Ablegereife

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Der Begriff Ablegereife ist in der Ladungssicherung[1] und Anschlagtechnik ein Fachausdruck,[2] und wird je nach Bereich unterschiedlich definiert, sodass eine einheitliche Definition nicht vorhanden ist[3]. Grundlegend gilt jedoch, dass ab dem Erreichen der Ablegereife das jeweilige betroffene Betriebsmittel unverzüglich außer Betrieb genommen werden muss.[4]

Anschlagmittel für Ladungssicherung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Bei Anschlagmitteln für die Ladungssicherung bedeutet Ablegereife, dass festgelegte Verschleißmerkmale erreicht worden sind und das Sicherungsmittel deshalb nicht mehr verwendet werden darf.[1] Das Gleiche gilt für Anschlagmittel, die zum Heben und Bewegen von Lasten verwendet werden.[5] Bei Förderseilen ist die Ablegereife der Zeitpunkt, wenn die Seilbruchkraft des jeweilige Förderseils auf unzulässige Werte vermindert ist.[6] Bei Persönlichen Schutzausrüstungen ist die Ablegereife der Zeitpunkt oder der Zustand, ab dem die jeweilige PSA aus Sicherheitsgründen nicht mehr verwendet werden soll.[3]

Ablegereife der für Sicherungsmittel verwendet wird, die kein zeitliches Ablaufdatum besitzen, sondern so lange genutzt werden dürfen, bis die in der DIN EN 12195 2-4 beschriebenen Verschleißgrenzen erreicht worden sind.[7] Die DIN EN 12195 ist die europaweit gültige Norm zur Ladungssicherung.[8]

Die Ablegereife tritt ein durch:

  • bei Spanngurten: Garnbrüche oder Einschnitte von mehr als 10 %, Beschädigungen der Verbindungen (Nähte), Verformung durch Wärmeeinfluss, fehlendes oder unlesbares Kennzeichnungsetikett, Schäden durch Einwirkung von aggressiven Chemikalien (nach DIN EN 12195-2 „Zurrgurte aus Chemiefasern“)[9]
  • bei Ratschen: Brüche, Risse, erhebliche Korrosion, Verformungen der Schlitzwelle[7]
  • bei Zurrketten: Abnahme der Dicke eines Kettengliedes um mehr als 10 % der Nenndicke, Dehnung eines Kettengliedes um mehr als 5 % des Teilungsmaßes (nach DIN EN 12195-3 „Zurrketten“)[10]
  • bei Zurrdrahtseilen: besonders starker Verschleiß durch Abrieb von mehr als 10 % der Dicke, Beschädigung einer Pressklemme / eines Spleißes, starker Drahtbruch, starke Rostbildung, Knicke und Klanken, Quetschungen, bei denen das Seil mehr als 15 % abgeplattet ist. Die Benutzung von Drahtseilklemmen, auch Frösche genannt, ist verboten und führt ebenfalls zur sofortigen Ablegereife (nach DIN EN 12195-4 „Zurrdrahtseile“).[1]
  • Schäkel und Schnellverbindungsglieder sind sofort einer weiteren Benutzung zu entziehen, wenn sie folgende Mängel aufweisen: Einschränkung der Funktion, Deformation der Struktur, Beschädigung der Oberfläche.[2]

Anschlagmittel für Lastenbewegung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Als Anschlagmittel zum Heben und Bewegen von Lasten werden Seile, Ketten, Hebebänder oder Rundschlingen verwendet.[11] Die Ablegereife ist bei diesen Anschlagmitteln erreicht, wenn sie bestimmte in den Normen vorgegebene Beschädigungen oder Schwächungen erhalten haben.[12] Bei Anschlagseilen wird die Ablegereife in erster Linie über die Anzahl der sichtbaren Drahtbrüche, die in einer bestimmte Meßlänge[ANM 1] vorhanden sind, bestimmt.[13] Weitere Kennzeichen für die Ablegereife sind Knicke und Kinken (Klanken), der Bruch einer Litze, Lockerung der äußeren Lage in der freien Länge, Quetschungen in der freien Länge, Korrosionsnarben, Beschädigungen oder starker Verschleiß der Seil- oder Seilendverbindung.[14] Bei Anschlagketten ist die Ablegereife erreicht, wenn ein Kettenglied verformt oder / und gebrochen ist.[4] Weitere Kriterien für die Ablegereife sind, wenn die ganze Kette oder ein Einzelglied eine innere Längung von 5 % hat oder wenn die mittlere Gliedstärke an irgendeiner Stelle um mehr als 10 % gegenüber der Ketten-Nenndicke abgenommen hat.[15] Bei Hebebändern gelten stärke Verformungen aufgrund von Wärmeeinwirkungen, Schäden aufgrund aggressiver Stoffe, Beschädigungen der Beschlagteile oder Beschädigungen der aufvulkanisierten Gummiauflage als Kriterium für die Ablegereife.[4] Des Weiteren ist die Ablegereife erreicht, wenn Garnbrüche oder Garnschnitte im Gewebe von mehr als 10 % des Querschnittes vorhanden sind oder wenn bei dem Hebeband Beschädigung der tragenden Nähte vorhanden sind.[16]

