American Apparel

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American Apparel, Inc.

Rechtsform Corporation
ISIN US0238501003
Sitz Los Angeles (Vereinigte Staaten Vereinigte Staaten)
Leitung Paula Schneider (CEO)
Mitarbeiterzahl ca. 10.000 [1]
Umsatz 617,310 Mio. US-Dollar [1]
Branche Textilproduktion, -Groß- und -Einzelhandel
Website www.americanapparel.net
Stand: 2012
Zentrale von American Apparel in Los Angeles
Firmengründer Dov Charney
Hinweis am Eingang zum Hamburger Laden

American Apparel, Inc. ist ein US-amerikanisches Textilunternehmen aus Los Angeles mit 251 Läden in insgesamt 20 Ländern (Stand März 2013).[1] Unter anderem gibt es Läden in mehreren deutschen Städten (Stand April 2014).[2]

Geschichte

American Apparel wurde 1997 vom Kanadier Dov Charney gegründet. 1989 hatte Charney bereits ein anderes Textilunternehmen gegründet, das jedoch scheiterte.[3] Im Jahr 2006 wurde die Firma von der Endeavor Acquisition Corp. übernommen, einer New Yorker Investmentfirma. American Apparel-Gründer Dov Charney wurde Chief Executive Officer (CEO) und blieb Mehrheitsaktionär, jedem Mitarbeiter wurden 500 Aktien zugeteilt.

Woody Allen verklagte das Unternehmen auf zehn Millionen US-Dollar Schadenersatz wegen unerlaubter Werbung, nachdem American Apparel im Jahr 2007 eine Szene von Allen aus dem Film Der Stadtneurotiker auf Reklamewänden in New York und Hollywood zeigte. Im Rahmen eines Vergleichs erklärte sich American Apparel im Mai 2009 bereit, fünf Millionen US-Dollar zu zahlen.

Im Juni 2014 wurde Dov Charney aus den Ämtern als Geschäftsführer und Präsident enthoben. Grund waren Ermittlungen wegen sexueller Belästigung gegen Charney.[4]

Im Oktober 2015 beantragte American Apparel Inc. Gläubigerschutz und meldete nach Chapter 11 Insolvenz an.[5]

Arbeitsbedingungen

Eine Besonderheit ist, dass dieses Unternehmen nach eigener Aussage Sweatshop-freie Kleidung anbietet, die in der Innenstadt von Los Angeles mit Durchschnittslöhnen von 12 US-Dollar hergestellt wird.[6] Die Angestellten erhalten bezahlte Time off (zwischen 5 und 14 frei verfügbarer Tage für Urlaub oder auch Krankheit)[3], Gesundheitsvorsorge, subventionierte Verpflegung, Jobtickets, Massagen, Parkplätze, eine gute Arbeitsplatzumgebung und meist moderne Betriebseinrichtung. Außerdem gibt es, auch als Teil des Umweltprogrammes, frei verfügbare Fahrräder und einen hauseigenen Fahrrad-Mechaniker. American Apparel engagiert sich besonders für die Rechte von Immigranten. Teil dieses Engagements sind Unterricht in Englisch als Fremdsprache, hauseigene Telefone mit der Möglichkeit kostenloser Ferngespräche und die Gründung der inzwischen landesweiten Initiative Legalize LA.

Kritik

Dem Unternehmen wird vorgeworfen, illegale Einwanderer in der Textilproduktion beschäftigt zu haben.[7] Vereinzelt wird außerdem der Vorwurf erhoben, die gewerkschaftliche Organisation der Arbeitskräfte zu unterdrücken.[8]

American Apparels ehemaliger CEO, Dov Charney, wurde bereits von mehreren weiblichen Angestellten der sexuellen Belästigung bezichtigt. Während eines Interviews soll er vor einer Reporterin masturbiert haben[9] und in mehreren Interviews soll er nur in Unterhosen bekleidet erschienen sein.[10][11][12]

American Apparel vertreibt inzwischen zu einem beträchtlichen Anteil auch Bekleidung anderer Hersteller, deren Produktionsmethoden unklar, zumindest aber nicht erklärtermaßen mit A.A.'s deklariertem Konzept in einer Linie sind (z. B. www.ghbass.com).

Weblinks

Einzelnachweise

  1. a b c American Apparel, Inc. Reports Fourth Quarter and Full Year 2012 Financial Results and Provides Initial Outlook for 2013. Operating Income Improves by $24.3 Million. (AMEX:APP). In: investors.americanapparel.net. 4. März 2013, abgerufen am 1. März 2014 (englisch).
  2. Filialfinder auf americanapparel.net. (HTML) Abgerufen am 2. April 2014.
  3. a b Keely Byrne, Jim Detert: Business Cycles and Employment Practices in a Domestic Garment Company. In: Institute for Corporate Ethics (Hrsg.): Case Studies. BRI-1002B, 2005 (corporate-ethics.org [PDF]).
  4. Nicolai Kwasniewski: Vorwurf sexueller Belästigung: American Apparel feuert Chef. In: SPIEGEL ONLINE. 19. Juni 2014, abgerufen am 7. Juli 2014.
  5. Reuters: Mode: American Apparel beantragt Gläubigerschutz. In: SPIEGEL ONLINE. 5. Oktober 2015, abgerufen am 5. Oktober 2015.
  6. Maxine Shen: T-Shirts, As Far As the Eye Can See. In: New York Post. 24. März 2004, abgerufen am 1. März 2014 (englisch).
  7. American Apparel: Illegal Workers Make Up A Third Of Workforce. In: huffingtonpost.com. 9. Januar 2009, abgerufen am 1. März 2014 (englisch).
  8. Jim Straub: Clamor Magazine :: issue 38 :: American Apparel Exposed. In: clamormagazine.org. 2006, abgerufen am 1. März 2014 (englisch).
  9. American-Apparel-Angestellte von Chef als Sex-Sklavin missbraucht? Schlimme Vorwürfe gegen American-Apparel-Chef Dov Charney. In: bild.de. 9. März 2011, abgerufen am 28. Februar 2014.
  10. Erfolgreich in Unterhosen. In: diepresse.com. 22. August 2008, abgerufen am 28. Februar 2014.
  11. Josh Dean: Inc. Magazine (September 2005). Dov Charney, Like It or Not
  12. IS DOV-Y TOO LOVEY? A LOOK AT AMERICAN APPAREL'S CEO