BC Pfalz 83

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BC Pfalz 83
Nummerierung: siehe Liste
Anzahl: 3
Hersteller: W.F.L. (Waggonfabrik Ludwigshafen)
Baujahr(e): 1883
Ausmusterung: wahrscheinlich vor 1920
Gattung: AB (später BC)
Spurweite: 1435 mm (Normalspur)
Länge über Puffer: 9.650 mm
Länge: 8.000 mm
Höhe: 3.800 mm
Breite: 2.650 mm
Fester Radstand: 5.000 mm
Raddurchmesser: 1.014 mm
Bremse: Spindelbremse, Druckluftbremse Bauart Schleifer
Kupplungstyp: Schraubenkupplung
Sitzplätze: 15 / 14
Klassen: 1. und 2. (später 2. und 3.)

Der Pfälzische BC nach Blatt 025[1] (nach DRG-Gattungskonventionen als BC Pfalz 83 zu führen) war ein zweiachsiger Abteilwagen, der die 2. und 3. Klasse führte. Ursprünglich auf Rechnung des Baukontos der Pfälzischen Ludwigsbahn gebaut, hatten die Wagen die 1. und 2. Klasse.

Beschaffung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

In den Jahren bis 1880 wurden von den Pfälzischen Eisenbahnen insgesamt 352[2] zweiachsige Abteilwagen beschafft. 3 Stück davon nach Blatt 10 des WV[Anm. 1] von 1890 im Jahr 1883. Die Beschaffung erfolgte bei der Waggonfabrik Ludwigshafen.

Verbleib[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Wagen wurden 1899 in den Bestand der Bayerischen Staatsbahn übernommen. Der weitere Verbleib ist nicht bekannt. Auf Grund des hohen Alters ist nicht zu vermuten, dass die Wagen auch in den Bestand der Reichsbahn kamen.

Konstruktive Merkmale[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Untergestell[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Der Rahmen der Wagen war komplett aus Eisenprofilen aufgebaut. Die äußeren Längsträger hatten eine Doppel-U-Form. Als Zugeinrichtung hatten die Wagen Schraubenkupplungen nach VDEV, die Zugstange war durchgehend und mittig gefedert. Als Stoßeinrichtung besaßen die Wagen Stangenpuffer mit einer Einbaulänge von 650 mm, die Pufferteller hatten einen Durchmesser von 370 mm.

Laufwerk[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Wagen hatten genietete Fachwerkachshalter aus Flacheisen mit der kurzen, geraden Bauform. Gelagert waren die Achsen in geteilten Gleitachslagern. Die Räder hatten Speichenradkörper und einen Raddurchmesser von 1.014 mm. Die Federung bestand aus einer mehrlagigen Feder, die mit einfachen Laschen in den Federböcken befestigt waren.

Handbremsen im hochgesetzten Bremserhaus wirkten auf alle Räder beidseitig. Laut Verzeichnis von 1902 waren die Wagen mit Druckluftbremsen der Bauart Schleifer ausgestattet.

Wagenkasten[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Das Wagenkastengerippe bestand aus einem hölzernen Ständerwerk. Es war außen mit Blech und innen mit Holz verkleidet. Die Seitenwände waren an den Unterseiten leicht eingezogen. Die Wagen besaßen ein flach gewölbtes Dach mit aufgesetztem Laternendach (Oberlichtdach). Die Wagen hatten ein hochgesetztes, geschlossenes Bremserhaus, welches nur einseitig zugänglich war.

Der Innenraum hatte insgesamt vier Abteile. An beiden Wagenenden befanden sich die Abteile der 3. Klasse, in der Wagenmitte die der 2. Klasse mit insgesamt 15 Sitzplätzen. Zusätzlich besaßen die Wagen einen Abort, der sowohl von dem bremserhausseitigen Abteil der 3. Klasse als auch von einem Abteil der 2. Klasse aus zugänglich war.

Zur Beheizung verfügten die Wagen über eine Dampfheizung.

Die Beleuchtung erfolgte durch Gas. Der Vorratsbehälter mit einem Volumen von 800 Litern hing in Wagenlängsrichtung am Rahmen.

Bemerkung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Laut Verzeichnis von 1913 wurden die Wagen 1907 umgebaut. Dabei wurden die beiden mittleren Abteile zu solchen der zweiten Klasse. Die Abteile an den Wagenenden wurden – mit Holzlattenbänken ausgestattet – zu Abteilen der dritten Klasse (siehe Zeichnungen).

Skizzen, Musterblätter, Fotos[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Wagennummern[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Daten sind den im Literaturverzeichnis aufgeführten verschiedenen Wagenpark-Verzeichnissen der Pfälzischen Eisenbahnen und der Kgl.Bayer.Staatseisenbahnen – Pfälzisches Netz, sowie den Büchern von Emil Konrad (Reisezugwagen der deutschen Länderbahnen, Band II) und Albert Mühl (Die Pfalzbahn) entnommen.

Blatt-Nr.
Herstelld.
Gattungszeichen je Epoche
Wagennummern je Epoche (mit Direktionsangaben)
Fahrwerk Ausstattung Zusatzinfos
Bau-
jahr
Her-
steller
Anz. 1890 1902 1913 Rep.
1919
DR
(ab 1923)
DRG
(ab 1930)
Ausge-
mustert
letzt.
Heimat-Bf.
Anz.
Ach-
sen
LüP Unt.
Gest.
Achs
sen
Art
Brem-
sen
Bl. Hz. Art u.Anz. Abteile
(Sitze je Klasse)
[Mil. Nutzung]
Mil. Sig-
nal-
hlt.
Bemerkung
Wagen des Typ I, mit hochgesetztem, einseitig zugänglichen Bremserhaus
Gattung
Blatt-Nr.
A.B.
10
A.B.
10
BC
25
BC Bay 83 (siehe jeweilige Legende) A I. II. III. IV. O M auf Rechnung der
Ludwigsbahngesellschaft
1883 W.F.L. 3 97 97 97 2 9.650 E b BrH, Sbr G D 1 2
(15)

(14)
11 11 Stückpreis: 11.268 Mark
98 98 98
99 99 99

Anmerkungen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. = Wagenstandsverzeichnis

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. gemäß Wagenverzeichnis von 1913
  2. Konrad, Reisezugwagen der deutschen Länderbahnen, Seite 26

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Wagen-Verzeichnis der Pfälzischen Eisenbahnen. Stand am 1. März 1890. Ludwigshafen 1980.
  • Wagen-Verzeichnis der Pfälzischen Eisenbahnen. Stand am 1. März 1893. Ludwigshafen 1893.
  • Wagen-Verzeichnis der Pfälzischen Eisenbahnen. Stand am 18. September 1902. Ludwigshafen 1902.
  • Wagenpark-Verzeichnis der Kgl.Bayer.Staatseisenbahnen - Pfälzisches Netz. (Aufgestellt nach dem Stande vom 31. März 1913).
  • Emil Konrad: Die Reisezugwagen der deutschen Länderbahnen, Band 2. 1. Auflage. Franckh, Stuttgart 1984, ISBN 3-440-05327-X.
  • Albert Mühl: Die Pfalzbahn. 1. Auflage. Konrad Theiss, Stuttgart 1982, ISBN 3-8062-0301-6.