Förderseile[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Bei Förderseilen gilt für die Ablegereife nicht ein fixer Zeitpunkt, sondern das Erreichen von in den Normen genannten Ablegekriterien.[17] Eines der wichtigsten Kriterien zur Erkennung der Ablegereife ist hierbei das Erreichen einer definierten Anzahl an sichtbaren Drahtbrüchen.[18] Aber auch der durch den Betrieb entstehende Verschleiß sowie die Korrosion haben einen Einfluss auf den Zeitpunkt der Ablegereife.[19] Dabei ist das Erreichen der Ablegereife auch davon abhängig, ob es sich um ein hochbeanspruchtes oder normalbeanspruchtes Seil handelt.[6] Insbesondere spielt hier die Schwellspannung eine entscheidende Rolle.[19] Zur Beurteilung des Zeitpunktes der Ablegereife spielen die Betriebsverhältnisse, unter denen das Seil eingesetzt wird, eine entscheidende Rolle.[20] So beeinflussen die Mehrlagenwicklung auf Seiltrommeln oder die seitliche Ablenkung beim Lauf über die Seilscheiben die Seillebensdauer und damit auch die Ablegereife der Seile.[21] Des Weiteren sind die vom Seil absolvierten Tonnenkilometer[ANM 2] von großer Bedeutung für die Ablegereife.[20] Einen nicht unerheblichen Einfluss auf die Ablegereife hat bei laufenden Seilen auch die Zahl der Biegewechsel, insbesondere in Abhängigkeit vom Seilscheibendurchmesser.[22] Des Weiteren ist die Ablegereife erreicht bei starken Seilverformungen und / oder Litzenbruch.[19]

Seile und Ketten für Hebezeuge[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Für die Ablegereife von Seilen und Ketten für Hebezeuge gibt es verschiedene Kriterien.[13] Für Drahtseile, die für Hebezeuge verwendet werden, gibt es in den aktuellen Normungen Kriterien, mit denen die Ablegereife[ANM 3] eines konventionellen, für Hebezeuge genutzten, Drahtseiles festgelegt ist.[23] Für die Ermittlung der Ablegereife von Ketten für Hebezeuge wurde ein Messsystem entwickelt, das die lebensdauerrelevanten Größen erfasst und verarbeitet.[24] Für hochmodulare Faserseile wurden verschiedene Berechnungen und Messmethoden zur Erkennung bzw. Ermittlung der Ablegereife entwickelt.[25] Bei den jeweiligen Analysemethoden wird die Ablegereife entweder durch Analyse der Fransenbildung der Seilfasern,[ANM 4] durch Messung der Schlaglängenänderung des Seiles oder durch Abnahme des Seildurchmessers und / oder Veränderung der Seilstruktur bestimmt.[26] Weiterhin werden Faserseile für Krane mit bestimmten Merkmalen ausgestattet, die die Erkennung der Ablegereife ermöglichen und somit einen sicheren Einsatz auf unterschiedlichen Kranarten ermöglichen.[27] Hierfür werden sogenannte Ablegereifeindikatoren in Form von farbigen Zwischenschichten in das Seil integriert, die den Verschleiß des Seiles sichtbar machen.[25] Ein anders Verfahren zur Erkennung des Seilverschleißes sind in das Seil integrierte Sensorfäden, die eine Temperaturerhöhung, z. B. durch Reibung, des Seils durch eine bleibende Veränderung des elektrischen Widerstands ermitteln lassen.[28] Letztendlich lässt sich die Ablegereife durch eine kamerabasierte Ablegereifeerkennung feststellen, welche in automatisierte Seilprüfgeräte integriert ist.[26]

