„Chylomikron“ – Versionsunterschied
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Chylomikronen gelangen über [[Lymphgefäß]]e und den Milchbrustgang ([[Ductus thoracicus]]) in die Blutbahn. In den Kapillaren des Fett- und Muskelgewebes spaltet die Lipoproteinlipase einen Großteil der in den Chylomikronen enthaltenen Triglyceride. Die freigesetzten Fettsäuren werden dann in die umliegenden [[Adipozyt|Fett-]] und [[Muskelzelle]]n aufgenommen und gespeichert bzw. verbraucht. Die in der Blutbahn zurückbleibenden Partikel, die nun einen stark erhöhten relativen Cholesteringehalt haben, werden als Chylomikronen-Remnants bezeichnet. An sie lagert sich das [[ApoE|Apolipoprotein E]] an, welches schließlich die rezeptorvermittelte Aufnahme der Chylomikronen-Remnants in die Leber vermittelt (insbesondere über den [[Membranrezeptor]] [[LRP1]], in geringerem Maße auch über den [[LDL-Rezeptor]]). Wird ca. zehn Stunden keine Nahrung aufgenommen, sind Chylomikronen nicht mehr nachweisbar. |
Chylomikronen gelangen über [[Lymphgefäß]]e und den Milchbrustgang ([[Ductus thoracicus]]) in die Blutbahn. In den Kapillaren des Fett- und Muskelgewebes spaltet die Lipoproteinlipase einen Großteil der in den Chylomikronen enthaltenen Triglyceride. Die freigesetzten Fettsäuren werden dann in die umliegenden [[Adipozyt|Fett-]] und [[Muskelzelle]]n aufgenommen und gespeichert bzw. verbraucht. Die in der Blutbahn zurückbleibenden Partikel, die nun einen stark erhöhten relativen Cholesteringehalt haben, werden als Chylomikronen-Remnants bezeichnet. An sie lagert sich das [[ApoE|Apolipoprotein E]] an, welches schließlich die rezeptorvermittelte Aufnahme der Chylomikronen-Remnants in die Leber vermittelt (insbesondere über den [[Membranrezeptor]] [[LRP1]], in geringerem Maße auch über den [[LDL-Rezeptor]]). Wird ca. zehn Stunden keine Nahrung aufgenommen, sind Chylomikronen nicht mehr nachweisbar. |
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== Chylomikronen und Nahrungsmittelallergien == |
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In einer Studie an Mäusen konnte erstmals gezeigt werden, dass die Aufnahme des Nahrungsprotein-Anteils, der nicht verdaut wird, hauptsächlich über den Chylomikron-Transport geschieht, insbesondere wenn die Nahrung viel [[Triglyzeride]] enthält. Dies ist bei [[Erdnüsse]]n, [[Eier]]n und [[Milch]] der Fall, und es kommt hinzu, dass entsprechende Protein-Antigene [[Emulgator]]-Eigenschaften besitzen, wodurch sie eine hohe Affinität zu Chylomikronen haben.<ref>{{cite journal |author=Wang Y, Ghoshal S, Ward M, de Villiers W, Woodward J, Eckhardt E |title=Chylomicrons promote intestinal absorption and systemic dissemination of dietary antigen (ovalbumin) in mice |journal=PLoS ONE |volume=4 |issue=12 |pages=e8442 |year=2009 |pmid=20041190 |pmc=2793525 |doi=10.1371/journal.pone.0008442 |url=}}</ref> |
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* {{Literatur| Autor= Albert L. Lehninger, David L. Nelson, Michael M. Cox| Titel= Prinzipien der Biochemie| Seiten= 562, 774-776|Auflage= 2| Verlag= Spektrum Akademischer Verlag| Ort= Heidelberg, Berlin, Oxford| Jahr= 1994| ISBN= 3-86025-106-6}} |
* {{Literatur| Autor= Albert L. Lehninger, David L. Nelson, Michael M. Cox| Titel= Prinzipien der Biochemie| Seiten= 562, 774-776|Auflage= 2| Verlag= Spektrum Akademischer Verlag| Ort= Heidelberg, Berlin, Oxford| Jahr= 1994| ISBN= 3-86025-106-6}} |
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== Einzelnachweise == |
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Version vom 24. September 2010, 09:50 Uhr
Chylomikronen sind Lipoproteinpartikel von 0,5–1,0 µm Durchmesser und einer Dichte von unter 1,000 g/ml, die vom Dünndarm in die Blutbahn sezerniert werden. Ihr Lipidkern enthält hauptsächlich Triacylglyceride sowie eine im Vergleich geringe Menge an Cholesterinestern. In die Cholesterin-haltige Phospholipidhülle ist Apolipoprotein B-48 als Strukturapolipoprotein eingelagert. Weitere Apolipoproteine, die z. T. zu einem späteren Zeitpunkt auf Chylomikronen übertragen werden, sind Apolipoprotein E (ApoE), die Apolipoprotein-C-Familie sowie Apolipoprotein A-IV.
Die Chylomikronen transportieren die im Darm aufgenommenen Nahrungsfette zur Leber und haben in etwa folgende Zusammensetzung:
- 1 % Eiweiß
- 4 % Cholesterin und Cholesterinester
- 5 % Phospholipide
- 90 % Triglyceride
Chylomikronen gelangen über Lymphgefäße und den Milchbrustgang (Ductus thoracicus) in die Blutbahn. In den Kapillaren des Fett- und Muskelgewebes spaltet die Lipoproteinlipase einen Großteil der in den Chylomikronen enthaltenen Triglyceride. Die freigesetzten Fettsäuren werden dann in die umliegenden Fett- und Muskelzellen aufgenommen und gespeichert bzw. verbraucht. Die in der Blutbahn zurückbleibenden Partikel, die nun einen stark erhöhten relativen Cholesteringehalt haben, werden als Chylomikronen-Remnants bezeichnet. An sie lagert sich das Apolipoprotein E an, welches schließlich die rezeptorvermittelte Aufnahme der Chylomikronen-Remnants in die Leber vermittelt (insbesondere über den Membranrezeptor LRP1, in geringerem Maße auch über den LDL-Rezeptor). Wird ca. zehn Stunden keine Nahrung aufgenommen, sind Chylomikronen nicht mehr nachweisbar.
Chylomikronen und Nahrungsmittelallergien
In einer Studie an Mäusen konnte erstmals gezeigt werden, dass die Aufnahme des Nahrungsprotein-Anteils, der nicht verdaut wird, hauptsächlich über den Chylomikron-Transport geschieht, insbesondere wenn die Nahrung viel Triglyzeride enthält. Dies ist bei Erdnüssen, Eiern und Milch der Fall, und es kommt hinzu, dass entsprechende Protein-Antigene Emulgator-Eigenschaften besitzen, wodurch sie eine hohe Affinität zu Chylomikronen haben.[1]
Nachweisverfahren
Literatur
- Albert L. Lehninger, David L. Nelson, Michael M. Cox: Prinzipien der Biochemie. 2. Auflage. Spektrum Akademischer Verlag, Heidelberg, Berlin, Oxford 1994, ISBN 3-86025-106-6, S. 562, 774–776.
Einzelnachweise
- ↑ Wang Y, Ghoshal S, Ward M, de Villiers W, Woodward J, Eckhardt E: Chylomicrons promote intestinal absorption and systemic dissemination of dietary antigen (ovalbumin) in mice. In: PLoS ONE. 4. Jahrgang, Nr. 12, 2009, S. e8442, doi:10.1371/journal.pone.0008442, PMID 20041190, PMC 2793525 (freier Volltext).