Indianerdommel

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Indianerdommel

Indianerdommel

Systematik
Klasse: Vögel (Aves)
Ordnung: Pelecaniformes
Familie: Reiher (Ardeidae)
Unterfamilie: Dommeln (Botaurinae)
Gattung: Zwergdommeln (Ixobrychus)
Art: Indianerdommel
Wissenschaftlicher Name
Ixobrychus exilis
(Gmelin, 1789)

Die Indianerdommel (Ixobrychus exilis) auch Amerikanische Zwergdommel ist eine Vogelart aus der Familie der Reiher.

Merkmale[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Indianerdommel ist ein sehr kleiner Reiher mit einer Körperlänge von nur ca. 33 cm. Somit ist sie noch kleiner als die europäische Zwergdommel. Sie ist hellbraun mit kastanienbrauner Oberseite. Es liegt ein leichter Geschlechtsdimorphismus vor, da das Männchen auf Schulter und Oberkopf schwarz ist, diese Bereiche sind bei den Weibchen braun. Die Jungvögel ähneln den Weibchen, sind aber insgesamt stärker gestreift.

Vorkommen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Verbreitungsgebiet der Indianerdommel

Das Verbreitungsgebiet umfasst die Niederungen Amerikas von Kanada bis Nord-Argentinien. Im Norden ihres Verbreitungsgebietes ist sie ein Zugvogel. Die dort brütenden Vögel überwintern in Florida oder Südamerika. Verirrte Exemplare wurden jedoch auch schon in Europa gesichtet. Sie bewohnt, wie die meisten Dommeln, dichte Röhrichtbestände in Feuchtgebieten.

Verhalten[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Sie jagt im Röhricht kletternd nach kleinen Fischen und Insekten. Sie brütet in Schilfnestern, die gut im Röhricht versteckt sind. Dort legt das Weibchen vier bis fünf Eier. Die Jungvögel werden von den Eltern gemeinsam großgezogen. In günstigen Jahren kommt es gelegentlich zu zwei Bruten. Durch ihr verstecktes Leben im Schilf sind diese Vögel nur schwer zu beobachten. Fühlen sie sich bedroht, fliegen sie meist nicht davon, sondern klettern nur noch tiefer ins Dickicht.

Unterarten[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Es sind sechs Unterarten bekannt:[1]

  • I. e. exilis (Gmelin, JF, 1789)[2] – Die Nominatform kommt im Osten Kanada, dem Südosten und Südwesten der USA vor.
  • I. e. pullus van Rossem, 1930[3] – Diese Unterart kommt im Nordwesten Mexikos vor.
  • I. e. erythromelas (Vieillot, 1817)[4] – Diese Unterart ist im Osten Panamas über den Norden Südamerikas bis in den Norden Boliviens und den Norden Argentiniens verbreitet.
  • I. e. limoncochae Norton, DW, 1965[5] – Diese Subspezies kommt im Osten von Ecuador vor.
  • I. e. bogotensis Chapman, 1914[6] – Diese Subspezies ist in Zentralkolumbien verbreitet.
  • I. e. peruvianus Bond, 1955[7] – Das Verbreitungsgebiet dieser Unterart ist das westliche zentrale Peru.

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Peter H. Barthel, Christine Barthel, Einhard Bezzel, Pascal Eckhoff, Renate van den Elzen, Christoph Hinkelmann, Frank Dieter Steinheimer: Die Vögel der Erde – Arten, Unterarten, Verbreitung und deutsche Namen. 3. Auflage. Deutsche Ornithologen-Gesellschaft, Radolfzell 2002 (do-g.de [PDF]).
  • James Bond: A New Race of Least Bittern from Peru. In: The Auk. Band 72, Nr. 2, 1955, S. 208–209 (englisch, unm.edu [PDF; 140 kB]).
  • Frank Michler Chapman: Diagnoses of apparently new Colombian birds. In: Bulletin of the American Museum of Natural History. Band 33, Nr. 12, 1914, S. 167–192 (englisch, amnh.org [PDF; 2,7 MB]).
  • Johann Friedrich Gmelin: Systema Naturae per Regna Tria Naturae, Secundum Classes, Ordines, Genera, Species, Cum Characteribus, Differentiis, Synonymis, Locis. Band 1, Nr. 2. Georg Emanuel Beer, Leipzig 1789 (biodiversitylibrary.org).
  • National Geographic Society: National Geographic Field Guide To The Birds Of North America. 3. Auflage. National Geographic Books, Washington, D.C. 1999, ISBN 978-0-7922-7451-3.
  • David Wesley Norton: Notes on some Non-Passerine Birds from Eastern Ecuador. In: Breviora. Nr. 230, 1865, S. 1–11 (biodiversitylibrary.org).
  • Adriaan Joseph van Rossem: A new Least Bittern from Sonora. In: Transactions of the San Diego Society of Natural History. Band 6, Nr. 15, 1930, S. 227–228 (biodiversitylibrary.org).
  • David Sibley: The North American Bird Guide. Pica Press, London 2000, ISBN 978-1-873403-98-3.
  • Louis Pierre Vieillot: Nouveau dictionnaire d'histoire naturelle, appliquée aux arts, à l'agriculture, à l'économie rurale et domestique, à la médecine, etc. Par une société de naturalistes et d'agriculteurs. Band 14. Deterville, Paris 1817 (biodiversitylibrary.org).

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Commons: Amerikanische Zwergdommel – Album mit Bildern, Videos und Audiodateien
  • Ixobrychus exilis in der Roten Liste gefährdeter Arten der IUCN 2013.1. Eingestellt von: BirdLife International, 2012. Abgerufen am 28. September 2013.
  • Indianerdommel (Ixobrychus exilis) bei Avibase
  • Indianerdommel (Ixobrychus exilis) auf eBird.org
  • xeno-canto: Tonaufnahmen – Indianerdommel (Ixobrychus exilis)
  • Ixobrychus exilis. In: Virtual Bird Guide. Archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 29. April 2007; abgerufen am 23. Februar 2013.
  • Ixobrychus exilis. In: Pennsylvania Game Commission. Archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 9. Juli 2007; abgerufen am 23. Februar 2013.

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. IOC World Bird List Storks, ibis & herons
  2. Johann Friedrich Gmelin, S. 645.
  3. Adriaan Joseph van Rossem, S. 227.
  4. Louis Pierre Vieillot, S. 422.
  5. David Wesley Norton, S. 3.
  6. Frank Michler Chapman, S. 171.
  7. James Bond, S. 208.