Tabelle Ablegereifen PSAgA

Persönliche Schutzausrüstung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Ablegereife von persönlicher Schutzausrüstung kann auch ohne äußere erkennbare Schäden durch Alterung erreicht werden.[3] Damit die dadurch erreichte Ablegereife rechtzeitig erkannt werden kann, muss der Hersteller auf der betreffenden PSA, z. B. PSA gegen Absturz, das Datum der Ablegereife oder den Monat und das Jahr der Herstellung lesbar anbringen.[29] Zur Bewertung der Ablegereife werden unterschiedliche Verfahren und sicherheitstechnische Instrumente wie z. B. Gebrauchsanleitung, Sachkundigenprüfung oder Prüfung der Ausrüstung vor dem Einsatz durch den Benutzer verwendet.[30] Sobald Teile der persönlichen Schutzausrüstung äußerlich erkennbare Schäden aufweisen, ist spätestens dann ihre Ablegereife erreicht.[3]

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. a b c Stephan Burgmann, Uwe Hildach, Frank Lenz, Wolfgang Schlobohm, Martin Strehl: Der Berufskraftfahrer LKW/Omnibus. Prüfungsleitfaden und Nachschlagewerk. 11. Auflage, Verlag Heinrich Vogel, München 2005, ISBN 3-574-23201-2, S. 68–79.
  2. a b Reinald Skiba: Taschenbuch Betriebliche Sicherheitstechnik. 3. Auflage, Erich Schmidt Verlag, Regensburg und Münster 1991, ISBN 3-503-02943-5, S. 368, 369, 373, 374, 379–384.
  3. a b c d Walter Siebert: Untersuchung zur Ablegereife von textilen sicherheitsrelevanten Bestandteilen persönlicher Schutzausrüstung (gegen Absturz) aus Polyamid im Outdoor-Bereich. Master Thesis an der Universität Wien, Wien 2016, S. 11, 12, 14, 15, 22, 37, 39, 41, 96, 104, 110.
  4. a b c Haufe Lexware (Hrsg.): Arbeitsschutz von A-Z. Aktuelle Informationen zum Nachschlagen. 7. Auflage, Rudolf Haufe Verlag GmbH, München 2013, ISBN 978-3-648-03407-1, S. 42, 43.
  5. Deutsche Gesetzliche Unfallversicherung e.V. (DGUV) (Hrsg.): Gebrauch von Anschlag - Drahtseilen. DGUV Information 109-005. Ausgabe April 1991 aktualisierte Fassung Januar 2011, Berlin 2011, S. 12, 13.
  6. a b Kommission der Europäischen Gemeinschaften (Hrsg.): Erhaltung des Sicherheitsstandards und Verbesserung der Sicherheit von hochbeanspruchten Litzenförderseilen in Treibscheibenanlagen. Ständiger Ausschuss für die Betriebssicherheit und den Gesundheitsschutz im Steinkohlenbergbau und in den anderen mineralgewinnenden Industriezweigen. Bericht der Arbeitsgruppe aus dem Jahr 1978, Luxembourg 1979, S. 12.
  7. a b Leitfaden für Berufskraftfahrer. So geht's leichter. Band 1, 9. überarbeitete Auflage, Hendrisch Verlag, 2007, ISBN 3-938255-04-8.
  8. Gerhard Großmann, Monika Kaßmann: Transportsichere Verpackung und Ladungssicherung. Ratgeber für Verpacker, Verlader und Transporteure. Kontakt und Studium Band 661, 2. durchgesehene Auflage, mit 109 Bildern und 13 Tabellen, expert Verlag, Regensburg und Münster 1991, ISBN 978-3-8169-2688-7, S. 151, 152.
  9. Berufsgenossenschaft Energie Textil Elektro Medienerzeugnisse, Verlag Günter Hendrisch GmbH & Co. KG (Hrsg.): Ladungssicherung für den Bereich Druck und Papierverarbeitung. 7. Auflage, Paffrath Print & Medien GmbH, Remscheid 2016, S. 45–48.
  10. Wolfgang Schlobohm: Ladungssicherung - aber richtig. Rechtliche Anforderungen, Sicherungsarten, praktische Beispiele. 13. Auflage, Verlag Ecomed-Storck GmbH, Landsberg am Lech 2021, ISBN 978-3-609-69511-2, S. 116–121.
  11. Berufsgenossenschaft Holz und Metall (Hrsg.): Anschläger. DGUV Information 209-013. Mainz 2012, S. 11–21.
  12. Christin Rothe: Arbeitsschutz von A-Z. Aktuelle Informationen zum Nachschlagen. 5. Auflage, Rudolf Haufe Verlag GmbH, München 2009, ISBN 978-3-448-10084-6, S. 19–21.
  13. a b Martin Scheffler (Hrsg.), Klaus Feyrer, Karl Matthias: Fördermaschinen, Hebezeuge, Aufzüge, Flurförderzeuge. Mit 708 Abbildungen und 94 Tafeln. Friedrich Vieweg & Sohn Verlagsgesellschaft mbH, Wiesbaden 1998, ISBN 3-663-16319-9, S. 3, 4, 8–11.
