Benutzer:AAGoldZeroWaste/Artikelentwurf

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Gmundner Hafner Krug aus der Werkstatt von Franz Föttinger 1842 datiert[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Gmundner Fayence Zunftkrug 1842 datiert Hafnerwerkstatt Franz Föttinger

Weiss glasierte Fayence mit bunten Scharffeuerfarben bemalt. Die Schauseite zeigt den an der Töpferscheibe sitzenden Hafner bei der Produktion in seiner Werkstatt in Gmunden.

SPRUCHBAND: „Dein Geschirr aus Erde gemacht wen viell zerbricht der Hafner lacht„

Unter dem Spruchband Initialen F.F. umrahmt von der Datierung 1842. Henkel mit typischer eingerollter Schnecke und Malermonogramm K.P.

Möglicherweise handelt es sich also um einen Krug, derfür den archivalisch belegten Hafner Franz Fötinger gemalt wurde oder den Hafner sogar darstellt (Vogt 2021)

Franz Fötinger war Sohn eines Hafners und hatte in Gmunden, Linzerstraße 2, seine Werkstatt, wo er bereits 1847 starb (Marchgraber 2008, 51 nach Walcher von Molthein 1907, 422).

Die Darstellung ist ein interessantes Zeitzeugnis und zeigt den Blick in die der Hafnerwerkstatt von Franz Föttinger. Eine durch zwei Fenster gut beleuchtete Arbeitsstätte. Der Töpfer sitzt an der für die damalige Zeit modernen fussbetriebenen Spindelscheibe (Erläuterungen hierzu von Alice Kaltenberger im Forum der Oberösterreichischen Geschichte) an welcher der Töpfer in deutscher Manier sitzt. (Rittlinks mit den Beinen beidseitig der Achsenhalterung). Er ist dabei eine Schüssel zu drehen, vermutlich einen Weitling als Gebrauchskeramik. Links unter der Bank auf dem Bretterboden befindet sich das Tonlager. Darüber eine bereits fertig gestellte Vase. In Griffweite der Schlickkasten mit darüber gelegtem Abschneidedraht mit Holzknebeln zum Ablösen des fertig gestellen Objekts von der Drehscheibe.Rechts sind bereits fertige gedrehte Gefäße zu sehen, die durch das Fenster zum Trocknen heraus gereicht werden können. Davor weitere drei fertig gedrehte Schüsseln. Dahinter liegen bereits fertig vorbereitete Tonportionen für weitere Gefäße. Natürlich darf auch die Pfeife und der eigene Deckelkrug nicht fehlen. Diese beiden wichtigen Utensilien für den Genuß des Töpfers hängen griffbereit an der Wand.

Herausragend und sehr selten zu finden ist die klare Darstellung der Arbeitsweise eines Hafners der Epoche. Es ist noch ein Walzenkrug mit ähnlicher Darstellung bekannt, allerdings früher 1788 datiert und es ist die zu der damaligen Zeit gebräuchliche Sprossenscheibe abgebildet. Schlossmuseum Linz (Abbildung in Hermann Langer Österreichische Fayencen Wien 1988 S. 178 Abb 129 Beschreibung. Abbildung Farbtafel S. 120 Kat. Nr. 129). Vertiefende Informationen und weitere Abbildung in: Heinzl, Brigitte: Die Keramik Gmundens in der kunsthistorischen Abteilung des Oberösterreichischen Landesmuseums. Jahrbuch des Oberösterreichischen Musealvereines Bd. 135, 1 (1990) S. 109-133

Vergleichsstücke mit ähnlichem Motiv der Hafnerwerkstatt[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

In der Sammlung König befinden sich eine Godenschale aus dem späten 18. Jh. mit der zu der Zeit gebräuchlichen hochgelagerten Blockscheibe und eine Barbierschüssel aus dem frühen 18. Jh. mit der damals gebräuchlichen Sprossenscheibe.

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Heinzl, Brigitte (1990): Die Keramik Gmundens in der kunsthistorischen Abteilung des Oberösterreichischen Landesmuseums. In: Jahrbuch des Oberösterreichischen Musealvereines 135, 109–133.
  • König, Franz H. (1964): Alt-Gmundner Fayencen. Eine Handwerkskunst aus dem Salzkammergut (17.–19. Jhd.). Linz.
  • Langer, Hermann (1988): Österreichische Fayencen. Wien.
  • Marchgraber, Katharina (2008): Frühe Gmundner Fayence bis zur Mitte des 19.Jahrhunderts. Diplomarbeite Wien.
  • Adolf Rieth/Günther Groschopf (1939): 5000 Jahre Töpferscheibe. Leipzig.
  • Vogt, Peter (1990): Fayence und Steinzeug aus vier Jahrhunderten. München.
  • Vogt, Peter (2021): Fayence und Steinzeug Objekte aus vier Jahrhunderten. München
  • Schreck, Veronika (2021): Die Alt-Gmundner Fayencen im Schlossmuseum Linz – erste Ergebnisse zu den Untersuchungen der Werkstattmarken. In: Jahrbuch der Gesellschaft für Landeskunde und Denkmalpflege 166, 225 - 254.
  • Walcher von Molthein, Alfred (1907): Die Gmundner Bauernfayencen. In: Kunst und Kunsthandwerk, 10, 407–437.

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Jahrbuch des Oberösterreichischen Musealvereines 135, 109–133.

Keramikblog von Peter Vogt Fayence und Steinzeug

Marchgraber, Katharina (2008): Frühe Gmundner Fayence bis zur Mitte des 19.Jahrhunderts. Diplomarbeite Wien

Vogt, Peter (2021): Fayence und Steinzeug Objekte aus vier Jahrhunderten. München