„Helikasen“ – Versionsunterschied
[gesichtete Version] | [gesichtete Version] |
Ayacop (Diskussion | Beiträge) Lit. |
Ayacop (Diskussion | Beiträge) erg |
||
Zeile 34: | Zeile 34: | ||
|ISBN=0125400705 |
|ISBN=0125400705 |
||
|Seiten=78–118}} |
|Seiten=78–118}} |
||
*{{Literatur |
|||
| Autor=C. L. Mandahar |
|||
| Titel=Multiplication of RNA plant viruses |
|||
| Verlag=Springer |
|||
| Ort= |
|||
| Jahr=2006 |
|||
| ISBN=140204724X |
|||
| Seiten=151–165}} |
|||
== Weblinks == |
== Weblinks == |
Version vom 25. November 2009, 19:43 Uhr
Helikasen (engl. Helicase) stellen eine Gruppe hochkonservierter Proteine (Enzyme) dar, welche die Struktur von Nukleinsäuren verändern. In der Regel lösen sie die Basenpaarung zwischen zwei DNA bzw. RNA-Strängen auf. Aber auch Sekundärstrukturen der Nukleinsäuren können Ziel von Helikasen sein. Je nach Substrat unterscheidet man zwischen DNA- und RNA-Helikasen. Als Entdecker gilt der Heidelberger Hartmut Hoffmann-Berling.
Funktion
DNA-Helikasen spielen vor allem bei der Replikation des Genoms eine große Rolle, wo sie die Verdopplung der DNA durch das Entwinden der Einzelstränge initiieren.
RNA-Helikasen sind bei fast allen Prozessen im RNA-Stoffwechsel essentiell: der Transkription, dem RNA-Processing (z. B. Splicing oder der Biogenese von ribosomalen Untereinheiten), der Translation und dem RNA-Abbau. Sie benutzen die Energie aus der Hydrolyse der NTPs in der Regel dazu, doppelsträngige Bereiche in der DNA- bzw. RNA-Sekundärstruktur aufzuschmelzen (d. h. die Basenpaarung aufzulösen). Diese Funktion der Enzyme kann in vitro an künstlichen Substraten nachvollzogen werden. Essentiell dafür ist ein für die Gruppe der RNA-Helikasen spezifisches Motiv in ihrer Helikase - Domäne. Aufgrund kleiner Sequenzunterschiede in diesem Motiv werden RNA-Helikasen in verschiedene Familien aufgeteilt, z. B. DEAD-box und DEHxD-box Helikasen. Darüber hinaus konnte gezeigt werden, dass RNA-Helikasen in einigen Fällen nicht nur RNA-Basenpaarungen entwinden können, sondern auch dazu in der Lage sind, die Interaktion von Proteinen mit der RNA aufzulösen. Man spricht in diesem Zusammenhang von RNP-Remodeling.
Medizin
Ein Helikase-Defekt ist die Ursache des Werner-Syndroms. Neben den Erkrankungen aufgrund der fehlenden oder unzureichenden Aktivität der Helikase kann die Inhibition des Enzyms z. B. bei Herpesviren Grundlage neuer Therapeutika sein (Helikase Primase Inhibitoren).
Weiterführende Literatur
- James A. Borowiec: DNA Helicases. In: Melvin L. DePamphilis (Hrsg.): DNA replication in eukaryotic cells. CSHL Press, 1996, ISBN 0-87969-459-9, S. 545–574.
- Boriana Martintcheva und Sandra K. Weller: A Tale of Two HSV-1 Helicases: Role of Phage and Animal Virus Helicases in DNA Replication and Recombination. In: Kivie Moldave (Hrsg.): Progress in nucleic acid research and molecular biology 70. Academic Press, 2001, ISBN 0-12-540070-5, S. 78–118.
- C. L. Mandahar: Multiplication of RNA plant viruses. Springer, 2006, ISBN 1-4020-4724-X, S. 151–165.