  14. Bundesverband der Unfallkassen (Hrsg.): Merkblatt für den Gebrauch von Anschlag-Drahtseilen. GUV 24.1. Ausgabe März 1992, München 1992, S. 9.
  15. Berufsgenossenschaft Holz und Metall (Hrsg.): Belastungstabellen für Anschlagmittel aus Rundstahlketten, Stahldrahtseilen, Rundschlingen, Chemiefaserhebebändern, Chemiefaserseilen und Naturfaserseilen. DGUV Information 209-021. Mainz 20, S. 11–21.
  16. Berufsgenossenschaft Holz und Metall (Hrsg.): Gebrauch von Hebebändern und Rundschlingen aus Chemiefasern. DGUV Information 209-061. Mainz 2013, S. 12.
  17. Roland Verreet: Die Inspektion von Drahtseilen. Ingenieurbüro für Drahtseiltechnik Wire Rope Technology Aachen GmbH (Hrsg.). Aachen 2018, S. 14–19.
  18. Tobias Weber: Beitrag zur Untersuchung des Lebensdauerverhaltens von Drahtseilen unter einer kombinierten Beanspruchung aus Zug, Biegung und Torsion. Genehmigte Dissertation an der Fakultät für Konstruktions-, Produktions-, und Fahrzeugtechnik der Universität Stuttgart, Stuttgart 2013, S. 46–49, 123–125.
  19. a b c Karl-Heinz Wehking: Technisches Handbuch Logistik 1. Fördertechnik, Materialfluss, Intralogistik. Unter Mitarbeit von internen Autoren des Institutes für Fördertechnik und Logistik, Springer Vieweg Verlag, Berlin 2020, ISBN 978-3-662-60866-1, S. 179, 180.
  20. a b Fritz Herbst: Ergebnisse der preußischen Statistiken der Schachtförderseile für das Jahr 1910. In: Glückauf, Berg- und Hüttenmännische Zeitschrift. Verein für die bergbaulichen Interessen im Oberbergamtsbezirk Dortmund (Hrsg.), Nr. 9, 48. Jahrgang, 2. März 1912, S. 333–345.
  21. Björn Ernst: Zum Einfluss von Verdrehungen auf die Eigenschaften zugschwellbelasteter Drahtseile. Institut für Fördertechnik und Logistik der Universität Stuttgart, Dissertation an der Fakultät Konstruktions-, Produktions- und Fahrzeugtechnik der Universität Stuttgart, Stuttgart 2012, S. 3, 6, 128.
  22. Roland Verreet: Die Berechnung der Lebensdauer von laufenden Drahtseilen. Ingenieurbüro für Drahtseiltechnik Wire Rope Technology Aachen GmbH (Hrsg.). Aachen 2018, S. 7–9.
  23. Toni Recknagel, Thorsten Schmidt: Lebensdauer kunststoffummantelter Drahtseile. In: Logistik Journal Proceedings. 2018, ISSN 2192-9084, S. 1, 2.
  24. Markus Schütz: Konzeptentwurf und Erprobung eines Messsystems zur verbesserten Bestimmung der Ablegereife von Rundstahlgliederketten. Dissertation an der Fakultät für Georessourcen und Materialtechnik der Rheinisch-Westfälischen Technischen Hochschule Aachen, Aachen 2016, S. 3, 25, 31, 134–138.
  25. a b Gregor Novak: Zur Abschätzung der Lebensdauer von laufenden hochmodularen Faserseilen. Genehmigte Dissertation an der Fakultät für Konstruktions-, Produktions-, und Fahrzeugtechnik der Universität Stuttgart, Stuttgart 2017, S. VIII, 19, 44–47.
  26. a b Gregor Novak: Einsatz hochmodularer Faserseile in fördertechnischen Anwendungen am Beispiel eines Regalbediengerätes. In: Bernd Noche (Hrsg.) 11. Fachkolloquium Logistik. Tagungsband, Essen 2015, ISBN 978-3-00-050736-6, S. 200–202.
  27. Yvon Mupende, Björn Ernst: Hochfeste Faserseile für Krane. Erfolgreich getestet in Hubanwendungen. In: Technische Logistik. 2019, S. 20–23.
  28. Tassi Giannikopoulos: Konzepte für die Verschleißmessung von Seilen mit Sensorfäden. Dissertation an der Fakultät für Maschinenwesen der Rheinisch-Westfälischen Technischen Hochschule Aachen, Aachen 2011, S. 7.
  29. Deutsche Gesetzliche Unfallversicherung e.V. (DGUV) (Hrsg.): Benutzung von persönlichen Schutzausrüstungen gegen Absturz. DGUV Regel 112-198. Ausgabe September 2019, Berlin 2019, S. 56.
  30. Kommission Arbeitsschutz und Normung (KAN): Zeitabhängige Leistungsmerkmale von PSA. Verein zur Förderung der Arbeitssicherheit in Europa e.V. (Hrsg.). KAN-Bericht 39, ISBN 978-3-88383-910-3, Sankt Augustin 2007, S. 9, 81, 99.

