„Lichenin“ – Versionsunterschied

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'''Lichenin''', auch Flechtenstärke oder Moosstärke, ist ein farb- und geschmackloses [[Polysaccharide|Polysaccharid]], das als Speicher-[[Kohlenhydrate|Kohlenhydrat]] in verschiedenen [[Flechte]]n und [[Moose]]n und in geringeren Mengen auch in [[Gefäßpflanzen]] vorkommt. In hohen Konzentrationen findet es sich zum Beispiel im [[Isländisch Moos|Isländischen Moos]] (''Cetraria islandica'') und in den [[Bartflechten]] (''Usnea''). In [[Hafer]] und [[Gerste]] kann Lichenin sechs bis acht Prozent der [[Trockenmasse]] ausmachen, in [[Weizen]] und [[Roggen]] höchstens etwa zwei Prozent.
{{QS-Biologie}}

'''Lichenin''' (auch Moosstärke genannt) ist ein als [[Reservestoff]] und Gerüstsubstanz dienendes [[Polysaccharid]] mit einer [[Molekülmasse]] von 25-30 [[kDa]]. Lichenin ist ähnlich wie [[Cellulose]] aus 150-200 D-[[Glukose]]resten aufgebaut, welche α-1→4-glykosidisch verknüpft und 1→3-glykosidisch verzweigt sind. Lichenin findet sich in vielen [[Flechte]]n und zeigt [[Tumor|antineoplastische]] Eigenschaften.
Chemisch ist Lichenin ein unverzweigtes Polysaccharid der [[Glukose]], ähnlich der [[Cellulose]], allerdings enthält es neben α-1→4-glykosidisch Verknüpfungen etwa 30% 1→3-glykosidische Verzweigungen. Im Gegensatz zur Cellulose ist es wasserlöslich und ergibt beim Aufkochen in Wasser eine [[kolloid]]ale Lösung, weshalb es in den [[Ernährungswissenschaft]]en zu den [[Schleimstoffe]]n gezählt wird.

== Quellen ==
* {{Literatur| Autor= Robert Ebermann, Ibrahim Elmadfa| Titel= Lehrbuch Lebensmittelchemie und Ernährung| Verlag= Springer| Ort= Heidelberg| Jahr= 2007| ISBN= 9783211486498}}

* {{Literatur| Autor= R. Hegnauer| Titel= Chemotaxonomie der Pflanzen: VOL 1: Thallophyten, Bryophyten, Pteridophyten und Gymnospermen| Verlag= Birkhäuser| Jahr= 1962| ISBN= 9783764301644}}


[[Kategorie:Reservestoff]]
[[Kategorie:Reservestoff]]

Version vom 29. Januar 2009, 21:41 Uhr

Lichenin, auch Flechtenstärke oder Moosstärke, ist ein farb- und geschmackloses Polysaccharid, das als Speicher-Kohlenhydrat in verschiedenen Flechten und Moosen und in geringeren Mengen auch in Gefäßpflanzen vorkommt. In hohen Konzentrationen findet es sich zum Beispiel im Isländischen Moos (Cetraria islandica) und in den Bartflechten (Usnea). In Hafer und Gerste kann Lichenin sechs bis acht Prozent der Trockenmasse ausmachen, in Weizen und Roggen höchstens etwa zwei Prozent.

Chemisch ist Lichenin ein unverzweigtes Polysaccharid der Glukose, ähnlich der Cellulose, allerdings enthält es neben α-1→4-glykosidisch Verknüpfungen etwa 30% 1→3-glykosidische Verzweigungen. Im Gegensatz zur Cellulose ist es wasserlöslich und ergibt beim Aufkochen in Wasser eine kolloidale Lösung, weshalb es in den Ernährungswissenschaften zu den Schleimstoffen gezählt wird.

Quellen

  • Robert Ebermann, Ibrahim Elmadfa: Lehrbuch Lebensmittelchemie und Ernährung. Springer, Heidelberg 2007, ISBN 978-3-211-48649-8.
  • R. Hegnauer: Chemotaxonomie der Pflanzen: VOL 1: Thallophyten, Bryophyten, Pteridophyten und Gymnospermen. Birkhäuser, 1962, ISBN 978-3-7643-0164-4.