A. Repsold & Söhne

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Der Große Refraktor (14 m Brennweite, 76 cm Öffnung) der Pulkowoer Sternwarte aus dem Jahr 1884

A. Repsold & Söhne war eine Firma zur Herstellung optischer Instrumente in Hamburg. Sie bestand unter verschiedenen Bezeichnungen zwischen 1799 und 1919.

Geschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Johann Georg Repsold hatte 1799 in Hamburg eine kleine Manufaktur für astronomische und geodätische Instrumente und Werkzeuge gegründet.[1] Hier arbeitete er in der Hauptsache als Konstrukteur. Indem er Mikroskope zum besseren Ablesen der Teilkreise an Teleskopen heranzog, konnte er die Genauigkeit des Meridiankreises sehr verbessern. Nach dem Tod Johann Georgs bei einem Brandeinsatz am 14. Januar 1830 übernahm Adolf Repsold zusammen mit seinem Bruder Georg den Betrieb seines Vaters.[2] Die Firma nannte sich nun A. & G. Repsold. Mehr noch als der väterliche Betrieb verlegten sich die Brüder auf die Konstruktion und den Bau optischer, insbesondere astronomischer Instrumente.[3] A. & G. Repsold unterhielt enge Geschäftsbeziehungen zu dem Optischen Institut in München, von dem man überwiegend mittlere und große Astro-Objektive, aber auch zahlreiche Okularlinsen und Plangläser bezog.[4] Adolf Repsolds Sohn Johann Adolf Repsold, genannt Hans, übernahm es 1871 zusammen mit seinem Bruder Oscar und nannte es nun A. Repsold & Söhne. Der Bruder hielt sich in der Geschäftsführung weit zurück, Johann Adolf führte den ursprünglichen Familienbetrieb an die Weltspitze. Die Instrumente verkauften sich weltweit. Das größte Instrument war der 14-Meter-Refraktor für die Sternwarte in Pulkowo bei St. Petersburg. Da sich nach dem Tod Johann Adolf Repsolds keine Nachkommen fanden, die den Betrieb übernehmen wollten, endete 1919 die Existenz der Repsoldschen Werkstätten.

Johann Adolf Repsold war sehr stark an der astronomischen Geschichtsschreibung interessiert. Er veröffentlichte eine zweibändige Geschichte astronomischer Instrumente[5] sowie eine ausführliche Familienchronik[6].

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • L. Loewenherz: Die Repsold'sche Werkstatt in Hamburg. In: Zur Geschichte der Entwicklung der mechanischen Kunst. In: Zeitschrift für Instrumentenkunde. Organ für Mittheilungen auf dem gesammten Gebiete der wissenschaftlichen Technik, Bd. 7, Julius Springer, Berlin 1887, S. 208ff.

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Johann A. Repsold: Vermehrte Nachrichten über die Familie Repsold und insbesondere über Johann Georg Repsold. Pont & von Döhren, Hamburg 1915.
  2. Zur Familie insgesamt siehe Jürgen W. Koch: Repsold. In: Neue Deutsche Biographie (NDB). Band 21, Duncker & Humblot, Berlin 2003, ISBN 3-428-11202-4, S. 441 (Digitalisat).
  3. Jochen Schramm: Sterne über Hamburg – Die Geschichte der Astronomie in Hamburg. 2. überarbeitete und erweiterte Auflage. Kultur- & Geschichtskontor, Hamburg 2010, ISBN 978-3-9811271-8-8.
  4. Jürgen Kost: Wissenschaftlicher Instrumentenbau der Firma Merz in München (1838–1932). Diss., Hamburg 2014, S. 88 (PDF; 53,7 MB)
  5. Johann A. Repsold: Zur Geschichte der astronomischen Meßwerkzeuge,
    1. Bd. (Purbach bis Reichenbach, 1450 bis 1830), W. Engelmann, Leipzig 1908, (Digitalisathttp://vorlage_digitalisat.test/1%3D%7B%7B%7B1%7D%7D%7D~GB%3D~IA%3Dbub_gb_ZWrkAAAAMAAJ~MDZ%3D%0A~SZ%3Dn4~doppelseitig%3D~LT%3D~PUR%3D),
    2. Bd. (von 1830 bis um 1900), W. Engelmann, Leipzig 1914.
  6. Johann A. Repsold: Nachrichten über Adolf Repsold. Hamburg 1900.

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]