Bahnstrecke Tel Aviv–Jerusalem

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Die Hochgeschwindigkeitsbahnstrecke von Tel Aviv nach Jerusalem (hebr. קו הרכבת המהיר לירושלים, zu Dt. „Schnelle Eisenbahnstrecke nach Jerusalem“, auch „Eisenbahnstrecke 27“ oder „Plan A1“ genannt) ist eine in Bau befindliche Eisenbahnstrecke zwischen den beiden Städten Tel Aviv und Jerusalem. Die als Ergänzung zur alten, eingleisigen Eisenbahnstrecke Jaffa–Jerusalem geplante Strecke wird 56 Kilometer lang und zweigleisig elektrifiziert sein. Die Baukosten für die Strecke, die als erste „Hochgeschwindigkeitsstrecke“ des Landes zählt, betragen etwa sieben Milliarden israelische Schekel (etwa 1,4 Milliarden Euro).

Geschichte

Planung

Planungsvarianten für den Bau der Strecke Tel Aviv–Jerusalem

Die bisher existierende Strecke zwischen Jaffa und Jerusalem war 1998 geschlossen worden und erst 2005 nach einer eingehenden Sanierung wieder in Betrieb genommen. Die Züge verkehren in einem Zwei-Stunden-Takt, sind jedoch nur mäßig ausgelastet, da der Bahnhof Jerusalem-Malcha rund 20 Minuten Fahrzeit vom Stadtzentrum Jerusalems entfernt liegt und die Fahrzeit von etwa 90 Minuten zwischen Jerusalem und Tel Aviv dann immer noch erheblich über der auf der Straße liegt.

Aus diesem Grunde entstand bereits nach der zeitweiligen Stilllegung der Strecke der Plan eine neue Eisenbahnstrecke zwischen den beiden wichtigsten Städten, Jerusalem und Tel Aviv, zu errichten. Zwischen 2000 und 2001 gab es folgende Planungsvarianten:

  • Plan S / S1 – Ausbau der eingleisigen Bestandsstrecke („S“) bzw. Verkürzung durch Tunnel („S1“)
  • Plan G / G1 – massiver Ausbau der Bestandsstrecke, zahlreiche neue Tunnel, 4-6 km beim „Plan G“ bzw. 16 km beim „Plan G1“. Planungsvariante G1 sollte bis zu einem ab Unabhängigkeitspark geplanten unterirdischen Bahnhof in der Innenstadt von Jerusalem führen.[1]
  • Pläne B / B1 / B2 und M / M1 – Neubaustrecke via Modi’in entlang der autobahnähnlichen ausgebauten Landstraße 443
  • Plan A / A1 – Neubaustrecke entlang der Autobahn 1, mit einem Abzweig nach Modi'in.[2]

Die israelische Regierung lehnte die Planungsvarianten entlang der Landstraße 443 direkt ab, da zu große Teil über palästinensische Gebiete führen. Die Stadt Jerusalem unterstützte die G1-Variante,[1] während die israelischen Eisenbahn vorrangig die schnell zu verwirklichende Variante S und alternativ A1 unterstützte. Am 13. Juni 2001 verkündeten der israelische Verkehrsminister Efraim Sneh und der israelische Premierminister Ariel Sharon den Vorschlägen der israelischen Eisenbahn − sowohl Ausbau der Bestandsstrecke (S) wie Bau einer neuen Strecke (A1) − zu unterstützen und zu beauftragen.[3]

Bau

Der Bau begann im Jahr 2001 und wurde in mehrere Abschnitte unterteilt:

  • Tel Aviv–Ben Gurion Airport (Westteil der Eisenbahnstrecke 27): Die Strecke beginnt ca. 6 km südöstlich vom HaHagana-Bahnhof in Tel Aviv, wo sie von der Tel Aviv–Lod-Strecke abzweigt. Der Bau wurde im Jahr 2004 fertig gestellt.

Kritik

Die Eisenbahn wurde auch von den Palästinensern für zwei Abschnitte, die 6 km durch das Westjordanland führen, kritisiert. Der größte Teil der Strecke führt durch Tunnel, nachdem Bewohner der anliegenden Städte protestiert hatten. Aus diesem Grund zog sich die Deutsche Bahn unter dem Druck der pro-palästinensischen Organisationen aus dem Projekt zurück.

Weblinks

Commons: Hochgeschwindigkeitsstrecke Tel Aviv−Jerusalem – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. a b Tal, Dalya: Jerusalem Municipality Supports G1 Plan with 16 Kilometers of Tunnels, Globes, 9. April 2001. Abgerufen am 10. März 2009 
  2. A1, Really? (PDF) Transport Today & Tomorrow, abgerufen am 29. Mai 2008.
  3. Minister Sneh Decided - A Fast Railway in Tel Aviv-Ben Gurion Airport-Modi'in-Jerusalem Line - Best Alternative. (DOC) Ministry of Transportation, 12. Juni 2001, archiviert vom Original am 28. September 2007; abgerufen am 5. Januar 2008 (hebräisch).