„Reputation (Spieltheorie)“ – Versionsunterschied

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Version vom 16. Dezember 2008, 17:27 Uhr

Der Begriff Reputation wird in der Spieltheorie verwendet, um zu beschreiben, welche Wirkung die Handlung einer Person in der Vergangenheit auf dessen Glaubwürdigkeit und Verhalten in der Zukunft hat.

Bedeutung in der Spieltheorie

Jeder Spieler verkörpert während einem Spiel einen bestimmten Spielertypen. Mit Hilfe der Reputation kann das strategische Verhalten eines jeden Spielertypen erklärt werden. Wie wichtig einem Spieler seine eigene Reputation ist, hängt davon ab, ob das Spiel einmalig ist oder ob es mehrere Male gespielt wird. Der Aufbau einer Reputation und die damit einhergehende Glaubwürdigkeit des Spielers sind umso bedeutsamer, je mehr Spiele gespielt werden. Dabei kann es sich sowohl um ein und denselben, als auch um einen anderen Gegenspieler handeln. Der Spieler will den Gegner während der wiederholten Spiele davon überzeugen, dass sein strategischer Zug glaubwürdig ist. Dazu liegt es in seinem Interesse eine positive Reputation aufzubauen, um Vertrauen zu schaffen. Dadurch entwickelt sich eine Selbstbindung, durch die es dem Spieler nicht mehr möglich ist sein Versprechen zu brechen. Die bisherigen Zweifel der Gegenspieler können überwunden werden, wodurch die Glaubwürdigkeit des strategischen Zugs hergestellt werden kann.

Der Aufbau einer negativen Reputation kann ebenfalls die Möglichkeit einer Selbstbindung eröffnen. Ziel dabei ist es, die Reputation und die einst aufgebaute Glaubwürdigkeit, Versprechen einzuhalten, zu zerstören. Dadurch wird dem Gegenspieler verdeutlicht, dass zukünftig keine Spiele gespielt werden, die nicht dem eigenen Interesse des Spielers dienen.

Neben den bereits aufgezeigten strategischen Motiven einer Reputation, gibt es auch nichtstrategische Gründe, durch die Glaubwürdigkeit entstehen kann.

Anwendungsbeispiele

Aufbau einer positiven Reputation - Glaubwürigkeit eines Versprechens

Ein Unternehmen expandiert und nutzt die Reputation der bisherigen Produkte. Das Unternehmen verspricht seinen Kunden die neuen Produkte in gleicher Qualität, wie die alten Produkte, herzustellen. Die Selbstbindung des Unternehmens, macht es ihm nicht möglich, ihr Versprechen zu brechen, denn dann würde dessen Reputation und Glaubwürdigkeit sinken. Das Unternehmen wird sich dementsprechend an das halten was es seinen Kunden zugesagt hat, damit die positive Reputation beibehalten oder ausgebaut werden kann.[1]

Aufbau einer negativen Reputation - Glaubwürdigkeit einer Drohung

Prinzipiell beschließt eine Regierung zukünftigen Bedrohungen vorzubeugen, indem sie drohen, sich diesen niemals zu unterwerfen. Im Falle einer Geiselnahme bedeutet das, dass die Regierung droht niemals mit den Geiselnehmern zu verhandeln. Die Entführer werden jedoch davon ausgehen, dass es für die Regierung nicht möglich sein wird, keine Verhandlungen zu führen, wenn erst einmal die Geiseln in ihrer Hand sind. Vor diesem Hintergrund führt die Regierung Verhandlungen mit den Geiselnehmern und zerstört dadurch die Glaubwürdigkeit ihrer Versprechen. Die Regierung sieht nach der Zerstörung der Glaubwürdigkeit und der damit folgenden Zerstörung der Reputation keine Notwendigkeit an der Selbstbindung festzuhalten und greift die Entführer nach der Verhandlungslösung an. Obwohl die Regierung die Glaubwürdigkeit ihrer Versprechen zerstört hat, macht sie die Drohung, niemals zu verhandeln, wieder glaubwürdig.[2]

Glaubwürdigkeit eines nichtstrategischen Grundes

Das Gefühl von Stolz soll diesen nichtstrategischen Grund darstellen.[3] Vorstellbar ist, dass der Stolz, einer Gemeinschaft anzugehören, dazu führt, das man sich auf Grund der bereits bestehenden Reputation entsprechend in der Gemeinschaft verhält.

Einzelnachweise

  1. Avinash K. Dixit, Susan Skeath: Games of Strategy, S. 334
  2. Avinash K. Dixit, Barry J. Nalebuff: Spieltheorie für Einsteiger, S. 143 f.
  3. Avinash K. Dixit, Barry J. Nalebuff: Spieltheorie für Einsteiger, S. 143

Literatur