Benutzer:LeipzigBürger

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SV Lindenau 1848 e. V.
Vereinsdaten
Gegründet: 14. Juli 1848
Frühere Vereinsnamen: 1848–1921 Allgemeiner Turnverein Lindenau

1860–1921 Männerturnverein Lindenau
1882–1921 Lindenauer Turnverein
1921–1946 TSG 1848 Leipzig-Lindenau
1953–1990 BSG Empor Lindenau

Vereinsfarben: Blau-Weiß
Mitglieder: 650
Stadion: Sportanlage „Charlottenhof“ (2000 Plätze)
Anschrift: Erich-Köhn-Str. 24
04177 Leipzig
Website: www.lindenau1848.de

Der SV Lindenau 1848 e. V. ist nach dem ATV Leipzig der zweitälteste Sportverein der Stadt Leipzig und einer der ältesten in Deutschland. Der mehr als 650 Mitglieder starke Verein hat sich sowohl dem Breiten- als auch dem Leistungssport verschrieben. Das Vereinsgelände „Charlottenhof“ befindet sich im Leipziger Stadtteil Lindenau.

Geschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Logo der TSG 1848 Lindenau bis 1945
  • 1848: Am 14. Juli wurde der Allgemeine Turnverein (ATV) in Lindenau gegründet. Lindenau war zu dieser Zeit ein Dorf außerhalb Leipzigs Stadtgrenzen mit 2500 Einwohnern.
  • 1860: Am 24. April fand die Gründung des Männerturnvereins Lindenau (MTV) auf Anregung von Ferdinand Götz, welcher sich im Frühjahr 1855 als praktischer Arzt in Lindenau niedergelassen hatte, statt. Am 24.Juni wurde der erste Turnplatz eingeweiht.
  • 1861: Am 17. Oktober beging man das Richtfest für die Turnhalle.
  • 1863: Auflistung im Jahrbuch der Turnvereine Deutschlands:
    • 79 Vereinsmitglieder und 85 Turnschüler im ATV Lindenau
    • 177 Mitglieder und 102 Turnschüler im Männerturnverein
    • Beide Vereine verfügen über eine eigene Turnhalle.
  • 1875: Weihveranstaltung für die neue Halle des Männerturnvereins in der Guths-Muths-Straße
  • 1882: Gründung des Lindenauer Turnvereins (LTV)
  • 1891: Mit Beginn des Jahres wird Lindenau in das Stadtgebiet von Leipzig eingemeindet.
  • 1921: Die Turn- und Sportgemeinde (TSG) 1848 Leipzig-Lindenau ging, zunächst als Arbeitsgemeinschaft, aus dem Zusammenschluss der drei Lindenauer Vereine hervor.
  • 1924: Am 25.Mai erfolgte die Eröffnung des „Sportparks Charlottenhof“.
  • 1925: Am 26.Juli fand die Einweihung des „Sportparks Charlottenhof“ mit Halle, Bad, zwei Spielplätzen und einer Fechtbahn statt.
  • 1946: Nach der aus dem Ende des zweiten Weltkrieges folgenden Zwangsauflösung und Enteignung der TSG 1848 Leipzig-Lindenau entstand als einer der ersten Leipziger Sportvereine die Sportgemeinschaft Lindenau-Aue mit zunächst sechs Sektionen.
  • 1951: Am 1.August entstand aus der (Abteilung Konsum) die Betriebssportgemeinschaft (BSG) Konsum Leipzig mit zehn Sektionen und 691 Mitgliedern. Träger war die Konsumgenossenschaft der Stadt Leipzig.
  • 1953: Am 1.Juni fand die Gründung der Betriebssportgemeinschaft (BSG) Empor Lindenau mit elf Sektionen statt, wobei die Sektionen Leichtathletik, Schwimmen und Handball zu staatlichen Schwerpunkten erklärt und besonders gefördert wurden (vergleichbar mit den heutigen Leistungszentren).
  • 1990: Am 16. Juni (Gründungsveranstaltungstag) fand die Umbenennung in den gemeinnützigen Verein SV Lindenau 1848 e.V. statt.
Wolfgang Tiefensee mit dem damaligen Vereinsvorsitzenden Robby Müller (links) und dem damaligen Abteilungsleiter Fußball Holger Fuchs (rechts)
  • 2002: Das Vereinsgelände „Charlottenhof“ war vom 18. bis 25. Mai 2002 einer der Hauptschauplätze des 31. Deutschen Turnfestes.
  • 2005: Die Abteilung Leichtathletik feierte ihr 60- jähriges Jubiläum im Jahr 2005.
  • Am 28. Juni 2005 stattete anläßlich des 6. Lindenauer Stadtteilfestes der damalige Oberbürgermeister der Stadt Leipzig, Wolfgang Tiefensee, dem Verein nach einem gemeinsamen Hubschrauberflug einen Besuch ab.
Zeitliche Entwicklung der Entstehung und der ehemaligen Namen des SV Lindenau 1848 e.V.

Mitgliederentwicklung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • 1945: 2514 Mitglieder in acht Abteilungen
  • 1979: 1671 Mitglieder
  • 1997: 751 Mitglieder
  • 2012: 502 Mitglieder
  • 2019: 669 Mitglieder

Abteilungen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Leichtathletik[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Einer der ersten in der Leichtathletik erfolgreichen Sportler der damaligen TSG 1848 Lindenau war Friedrich Prehn (1. Platz bei den Deutschen Meisterschaften im 50-km-Gehen 1937 und 1939). Eine eigene Abteilung Leichtathletik ist seit 1945 im Verein angesiedelt und hat gegenwärtig ca. 100 Mitglieder. Die Sportler der Abteilung nehmen regelmäßig an Landesmeisterschaften, Süddeutschen, Deutschen und Internationalen Meisterschaften teil.

