Antichambrieren

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Gotthardt Kuehl (1850–1915): Vorzimmer-Diplomaten, um 1870/1880.

Antichambrieren bedeutet ein langes Warten oder auch mehrmaliges Vorsprechen im Vorzimmer (Antichambre) höhergestellter Persönlichkeiten oder Behörden. Davon wiederum abgeleitet ist die negative Bedeutung „in den Vorzimmern der Großen und Mächtigen verkehren und diesen dort zu schmeicheln“, um mit Buckeln und Kriechen eine Gunst oder Gnade von ebendiesen Großen zu erhalten.

Als Antichambres werden in Schlossbauten des 17. und 18. Jahrhunderts die oft zwei bis drei hintereinander Warte-, Empfangs- oder Botenzimmer vor dem Zimmer des Fürsten bezeichnet.[1]

Etymologie[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Das französische Wort für ‚Vorzimmer‘ antichambre wurde aus dem Italienischen übernommen. Das i in antichambrieren stammt ursprünglich nicht aus dem Lateinischen oder dem Französischen, sondern aus dem Italienischen, wo ante teilweise zu anti geworden ist. Siehe hierzu beispielsweise auch Anticamera Pontificia.

Siehe auch[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Wiktionary: antichambrieren – Bedeutungserklärungen, Wortherkunft, Synonyme, Übersetzungen

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Hans Koepf, Günther Binding: Bildwörterbuch der Architektur (= Kröners Taschenausgabe. Band 194). 4. überarbeitete Auflage. Kröner, Stuttgart 2005, ISBN 978-3-520-19404-6 (Digitalisat auf moodle.unifr.ch, abgerufen am 25. Dezember 2023), S. 22 „Antichambre“.