artikel basiert zum Teil auf einem GFDL-lizenzierten Text, der aus dem PflegeWiki übernommen wurde. Eine Liste der ursprünglichen Autorinnen befindet sich auf der Versionsseite des entsprechenden Artikels n3.