Bank (Stratigraphie)

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Die Bezeichnung Bank oder Lage (abgek. Bk. oder Lg., engl. bed, layer; lat. stratum) wird in der Lithostratigraphie für eine vom umliegenden Gestein deutlich in Struktur, Farbe oder Material gesonderte lithostratigraphische Einheit verwendet. Diese Bedeutung unterscheidet sich von der Bedeutung von Bank in der Sedimentologie, Tektonik und anderen Disziplinen der Geologie.

Anforderungen an eine Bank als lithostratigraphische Einheit

Die Mächtigkeit (Dicke) einer Bank kann von wenigen Zentimeter bis mehreren Metern reichen, u. U. auch darüber. Sie sollte, wie andere lithostratigraphische Einheiten, in einem Typusprofil definiert und durch eine Typusregion begrenzt sein. Die Ausscheidung einer Bank als lithostratigraphische Einheit sollte auf sehr markante Bänke, die eine weite Verbreitung haben, beschränkt sein. In der klassischen Geologie wurden solche Bänke oft auch Leitbänke genannt. Sie sind etwa durch besonderen Fossil- oder Mineralieninhalt, besondere Lithologie, außergewöhnliche Mächtigkeit, oder besondere Sedimentstrukturen u. a. ausgezeichnet.

Definition

In der Hierarchieebene der Einheiten der Lithostratigraphie ist die Bank (oder Lage) die kleinste bzw. unterste Einheit. Früher (und z. T. noch immer) wurde der ältere Begriff „Schicht“ als Synonym für eine Bank (im Sinne einer lithostratigraphischen Einheit) genommen. Der Begriff „Schicht“ ist jedoch in der geologischen Literatur so vieldeutig, dass er nicht mehr für eine Bank (im Sinne = kleinster Einheit der Lithostratigraphie) verwendet werden sollte. In der Sedimentologie wird dieser Begriff jedoch häufig (und korrekt) als Synonym für Bank verwendet.

Gliederung

Die Bank wird in der Lithostratigraphie (im Gegensatz zur Bank in der Sedimentologie) nicht weiter unterteilt. Internstrukturen oder Intervalle (z. B. bei Turbiditen) werden lediglich als besonders markante Eigenschaften einer Bank betrachtet. Mehrere Lagen oder Bänke inklusive von nicht weiter lithostratigraphisch unterteilten Gesteinseinheiten bilden eine Subformation oder Formation, wobei eine Formation nicht in Subformationen unterteilt sein muss. Häufig werden die Ober- und/oder Untergrenzen einer Formation an die Oberseite bzw. an die Basis einer Bank im Sinne der Lithostratigraphie gelegt. Ferner können solche Bänke auch als Trenn-Elemente bei der Untergliederung einer Formation oder Subformation fungieren.

Literatur

  • Fritz F. Steininger, Werner E. Piller: Empfehlungen (Richtlinien) zur Handhabung der stratigraphischen Nomenklatur. In: Courier Forschungsinstitut Senckenberg 209, 1999, ZDB-ID 530500-7, S. 1–19.
  • North American Commission on Stratigraphic Nomenclature (NACSN): North American stratigraphic code. In: American Association of Petroleum Geologists Bulletin. Bd. 89, 2005, ISSN 0149-1423, S. 1547–1591, (PDF; 1,4 MB).