„Pessar“ – Versionsunterschied
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Ein Pessar (von [[Latein|lat.]] ''{{lang|la|pessare}}'' „eindringen“, {{ELSalt|πεσσων}} „spalten“) ist ein [[Medizinprodukt]], welches in die [[Vagina]] oder die [[Gebärmutter]] eingelegt wird. |
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== Therapeutische Pessare == |
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Pessare können als konservative Behandlungsform bei [[Uterusprolaps|krankhafter Lageveränderung]] der Gebärmutter in die Scheide eingelegt werden. Sie dienen auch als konservative Therapiemethode bei [[Belastungsinkontinenz]]. Die Form der Pessare ist dabei sehr unterschiedlich und reicht von, teilweise siebförmigen, Schalenformen und Ringen bis hin zu Würfeln. Als Materialien werden heute überwiegend [[Silikon]] und [[Kunststoff]] verwendet. |
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Pessare wurden bereits sehr früh zur Therapie dieser Krankheitsbilder eingesetzt. Aus [[Ausgrabung|archäologischen Ausgrabungen]] vor- und frühgeschichtlicher Frauenbestattungen liegen eine größere Anzahl von ringförmigen Objekten aus [[Keramik]] bzw. Metall vor, die in der unteren Beckengegend gefunden wurden und von [[Archäologe]]n und [[Paläopathologie|Paläopathologen]] als Pessare gedeutet werden.<ref>Joachim Wahl: ''Karies, Kampf und Schädelkult. 150 Jahre anthropologische Forschung in Südwestdeutschland.'' Materialhefte zur Archäologie in Baden-Württemberg 79. Theiss, Stuttgart 2007, ISBN 3-8062-2132-4.</ref> |
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Datei: Pessaries.JPG|Verschiedene therapeutische Pessarmodelle |
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Als mechanische Verhütungsmittel dienen Pessare zur [[Empfängnisverhütung]]. Sie können als sogenanntes [[Diaphragma (Empfängnisverhütung)|Diaphragma]] in die Scheide eingelegt, als [[Portiokappe]] auf den äußeren [[Muttermund]] gesetzt oder als [[Intrauterinpessar]] (Spirale) in die Gebärmutter eingelegt werden. |
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== Weblinks == |
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* [http://www.gesundheitslexikon.de/ghl_pessar.html Pessar] auf Gesundheitslexikon.de |
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* [http://www.netdoktor.de/Gesund-Leben/Verhuetung/Verhuetung-A-Z/Pessar-Diaphragma-246.html Pessar] (Diaphragma) auf Netdoktor.de |
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== Einzelnachweise == |
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<references/> |
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{{Gesundheitshinweis}} |
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[[en:Pessary]] |
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[[fr:Pessaire]] |
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[[it:Pessario]] |
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[[ru:Пессарий]] |
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[[uk:Песарій]] |
Version vom 8. Januar 2011, 13:34 Uhr
Ein Pessar (von lat. pessare „eindringen“, Vorlage:ELSalt „spalten“) ist ein Medizinprodukt, welches in die Vagina oder die Gebärmutter eingelegt wird.
Therapeutische Pessare
Pessare können als konservative Behandlungsform bei krankhafter Lageveränderung der Gebärmutter in die Scheide eingelegt werden. Sie dienen auch als konservative Therapiemethode bei Belastungsinkontinenz. Die Form der Pessare ist dabei sehr unterschiedlich und reicht von, teilweise siebförmigen, Schalenformen und Ringen bis hin zu Würfeln. Als Materialien werden heute überwiegend Silikon und Kunststoff verwendet.
Pessare wurden bereits sehr früh zur Therapie dieser Krankheitsbilder eingesetzt. Aus archäologischen Ausgrabungen vor- und frühgeschichtlicher Frauenbestattungen liegen eine größere Anzahl von ringförmigen Objekten aus Keramik bzw. Metall vor, die in der unteren Beckengegend gefunden wurden und von Archäologen und Paläopathologen als Pessare gedeutet werden.[1]
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Verschiedene therapeutische Pessarmodelle
Pessare zur Empfängnisverhütung
Als mechanische Verhütungsmittel dienen Pessare zur Empfängnisverhütung. Sie können als sogenanntes Diaphragma in die Scheide eingelegt, als Portiokappe auf den äußeren Muttermund gesetzt oder als Intrauterinpessar (Spirale) in die Gebärmutter eingelegt werden.
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Diaphragma
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Portiokappe
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Intrauterinpessar (Spirale)
Literatur
- Renate Tanzberger, Annette Kuhn, Gregor Möbs: Der Beckenboden - Funktion, Anpassung und Therapie: Das Tanzberger-Konzept. Elsevier, Urban & Fischer Verlag, 2009, ISBN 3-437-46931-2 (S. 269 in der Google-Buchsuche).
- Manfred Kaufmann, Serban D. Costa, Anton Scharl: Die Gynäkologie. Springer Verlag, 2006, ISBN 3-540-25664-4 (S. 220 in der Google-Buchsuche).
- Klaus Diedrich, Wolfgang Holzgreve, Walter Jonat, Askan Schultze-Mosgau, Klaus-Theo M Schneider: Gynäkologie und Geburtshilfe. Springer Verlag, 2006, ISBN 3-540-32867-X (S. 133, 157, 165 in der Google-Buchsuche).
Weblinks
Einzelnachweise
- ↑ Joachim Wahl: Karies, Kampf und Schädelkult. 150 Jahre anthropologische Forschung in Südwestdeutschland. Materialhefte zur Archäologie in Baden-Württemberg 79. Theiss, Stuttgart 2007, ISBN 3-8062-2132-4.