„Vergrößerungsfunktion“ – Versionsunterschied
[gesichtete Version] | [gesichtete Version] |
Wruedt (Diskussion | Beiträge) K Titel kursiv |
Wruedt (Diskussion | Beiträge) Literatur |
||
Zeile 89: | Zeile 89: | ||
* [[Resonanz (Physik)]] |
* [[Resonanz (Physik)]] |
||
* [[Torsionspendel]] |
* [[Torsionspendel]] |
||
== Literatur == |
|||
* {{Literatur| Autor = Hans Dresig| Titel = Maschinendynamik | Verlag= Springer| Ort = Berlin| ISBN = 978-3-540-72032-4| Jahr = 2007| Seiten= 44| Online= {{Google Buch| BuchID = QBRGI6e23pUC| Seite = 44| Hervorhebung= Vergrößerungsfunktion}}}} |
|||
== Einzelnachweise == |
== Einzelnachweise == |
Version vom 18. April 2011, 21:24 Uhr
Die Vergrößerungsfunktion gibt im eingeschwungenen Zustand den Zusammenhang zwischen der Eingangs- und Ausgangsamplitude eines Schwingungssystems in Abhängigkeit der Erregerkreisfrequenz an. Sie ist ein Begriff aus der Maschinendynamik. Die Vergrößerungsfunktion wird auch als Amplituden-Frequenzgang des Systems bezeichnet[1]. Der Vergrößerungsfaktor oder Verstärkungsfaktor ist der Wert der Vergrößerungsfunktion bei einer bestimmten Frequenz[2].
Ein lineares gedämpftes Schwingungssystem z. B. ein Masse, Feder, Dämpfer System kann durch eine periodische Kraft, die auf die Masse wirkt angeregt werden. Die Kraftamplitude bezogen auf die Federsteifigkeit k stellt die Eingangsamplitude dar. Der mathematische Zusammenhang zwischen der Ausgangsamplitude x und der Eingangsamplitude lautet dann:
Dabei bezeichnet:
- das Frequenzverhältnis ,
- D die Lehr'sche Dämpfung.
- die Erregerkreisfrequenz,
- die ungedämpfte Eigenkreisfrequenz,
- m die Masse
- k die Federkonstante bzw. das Direktionsmoment,
- c die Dämpfungskonstante
Das Maximum der Vergrößerungsfunktion V1 tritt für D2<0.5 bei auf.
Es erreicht den Wert:
- .
Bei verschwindender Dämpfung treten im Resonanzfall theoretisch unendlich große Amplituden auf. Auf Grund des Einschwingvorgangs kann sich die Amplitude aber nur linear mit der Zeit aufbauen.[3]
Statt einer Kraftanregung auf die Masse kann das Schwingungssystem auch über das Feder/Dämpferelement angeregt werden. Diese Art der Anregung wird auch als Fußpunktanregung bezeichnet. Dabei ergibt sich die Vergrößerungsfunktion V4 (siehe Schwingungsisolation, bzw. unten). Beispiel ist das Viertelfahrzeug als einfachstes Modell für das Schwingungsverhalten eines Pkw[4]. Beispiele für die Vergrößerungsfunktionen bei verschiedenen Anregungsarten finden sich in[5][6][7].
Herleitung
Kraftanregung
Die Herleitung der Vergrößerungsfunktion bei Kraftanregung erfolgt aus der Differentialgleichung für eine erzwungene Schwingung. Gesucht sei die Amplitude x:
- .
Durch Division mit k:
- .
erhält man die Differentialgleichung:
- .
Durch Anwendung der Laplace-Transformation erhält man die Übertragungsfunktion:
Mit und erhält man den Frequenzgang:
Die Vergrößerungsfunktion erhält man als Betrag des komplexen Frequenzgangs:
Weganregung
Der Schwinger wird über das Feder/Dämpferelement mit z(t) angeregt. Diese Form der Anregung wird als Fußpunktanregung bezeichnet. Gesucht sei die Amplitude x. Die Differentialgleichung lautet:
- .
Durch Division mit k:
- .
erhält man die Differentialgleichung:
- .
Durch Anwendung der Laplace-Transformation erhält man die Übertragungsfunktion:
Mit und erhält man den Frequenzgang:
Die Vergrößerungsfunktion erhält man als Betrag des komplexen Frequenzgangs:
Häufig ist nicht die Amplitude des Schwingers von Interesse, sondernd dessen Beschleunigung. Mit
erhält man die Vergrößerungsfunktion:
Siehe auch
Literatur
- Hans Dresig: Maschinendynamik. Springer, Berlin 2007, ISBN 978-3-540-72032-4, S. 44 (eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche).
Einzelnachweise
- ↑ Gross, Hauger, Schröder, Wall.Technische Mechanik 3: Kinetik. Springer; ISBN 978-3-642-11264-5
- ↑ Mitschke, Manfred: Dynamik der Kraftfahrzeuge, Band B: Schwingungen 3. Auflage; Springer-Verlag 1997; ISBN 3-540-56162-5
- ↑ K.Magnus, H.H.Müller. Grundlagen der technischen Mechanik. Teubner 1982, ISBN 3-519-02371-7
- ↑ F. Svaricek. Regelungstechnik, Vorlesungsunterlagen S. 9-12
- ↑ Uwe Hollburg. Maschinendynamik, 2. Auflage, ISBN 978-3-486-57898-0
- ↑ Woernle. Technische Mechanik 3, Vorlesungsunterlagen WS 2008/2009
- ↑ Wandinger. Elastodynamik 2, Vorlesungsunterlagen