Benutzer:Felix Blum/Landsorte Ü

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Als Landsorten wird ein genetisch uneinheitlicher Formenkreis einer Kulturpflanzenart bezeichnet, der sich in der Regel aus mehreren morphologisch oder physiologisch voneinander abweichenden Typen zusammensetzt.

Landsorten sind im Gegensatz zu Hochleistungssorten meist weniger ertragreich. Sie sind durch langandauernde, natürliche Selektion in einem bestimmten, meist eng umrissenen Gebiet entstanden und aus diesem Grund an die ökologischen Bedingungen in diesem sehr gut angepasst. Außerdem sind sie relativ ertragssicher, da sie durch die große Streuung ihrer genetischen Eigenschaften auf Standortsschwankungen (unter anderem Witterung) sehr flexibel reagieren.

Die Erhaltung der genetischen Eigenschaften von Landsorten liegt auch im Interesse von Pflanzenzüchtern, da bestimmte Gene in Hochleistungssorten eingekreuzt werden können. Trotzdem sind Landsorten vielfach durch moderne Hochleistungssorten in ihrem Bestand bedroht, was vor allem in der "Dritten Welt" teilweise verheerende Auswirkungen auf die Ernährung hat.

Landsorten werden deshalb teilweise in Genbanken konserviert.

In Mitteleuropa gibt es mehrere Vereine, die eine Vermehrung von Landsorten durch Hausgärtner koordinieren und so zu deren Erhaltung beitragen.

Pflanzen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Verschiedene botanische Definitionen:

" Das Erscheinungsbild von Landrassen ist häufig variabel. Dennoch sind Landrassen als eine Gruppe morphologisch identifizierbar und haben, obwohl sie genetisch nicht ident sind, eine bestimmte Zusammengehörigkeit. Landrassen können als genetisch dynamisch bezeichnet werden. [1]

Weiters zeichnen sie sich durch eine besondere Anpassung an die lokalen Boden- und Klimaverhältnisse aus und sind deshalb oft weniger krankheitsanfällig.."[2] Die Namensgebung erfolgt üblicherweise durch Landwirte, wobei die lokalen Namen oft auf spezielle Charakteristika der Pflanzen hinweisen. (Reifezeitpunkt, Größe, Herkunft,...) Zusätzlich können Landrassen auch hinsichtlich ihrer Verwendung eingestuft werden. So kann Getreide unter anderem für Mehlgewinnung, für die Bierherstellung oer auch als Futtermittel in der Tierhaltung verwendet werden.

Landdrassen zeichnen sich mit der Fähigkeit aus, biotischen und abiotischen Stress gut standhalten zu können. Dies ermöglicht bei einem Low-Input System eine bestmögliche Ertragstabilität auf relativ hohem Niveau.

Entwicklungsprozess[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Landrassen entwickelten sich aus Samen wild wachsender Pflanzen, die nicht vorab von professionellen Pflanzenzüchtern bzw. Firmen systematisch ausgewählt bzw. entwickelt wurden. Der Begriff Landrasse bezieht sich auf alle jene Pflanzen, die in hohem Grade heterogen sind, aber genügend gemeinsamen Eigenschaften aufweisen, um als Gruppe wahrgenommen zu werden. Eine Landrasse, die über eine längere Zeit die gleichen Eigenschaften und Charakteristika beibehält, kann in eine Varietät oder unter Einfluss moderner Pflanzenzüchtung sogar in eine moderene Sorte weiterentwickelt werden.

Andererseits kann aber aus einer modernen Sorte, die über Jahre von Landwirten weitervermehrt wird und deshalb nicht den Grundregeln der Erhaltungszüchtung unterliegt, wieder eine Landrasse entwickeln. [3]

Verbreitung von Landrassen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Weltweit kommt in der Landwirtschaft noch ein großer Anteil an Landrassen zum Einsatz. In Europa ist der Einsatz dieser wie mehrere Studien bezüglich unserer Getreidelandschaft zeigen mit dem Einsatz der Pflanzenzüchtung im 20. Jahrhundert stark zurückgegangen. . Dennoch haben in Europa einige Landrassen überlebt, indem sie von einer Generation der nächsten Übergeben wurden. Zusätzlich wird der Einsatz von traditionellen Landrassen heute von verschiedenen Organisationen wieder belebt um die große Biodiversität aufrechterhalten zu können. Weiters kommen ausgewählte Landrassen in der traditionellen Küche wieder vermehrt zum Einsatz.[4]






Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • [1] – Verein zur Erhaltung alter Sorten in Deutschland
  • [2] – Verein zur Erhaltung alter Sorten in Österreich
  • [3] – Verein zur Erhaltung alter Sorten in der Schweiz
  • [4] – Verein zur Erhaltung alter Sorten in Frankreich
  • [5] - Nationalpark mit Erhaltung alter Kultursorten in Italien
  • [6] - Aktionsplan der FAO zur Erhaltung von Landsorten

Diese Vereine sind nicht nur in den jeweiligen Staaten aktiv, in denen ihr Sitz liegt, sondern arbeiten länderübergreifend.

  1. Harlan, J. R., Science, 1975, 174, 468–474.
  2. Harlan, J.R., Crops and Man, American Society of Agronomy and Crop Science Society of America, Madison, Wisconsin, 1975
  3. Friis-Hansen, E. and Sthapit, B., Participatory Approaches to the Conservation and use of Plant Genetic Resources, International Plant Genetic Resources Institute, Rome, Italy, 2000, p. 199.
  4. http://www.niab.com/research/pgbe/genetics/diversity-genomics-group/research/projects/landraces.html