Ananaserdbeere (Sorte)

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Pineberries

Der Name Ananas-Erdbeere war ursprünglich ein verbreiteter Name für die heutige Gartenerdbeere, in Österreich ist er heute noch üblich. Um 1750 wurden die Arten Fragaria virginiana – sie stammt aus Nordamerika – und Fragaria chiloensis mit südamerikanischer Herkunft in Frankreich zusammen angepflanzt; die Hybride der beiden Ausgangsarten wurde als Fraisier ananas bezeichnet.[1]

Unter dem Namen Pineberry („Ananasbeere“) wird ein virusfreier Klon der Sorte 'Weiße Ananas' (eigentlich 'Lennig's White'[2]) der Gartenerdbeere vermarktet. Im Unterschied zu den üblichen Erdbeeren sind die Früchte nicht rot, sondern weißlich mit roten Nüsschen. Das Aroma erinnert an Ananas.[3] Die Früchte sind mit einem Durchmesser von 15–23 mm deutlich kleiner als gewöhnliche Erdbeersorten. Weiße Erdbeersorten sind seit dem 18. Jahrhundert bekannt, werden jedoch nicht in größerem Maßstab angebaut.

Herkunft und Zucht[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Der niederländische Züchter Hans de Jongh begann im Jahr 2003 mit einigen Pflanzen aus Frankreich die Zucht, nach sechs Jahren erzielte er vermarktungsfähige Pflanzen. Die Firma VitalBerry BV lässt die Erdbeeren von Beekers Berries produzieren und vermarktet sie unter der Bezeichnung Pineberries,[4] seit 2014 die Pflanzen auch unter dem missverständlichen Namen Natural Albino. Es handelt sich jedoch nicht um eine Albinoform.

Daneben sind weitere weiße Varietäten unter verschiedenen Handelsnamen im Angebot: White Dream, Anablanca, Anabella, Natural White. Auch Samen sind im Handel zu finden; es ist allerdings fraglich, ob sie sortenecht fallen (da es sich bei den Sorten ja um Hybriden handelt, und bei generativer Vermehrung die Anteile der zwei verschiedenen Elternarten jedes Mal neu gemischt werden - Jungpflanzen von Hybridsorten werden durch vegetative Vermehrung gewonnen (bei Erdbeeren sehr einfach durch Kindel); die sind dann automatisch genetisch identisch). Samen können von Januar bis März ausgesät werden.[5]

Die Früchte sind zunächst grün, färben sich dann weißlicher und sind reif, wenn die Nüsschen eine rote Farbe annehmen.[6]

Angebot in Großbritannien[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

2010 bot die britische Supermarktkette Waitrose erstmals Pineberries an. Aufgrund des Veröffentlichungstermins der Nachricht – es war der 31. März 2010 – gingen Teile der Bevölkerung zunächst von einem Aprilscherz aus. Diese Vermutungen wurden auch durch die Tatsache genährt, dass Waitrose im März 2009 eine Frucht „Pinana“, eine Mischung aus Ananas (pineapple) und Banane (banana) angekündigt hatte, was sich später als Aprilscherz herausstellte.[7][8] Anlässlich des erneuten Verkaufsstarts 2011 schloss das Unternehmen einen Aprilscherz nochmals aus.[9]

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Henri-Louis Duhamel du Monceau Traité des Arbres Fruitiers Tome I, Paris 1768
  2. J. M. Merrick The Strawberry, and Its Culture, Boston 1870
  3. Spezialisierung in der Erdbeerzucht. (PDF; 926 kB) fragariaholland.nl, archiviert vom Original am 20. März 2012; abgerufen am 11. April 2011.  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.fragariaholland.nl
  4. Pineberries, the Strawberry that tastes like a Pineapple. Vitalberry.eu, 31. März 2010, archiviert vom Original am 16. März 2011; abgerufen am 11. April 2011.
  5. Introducing the Inside Out Strawberry – The Pineberry. Igrowveg.com, 30. März 2000, archiviert vom Original am 6. März 2012; abgerufen am 15. April 2013.
  6. James Tozer: 'Pineapple' strawberries on sale: Pineberries and cream, the new summer treat? Dailymail.co.uk, abgerufen am 11. April 2011.
  7. Pinanas. wikibin, abgerufen am 14. April 2011 (englisch).
  8. Wednesday, 1 April 2009: Waitrose Pinanas – April Fool creative 2009. nickburcher.com, abgerufen am 14. April 2011 (englisch).
  9. It’s no joke, Pineberries are back at Waitrose. The Waitrose Press Centre, 30. März 2011, archiviert vom Original am 18. April 2011; abgerufen am 11. April 2011.