Benutzer:GerhardSchuhmacher/Ökonomie Antike

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Ökonomie der Frühzeit[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Ökonomie der archaischen Zeit[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Nach dem Verfall der mykenischen Kultur reduzierte sich sogenannten ‚finsteren Zeitalter‘ das politische und ökonomische Leben „auf eine rudimentäre Form der Hauswirtschaft“, wie es sich in den homerischen Epen darstellt. „Irgendwann, noch vor den historischen Zeugnissen, wurden Königtümer von Stammesaristokratien überwunden und unter der Herrschaft dieser Adligen kam es zur Gründung bzw. Entwicklung von Städten.“ Die Geografie der Ägäis mit den zahlreichen Inseln und den vielfältigen, ‚verwinkelten‘ Küstenlinien begünstigte Hafenanlagen mit Siedlungsplätzen. Das überschaubare Hinterland war kurzwegig zu erschließen, Handelsbeziehungen über das Meer waren unaufwendig, mit vielerlei Verbindungen zu führen und Transporte zu Schiff einfach. Die Wirkungsweise dieser Voraussetzungen prägte die Einzigartigkeit der griechischen Welt bis in ihren Aufgang ins römische Imperium.

„Die aristokratische Herrschaft fiel im archaischen Griechenland mit dem Wiederaufleben des Fernhandels (vornehmlich mit Syrien und dem Osten), einem andeutungshaften Münzwesen (erfunden in Lydien im 7. Jahrhundert) und mit der Entwicklung einer alphabetischen Schrift (von Phönizien herrührend) zusammen.“

Perry Anderson: Von der Antike zum Feudalismus, Suhrkamp, Frankfurt/Main 1981, S. 31.

Zugleich führten die begrenzten Landflächen Griechenlands zu einer Konzentration auf den Wein- und Ölanbau, der gegenüber der Getreidewirtschaft „einen relativen Vorteil (verschaffte)“. Diese Möglichkeiten bildeten eine neue, begüterte Schicht außerhalb des traditionellen Adels, deren Bedeutung „entsprach keine äquivalente Machtstellung in der Stadt.“ Die Bevölkerungszunahme in Stadt und Umland führte zu Armut und sozialen Spannungen.

Die Herrschaft des Erneuerungen blockierenden Erbadels wurde nun von Autokraten gebrochen, die während des wirtschaftlichen Wachstums mit der Entwicklung des Münzwesens zu Landbesitz und Reichtum gekommen waren – sie „begründeten ihre Macht hauptsächlich mit Zugeständnissen an die unterprivilegierte Masse der Stadtbewohner.“ Die erste größere Revolte führte in der Mitte des 7. Jahrhunderts in Korinth zur Herrschaft eines Tyrannen.[Anm 1] Ihre Basis fast überall in Griechenland „bildeten die ökonomischen Reformen zugunsten der unteren Klassen.“ In Athen stattete die Aristokratie „Solon, selbst kein Tyrann, mit höchsten Befugnissen zur Vermittlung in den harten sozialen Kämpfen an der Wende zum 6. Jahrhundert“ aus. Nach einer anfolgenden Blütezeit konnte jedoch erst der Tyrann Peisistratos eine dauerhafte Lösung der Gegensätze bewirken: Mit einem Bauprogramm für Handwerker und Arbeiter und vor allem durch öffentliche Darlehen der attischen Bauernschaft: „damit erhielt sie am Vorabend der klassischen polis ihre Autonomie und Sicherheit. Der Fortbestand der kleinen und mittleren Bauern war gesichert.“

Durch die Stärkung dieser ‚Mittelschichten‘ vollzog sich auch eine neue Militärorganisation der Städte: „Von nun bestanden die Armeen wesentlich aus Hopliten, also schwer bewaffneten Infanteristen – im Mittelmeerraum eine griechische Erfindung. […] Vorbedingung für die spätere griechische ‚Demokratie‘ oder ‚erweiterte Oligarchie‘ war die sich selbst bewaffnende Bürgerschaft.“ Eine andere Entwicklung nahm Sparta, das aufgrund andere Bedingungen nie eine Tyrannis erlebte.
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