Bahnstrecke Louny–Libochovice

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Louny–Libochovice[1]
Kursbuchstrecke (SŽDC):114
Streckenlänge:20,304 km
Spurweite:1435 mm (Normalspur)
Streckenklasse:C2
Höchstgeschwindigkeit:50 km/h
von Postoloprty (vorm. LB Postelberg–Laun)
von Most (vorm. PDE)
0,000 Louny
nach Praha-Smichov (vorm. PDE)
3,050 Veltěže
5,946 Slavětín nad Ohří
7,400 Radonice nad Ohří
9,223 Pátek
Ohře
12,321 Koštice nad Ohří
14,335 Křesín
16,783 Dubany
18,812 Libochovice město
20,304 Libochovice
nach Vraňany (vorm. LB Libochowitz–Jenschowitz)
nach Lovosice (vorm. StEG)

Die Bahnstrecke Louny–Libochovice ist eine Nebenbahn („regionální dráha“)[2] in Tschechien, die ursprünglich durch die Lokalbahn Laun–Libochowitz (tschech: Místní dráha Louny–Libochovice) als staatlich garantierte Lokalbahn erbaut wurde. Sie verläuft in Nordböhmen von Louny (Laun) nach Libochovice (Libochowitz).

Geschichte

Bahnhof Libochovice město (2007)

Am 5. März 1901 wurde die Konzession zum Baue und Betriebe einer als normalspurige Localbahn auszuführenden Locomotiveisenbahn von der Station Laun der Staatsbahnlinie Prag–Brüx–Moldau nach Libochowitz zum Anschlusse an die Localbahn Lobositz–Libochowitz der privilegierten österreichisch-ungarischen Staatseisenbahn-Gesellschaft erteilt.[3] Am 10. Mai 1902 wurde die Strecke eröffnet. Den Betrieb führten die k.k. Staatsbahnen (kkStB) im Auftrag der Lokalbahn Laun–Libochowitz aus.

Im Jahr 1912 wies der Fahrplan der Lokalbahn sechs gemischte Zugpaare 2. und 3. Klasse aus, die zum Teil von und nach Jenschowitz (heute: Vraňany) durchgebunden waren. Sie benötigten für die 21 Kilometer lange Strecke zwischen 59 und 68 Minuten. [4]

Nach dem Ersten Weltkrieg übernahmen die neu gegründeten Tschechoslowakischen Staatsbahnen (ČSD) die Betriebsführung von den kkStB. Am 1. Januar 1925 wurde die Lokalbahn Laun–Libochowitz per Gesetz verstaatlicht und die Strecke wurde ins Netz der ČSD integriert.[5]

Ende der 1920er Jahre kam es zu einer signifikanten Verdichtung des Fahrplanes als auch zu einer deutlichen Fahrzeitverkürzung auf bis zu 45 Minuten. Zumeist kamen nun moderne Motorzüge zum Einsatz. Der Winterfahrplan von 1937/38 verzeichnete insgesamt acht Zugpaare in der Relation Louny–Lovosice (Lobositz).[6]

Im Zweiten Weltkrieg lag die Strecke zur Gänze im Protektorat Böhmen und Mähren. Betreiber waren jetzt die Protektoratsbahnen Böhmen und Mähren (ČMD-BMB). Am 9. Mai 1945 kam die Strecke wieder vollständig zu den ČSD.

Am 1. Januar 1993 ging die Strecke im Zuge der Auflösung der Tschechoslowakei an die neu gegründeten České dráhy (ČD) über.

Im Fahrplan 2012 wird die Strecke täglich im Zweistundentakt von Personenzügen der Linie U11 (Česká Lípa hl. n.–Postoloprty) bedient. Werktags verdichten weitere Züge das Angebot zu einem teilweisen Stundentakt.[7]

Fahrzeugeinsatz

Auf Rechnung der Lokalbahn Laun–Libochowitz beschafften die kkStB zwei Lokomotiven der Reihe 97. Die Lokomotiven besaßen die Betriebsnummern 97.205–206.

Ab 1903 setzten die btriebsführenden kkStB wegen des geringen Reisendenaufkommens den Serpollet-Dampftriebwagen kkStB 2.001 (ČSD M 113.001) ein. Später fuhr auch ein Dampftriebwagen, der ursprünglich für die Lokalbahn Böhmisch Leipa–Steinschönau vorgesehen gewesen war. Dieses als kkStB 1.001 (ČSD M 124.001) bezeichnete Fahrzeug gelangte nach seiner Ausmusterung in den Bestand des Technischen Nationalmuseums in Prag.

Heute kommen im Reisezugverkehr ausschließlich die Triebwagen der ČD-Baureihe 814 zum Einsatz.

Weblinks

Commons: Railway line Louny - Libochovice – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Zdeněk Hudec u.a.: Atlas drah České republiky, 2. Auflage; Verlag Pavel Malkus, Praha, 2006, ISBN 80-87047-00-1; S.19-20
  2. Beschluss der tschechischen Regierung vom 20. Dezember 1995
  3. Reichsgesetzblatt für die im Reichsrathe vertretenen Königreiche und Länder vom 19. März 1901
  4. Fahrplan 1912 der kkStB - gültig ab 1. Mai 1912
  5. http://www.psp.cz/eknih/1920ns/ps/tisky/t5205_01.htm
  6. Winterfahrplan 1937/38 der ČSD - gültig ab 3. Oktober 1937
  7. Fahrplan 2012 der ČD (PDF; 162 kB)