Anisokorie

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Klassifikation nach ICD-10
H57.0 Pupillenfunktionsstörung
Q13.2 Anisokorie, angeboren
ICD-10 online (WHO-Version 2019)
Anisokorie

Als Anisokorie (Adjektiv: anisokor; von griech. a(n): Alpha privativum, isos: gleich, kore: Pupille) wird ein Unterschied in den Pupillenweiten der Augen verstanden. Im Gegensatz dazu steht Isokorie (Adjektiv: isokor) für die Gleichheit der Pupillenweiten.

Bis zu einem Millimeter Seitendifferenz des Pupillendurchmessers ist auch bei gesunden Augen möglich und können als Normvariante gelten. Ursache für eine Seitendifferenz in der Pupillenweite können sowohl einseitige zentrale Lähmungen (Hemiparese), Hirndruck oder auch extrakranielle Muskel- oder Regulationsfehler sein. Neben einem Schädel-Hirn-Trauma mit homolateraler Subduralblutung, können auch Schlaganfälle, Tumoren oder das Horner-Syndrom Ursache dieses Effektes sein. Die Pupillenweite wird über parasympathische Innervation (aus Ncl. accessorius nervi oculomotorii, Edinger-Westphal-Kern) des Nervus oculomotorius (III) und sympathischer Gegenregulation, durch aus den Hals-Ganglien (Ganglion cervicale superius) aufsteigende Fasern, reguliert.

Neben neurologischen Störungen der Efferenz können auch lokale Ursachen für eine Anisokorie ausschlaggebend sein. Hierzu zählen bspw. Bewegungseinschränkungen der Iris durch Sphinkterrisse oder Synechien.

Literatur

  • Th. Axenfeld (Begr.), H. Pau (Hrsg.): Lehrbuch und Atlas der Augenheilkunde. Unter Mitarbeit von R. Sachsenweger u. a., Stuttgart: Gustav Fischer Verlag, 1980, ISBN 3-437-00255-4
  • Rudolf Sachsenweger: Neuroophthalmologie. Thieme Verlag, Stuttgart; 3. Auflage, (Januar 1983) ISBN 978-3-13-531003-9