Anmerkungen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Diese Messlänge entspricht gemäß der VBG 9a bei Rundlitzenseilen dem 4-fachen Seildurchmesser und bei Kabelschlagseilen dem 10-fachen Seildurchmesser. (Quelle: Martin Scheffler (Hrsg.), Klaus Feyrer, Karl Matthias: Fördermaschinen, Hebezeuge, Aufzüge, Flurförderzeuge.)
  2. Das Tonnenkilometer, genauer Nutztonnenkilometer, dient bei der Schachtförderung zur Beurteilung der Förderleistung und der Förderkosten. Man versteht darunter eine Förderleistung, die als Produkt der geförderten Nutzlast, also der Masse in Tonnen, und des dabei zurückgelegten Förderweges in Kilometern definiert wird. Ein Tonnenkilometer entspricht somit einer Nutzlast von 1 Tonne, die über eine Strecke von einem Kilometer bewegt wird. Bei der Streckenförderung wird adäquat verfahren. (Quelle: Fritz Heise, Fritz Herbst: Lehrbuch der Bergbaukunde mit besonderer Berücksichtigung des Steinkohlenbergbaus. Zweiter Band. Dritte und vierte Verbesserte und vermehrte Auflage.)
  3. Als Ablegereife gilt bei diesen so genutzten Drahtseilen in erster Linie die Lastwechselzahl, die das Seil bis zu einem genau definierten Schädigungsgrad aushalten sollte. Ablegekriterien sind auch hier eine zulässige Anzahl an Drahtbrüchen, bezogen auf eine vorher festgelegte Länge. Weitere spezifische Ablegekriterien sind Korbbildungen und die Reduktion des Seildurchmessers. (Quelle: Toni Recknagel, Thorsten Schmidt: Lebensdauer kunststoffummantelter Drahtseile.)
  4. Im Laufe der Betriebsdauer eines Faserseils entstehen an der Seiloberfläche, bedingt durch Abrasion durch den Lauf über die Seilscheiben, Fransen. Die Wachstumsrate dieser Fransen kann als Kriterium für die Ablegereife genutzt werden. Die Anzahl an Fransen pro Bezugslänge kann adäquat den Drahtbrüchen bei Stahlseilen zur Beurteilung herangezogen werden. (Quelle: Gregor Novak: Einsatz hochmodularer Faserseile in fördertechnischen Anwendungen am Beispiel eines Regalbediengerätes.)