Adriano Banchieri

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Adriano Banchieri

Adriano Banchieri (Adriano di Bologna) (* 3. September 1568 in Bologna; † 1634 ebenda; gebürtig Tommaso Banchieri) war ein italienischer Benediktinermönch, Organist und Komponist.

Leben und Werk

Tommaso trat 1587 in den Benediktinerorden ein und nahm den Namen Adriano an. Ab 1592 war er als Organist in verschiedenen Klöstern seines Ordens tätig wie Lucca und Siena. Ab 1594 wirkte er in S. Michele in Bosco (in der Nähe von Bologna). Nach Aufenthalten in Venedig und Verona kehrte er 1609 nach S. Michele in Bosco zurück.

Banchieri war ein Schüler des Organisten und Komponisten Gioseffo Guami und gilt als einer der wichtigsten Musiktheoretiker des 17. Jahrhunderts. Er zeigt sich allen Neuerungen gegenüber sehr aufgeschlossen und verwendete als einer der ersten die Bezeichnungen „piano“ (p) und „forte“ (f) im Notentext. Er war überhaupt ein Vorreiter in der Genauigkeit von Vortragsanweisungen für den Interpreten und stärkte so die Rolle des Komponisten. Daneben gehörte er wohl zu den ersten, die einen Taktstock beim Dirigieren verwendet haben. 1615 gründete er die Accademia dei Floridi, die unmittelbare Vorläuferin der Accademia Filarmonica in Bologna.

Banchieri war ein sehr produktiver Komponist. Er schuf weltliche und geistliche Musik aller Gattungen. Besondere Aufnahme bei seinen Zeitgenossen fanden vor allem Banchieris Madrigal-Bücher. Die darin enthaltenen Werke können als frühe Ausprägung des musikalischen Theaters gelten.

Werke

Orgelbau

  • L’organo suonarino, 1605
  • Conclusioni nel suono dell’organo, 1609

Didaktik

  • Cartello, ovvero Regole utilissime à quelli che desiderano imparare in canto figurato

Kompositionen

  • 12 polyphone Messen
  • Madrigal-Komödien
    • Il zabaione musicale, 1604
    • Barca di Venetia per Padova, 1605
    • Festina nella Sera del Giovedi Grasso, 1608

Weblinks

Siehe auch: Liste historisch-musiktheoretischer Literatur