Erfolge

Insgesamt brachte die Abteilung Leichtathletik der damaligen BSG Empor Lindenau von 1949-1990 45 DDR-Meister im Einzel und der Mannschaft hervor. Allein von 1950 bis 1954 wurden sechs DDR-Rekorde im Diskuswurf aufgestellt. Bereits 1949 wurde Lindenau ein Leistungszentrum der Leichtathletik in der neu gegründeten DDR. Die ersten Trainer waren unter anderem die Sportfreunde Brummer und Horn. Über diese Anfänge berichtete Alfred Horn im Jahr 1997:
„Die besten Trainer aus der Vorkriegszeit im Raum Leipzig wurden für die Trainingsarbeit verpflichtet, wie Emil Hirschfeld, Weltrekordler im Kugelstoßen von 1928 und Olympiateilnehmer in Los Angeles 1932, Hans Gerber und andere [...]. In dieser Zeit war Empor Lindenau überhaupt der stärkste Leistungsträger in der DDR, 60 % aller DDR-Meister und 40 % aller DDR-Rekorde wurden von unseren Athleten aufgestellt.“

Zu den erfolgreichen Sportlern dieser Ära zählen u. a.:

Die spätere Bahnrad-Olympiasiegerin Petra Roßner betrieb vor ihrer Radsport-Karriere Leichtathletik bei Empor Lindenau. Ebenfalls startete die Halleneuropameisterin von 1986 im Hochsprung Andrea Bienias ihre Karriere bei Empor Lindenau.

Auch nach dem Ende der DDR konnten die Sportlerinnen und Sportler des SV Lindenau 1848 zahlreiche (internationale) Erfolge feiern:

  • Platz 6 – Senioren-EM (1996)
  • Platz 8 – Junioren-WM (1996)
  • Vizeweltmeister und Platz 4 – Senioren-WM (1999)
  • Europameister und Platz 6 – Senioren-EM (2000)
  • Platz 5 – Senioren-EM (2002)
  • 3× Weltmeister – Werfer-Mehrkampf Senioren (2005)
  • 14 Deutsche Meisterschaften
  • 5 Deutsche Vizemeisterschaften, 8× Platz 3

Sehr erfolgreich war die Geherin Gabriele Herold: 8. Platz bei den Juniorenweltmeisterschaften 1996, 3× Deutsche Meisterin, 6× Deutsche Vizemeisterin, 2× Süddeutsche Meisterin, 10× Landesmeisterin und Siegerin im Deutschen Geherpokal.

Fußball[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Am 15. Februar 1899 fand die Gründung einer Spielvereinigung innerhalb des ATV Lindenau statt. Diese spaltete sich am 5. Februar 1905 vom ATV ab, es kam zur Gründung der damals sehr erfolgreichen Spielvereinigung Leipzig-Lindenau, die noch heute als Spielvereinigung 1899 Leipzig existiert. Nichtsdestotrotz spielte auch die Lindenauer Turnerschaft weiterhin in den Ligen der Deutschen Turnerschaft Fußball, nach einer Großfusion der 3 Lindenauer Turnvereine im Jahre 1923 zur TSG 1848 Lindenau dann ab 1924 auf dem eigenen Sportparkgelände am Charlottenhof.

Die aktuelle, fast 250 Mitglieder starke und damit mitgliederstärkste Abteilung Fußball des SV Lindenau 1848 ist seit 1992 im Verein und ging aus ca. 40 Fußballern der ehemaligen BSG Stahl Megu hervor. Es gibt mehrere Herren- und eine Frauenmannschaft. Im Fußball-Nachwuchsbereich ist der SV Lindenau 1848 in allen Altersklassen vertreten.

Als jüngste Erfolge der Abteilung Fußball sind der Aufstieg der 1. Herrenmannschaft in die Stadtliga Leipzig 2014 sowie die Stadtpokalfinalteilnahme 2012/2013 und das Erreichen der 3. Runde des Wernesgrüner Sachsenpokals 2013/14 zu nennen.

Gymnastik[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Aus der traditionellen Turnabteilung des Vereins entstand 1990 die Abteilung Gymnastik mit den damaligen Mitgliedern.

Tennis[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Abteilung Tennis besteht seit 1953 im Verein und zählt ca. 50 Mitglieder über alle Altersklassen verteilt. Im Wettkampfbetrieb ist der SV Lindenau 1848 mit einer Kindermannschaft „U14“, einer „Herren 30“, einer 1. und einer 2. Herrenmannschaft vertreten.

Tischtennis[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Abteilung ist seit 1965 im Verein angesiedelt und hat ca. 40 Mitglieder.

Volleyball[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

In der Sportart Volleyball hat der SV Lindenau 1848 eine Freizeitmannschaft.

Hockey (bis 1992)[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

In der Hockeyabteilung der SG Lindenau-Aue, Vorgänger von Empor Lindenau, fanden sich nach dem Krieg Spielerinnen und Spieler verschiedener ehemaliger Leipziger Vereine zusammen. Zahlreiche Spielerinnen und Spieler von der BSG Empor Lindenau wurden in die Nationalmannschaft der DDR berufen. Genannt seinen hier nur Dieter Klauß (Olympiateilnehmer 1968; mit 145 Einsätzen Rekordnationalspieler der DDR), Eckhard Wallossek (Olympiateilnehmer 1968, 120 Länderspiele), und Matthias Schmidt (105 Länderspiele). Im November 1992 kam es zur Ausgründung der Abteilung Hockey als HC Lindenau Grünau Leipzig e. V..

Quellen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]