„Quantenteleportation“ – Versionsunterschied

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Als '''Quantenteleportation''' wird das von [[Anton Zeilinger]] 1997 erstmals mit [[Photon]]en durchgeführte [[Experiment]] bezeichnet<ref>etwa gleichzeitig Francesco De Martini u.a. in Rom 1998</ref>, welches [[Quantenzustand|Quantenzustände]] mithilfe einer sofortigen (bzw. instantanen) Zustandsänderung miteinander [[Quantenverschränkung|verschränkter]] [[Quantentheorie|Quantensysteme]] überträgt.
Als '''Quantenteleportation''' wird das von [[Anton Zeilinger]] 1997 erstmals mit [[Photon]]en durchgeführte [[Experiment]] bezeichnet<ref>etwa gleichzeitig Francesco De Martini u.a. in Rom 1998</ref>, welches [[Quantenzustand|Quantenzustände]] mithilfe einer sofortigen (bzw. instantanen) Zustandsänderung miteinander [[Quantenverschränkung|verschränkter]] [[Quantentheorie|Quantensysteme]] überträgt.


Die Idee der Quantenteleportation stammt von [[Asher Peres]], [[William Wootters]], [[Gilles Brassard]], [[Charles H. Bennett]], [[Richard Josza]], [[Claude Crepeau]] in einer 1993 in den Physical Review Letters veröffentlichten Arbeit.<ref>Bennett u.a. "Teleporting an Unknown Quantum State via Dual Classical and Einstein-Podolsky-Rosen Channels," Phys. Rev. Lett. Bd.70, 1993, S.1895</ref>
Die Idee der Quantenteleportation stammt von [[Asher Peres]], [[William Wootters]], [[Gilles Brassard]], [[Charles H. Bennett]], [[Richard Josza]], [[Claude Crepeau]] in einer 1993 in den Physical Review Letters veröffentlichten Arbeit.<ref>C. H. Bennett ''et al.'': ''Teleporting an unknown quantum state via dual classical and Einstein-Podolsky-Rosen channels.'' In: ''Phys. Rev. Lett.'' 70, 1895 (1993), {{DOI|10.1103/PhysRevLett.70.1895}}</ref>


Zur vollständigen ''Teleportation'', also der ''Übertragung'' eines Quantenzustandes muss zusätzlich auch Information zwischen Sender und Empfänger auf einem klassischen Weg (also mit maximal [[Lichtgeschwindigkeit]]) ausgetauscht werden.
Zur vollständigen ''Teleportation'', also der ''Übertragung'' eines Quantenzustandes muss zusätzlich auch Information zwischen Sender und Empfänger auf einem klassischen Weg (also mit maximal [[Lichtgeschwindigkeit]]) ausgetauscht werden.

Version vom 29. Mai 2009, 09:44 Uhr

Als Quantenteleportation wird das von Anton Zeilinger 1997 erstmals mit Photonen durchgeführte Experiment bezeichnet[1], welches Quantenzustände mithilfe einer sofortigen (bzw. instantanen) Zustandsänderung miteinander verschränkter Quantensysteme überträgt.

Die Idee der Quantenteleportation stammt von Asher Peres, William Wootters, Gilles Brassard, Charles H. Bennett, Richard Josza, Claude Crepeau in einer 1993 in den Physical Review Letters veröffentlichten Arbeit.[2]

Zur vollständigen Teleportation, also der Übertragung eines Quantenzustandes muss zusätzlich auch Information zwischen Sender und Empfänger auf einem klassischen Weg (also mit maximal Lichtgeschwindigkeit) ausgetauscht werden.

Datei:Experimental overview.jpg
Skizze der Quantenteleportation (Rupert Ursin)

Experimente 2004

Im Jahre 2004 gelang es zwei Arbeitsgruppen (Universität Innsbruck und NIST in Boulder, Colorado) erstmals Quantenteleportation mit Atomen, genauer mit Ionen durchzuführen.

Ebenfalls im Jahr 2004 gelang es dem Wiener Forscher Rupert Ursin zusammen mit einigen Kollegen erstmals außerhalb des Labors einen Quantenzustand eines Photons zu teleportieren. Sie überbrückten eine Strecke von 600 m unter der Donau. Dafür wurde ein Lichtwellenleiter in einen Abwasserkanal unter der Donau verlegt, um den Quantenzustand (die Polarisation) des zu teleportierenden Photons von der Donauinsel (Alice, von Alice und Bob) auf die südliche Donauseite (Bob, von Alice und Bob) auf ein anderes Photon zu übertragen. Bei Alice wurde die Quelle der verschränkten Photonen aufgebaut und eines der verschränkten Photonen des Paares über ein Glasfaserkabel zu Bob übertragen. Das andere Photon des Paares überlagerte Alice mit dem zu teleportierenden Photon und nahm eine Bellzustandsmessung vor – dabei wurde der ursprüngliche zu übertragende Polarisationszustand von Alices Photon zerstört. Die Ergebnisse von Alices Bellzustandsmessung, die zwei der möglichen vier Bellzustände voneinander unterscheiden kann, wurden über einen klassischen Informationskanal zu Bob übertragen der dann – falls erforderlich – eine entsprechende unitäre Transformation (eine Drehung der Polarisationsrichtung) auf sein verschränktes Photon anwandte um die Übertragung des Quantenzustandes (also die ursprüngliche Polarisationsrichtung von Alices Photon) auf dieses abzuschließen.

Praktische Bedeutung

Die praktische Bedeutung der Quantenteleportation liegt nicht etwa darin, dass man Informationen oder gar Gegenstände damit überlichtschnell transportieren könnte. Das ist definitiv nicht der Fall. Von praktischer Bedeutung ist die Quantenteleportation dagegen deshalb, weil sie es erlaubt, Quantenzustände zu übertragen, ohne sie dabei durch einen Messvorgang gleichzeitig zu verändern  (vergleiche dazu: Quantenmechanische Messung). Für Quantencomputer eröffnen sich so technisch vielversprechende Möglichkeiten zur Übertragung, Speicherung und Verarbeitung von Qubits.

Die Quantenteleportation erlaubt es nicht, einen Quantenzustand zu kopieren. Der teleportierte Zustand ist nach der Übertragung auf der Senderseite nicht mehr rekonstruierbar.

Siehe auch

Literatur

  • D. Bouwmeester et al.: Experimental quantum teleportation. In: Nature 390, 575-579 (1997), doi:10.1038/37539
  • A. Zeilinger: Experimental quantum teleportation.In: Scientific American, April 2000, S. 32-41
  • D. Bouwmeester et al.: Experimental quantum teleportation. In: Phil. Trans. R. Soc. Lond. A 356, 1733 (1998), doi:10.1098/rsta.1998.0245
  • R. Ursin et al.: Quantum teleportation across the Danube. In: Nature 430, 849 (2004) , doi:10.1038/430849a
  • M. Riebe et al.: Deterministic quantum teleportation with atoms. In: Nature 429, 734 (2004), doi:10.1038/nature02570
  • M. D. Barret et al.: Deterministic quantum teleportation of atomic qubits. In: Nature 429, 737 (2004), doi:10.1038/nature02608

Verweise

  1. etwa gleichzeitig Francesco De Martini u.a. in Rom 1998
  2. C. H. Bennett et al.: Teleporting an unknown quantum state via dual classical and Einstein-Podolsky-Rosen channels. In: Phys. Rev. Lett. 70, 1895 (1993), doi:10.1103/PhysRevLett.70.1895