Benutzer:ManfredK/von Rottenburg

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Heinrich IV. von Rottenburg war seinerzeit einer der reichsten und mächtigstem Männer Tirols. Er gründete den Elefantenbund (1607) und den Ständebund (1607) um den Einfluss von Friedrich IV., Graf von Tirol, zurückzudrängen.

Heinrich von Rottenburg, dessen Stammsitz, die Burg Rottenburg bei Jenbach war,



Herzog Friedrich IV., Graf von Tirol, mit dem Beinamen "mit der leeren Tasche", regierte von 1406 bis 1439. Seine ersten Regierungsjahre waren sehr problematisch. Er bestätigte und erweiterte die alten Rechte der Tiroler Bauern, die als vierter Stand neben Adel, Geistlichkeit und Bürgern in der Politik mitreden durften. Gegen diese Bevorzugung der Bauern traten zahlreiche Tiroler Adelige auf, die um ihren Einfluss fürchteten. Sie schlossen sich in zwei Bünden zusammen, dem Falkenbund im Inntal und dem Elefantenbund in Südtirol. Rädelsführer des Widerstands gegen den Herzog waren die Grafen von Rottenburg (Stammsitz Burg Rottenburg oberhalb von Rotholz gegenüber Jenbach). In dieser schwierigen Situation konnte der Landesfürst auf die Hilfe der Bürger und Bauern zählen, die wussten, dass nur ein starker Herr sie vor den machthungrigen Adeligen und deren Übergriffen schützen konnte.

In die Zeit Friedrichs fallen die Anfänge des Bergbaus in Schwaz, wo in großen Mengen Kupfer und Silber gewonnen wurde und Tirol dadurch Reichtum erlangte


Das langgestreckte Ortsgebiet entwickelte sich vom 10. Jahrhundert bis zur Blüte des Bergbaues in Schwaz. Erstmals wird Buch in einer Urkunde des Klosters St. Georgenberg als „Puech“ im Jahre 1120 erwähnt. Im Mittelalter war das Dorf stark geprägt durch die Herren von Rottenburg. Diese waren bereits im Jahre 1180 Ministerialen der Grafen von Andechs und konnten in der Folgezeit zu einem der wichtigsten und mächtigsten Adelsgeschlechter Tirols aufsteigen. 1409 lehnten diese sich gegen den Landesherrn Friedrich IV. in Verbindung mit dem „Elephantenbund“ auf und riefen die Bayern zu Hilfe. Friedrich konnte die Gefahr abwehren und ließ die Rottenburger gefangen nehmen, wobei die Rottenburg erstürmt und geschliffen wurde. Das Geschlecht starb dann 1411 aus. Die Rottenburg wurde zwar 1460 als Sitz des Landgerichts Rottenburg wieder errichtet, 1594 wurde das Gericht nach Rotholz verlegt und die Festung dem Verfall preisgegeben. Heute findet man von der einstmals mächtigen Anlage nur mehr Mauerreste. Nach dem Niedergang der Rottenburger Herrschaft begann mit dem Aufleben des Schwazer Bergbaues auch ein wirtschaftlicher Höhenflug von Buch. Der gesamte südliche Bereich war Bergbaugebiet für die Kupfer und Silber. Vom 17 bis zum 19. Jahrhundert wurde in der Schwader Eisen abgebaut, welches in der Jenbacher Hütte verarbeitet wurde. In diesem Gebiet sind noch überall Stollenlöcher, Schächte, Reste von Bergbaugebäuden und Halden zu finden.

Der Ständebund von 1407 Der Ständebund von 1407 kann als Folgeorganisation des Elephantenbundes bezeichnet werden. Adelsbünde waren zu dieser Zeit in Europa zunehmend beliebt, da man somit eine starke Opposition zu den Landesherrn bilden konnte. Am Ostermontag des Jahres 1407 [1] wurde die Gründungsurkunde des Ständebundes unterzeichnet. Ursprünglich war Friedrich IV. nicht als Mitglied vorgesehen, doch aufgrund langwieriger Verhandlungen konnten die Gründungsmitglieder dazu bewegt werden, den Landesherrn auch in ihre Reihen aufzunehmen und den Artikel 2 in den Statuten festzulegen, in dem die Treue zum Hause Österreich dezidiert festgestellt wurde. Besonders interessant ist, daß sich an diesem „Adelsbund“ nicht nur Adelige sondern auch Städte und Landgemeinden beteiligten, jedoch unter dem Vorzeichen, daß diese zum Besitz der Familie Rottenburg gehörten. So war die Stimmung innerhalb dieser Gemeinschaft sehr zugunsten Heinrichs, der sich auch zum „kunig“ des Ständebundes machen ließ. Betrachtet man die Reihe der Mitglieder und die Ziele dieses Bundes, so kann man ihn als Instrument der Machtergreifung Heinrichs als Landesherrn erkennen. Friedrich erkannte die Gefahr, welche ihm durch den Adel im eigenen Land drohte und reagierte hierauf mit Verhandlungen und mit dem Beitritt seiner Getreuen.

Die Macht des Rottenburgers stieg durch den Ständebund noch zusätzlich zu seiner Hausmacht beträchtlich an, welche ausgedehnte Besitzungen im Inntal, Etschtal und am Nonnsberg umfaßte. Als Hauptmann des Bistums Trient war es ganz natürlich, daß sich Heinrich auch in die Streitigkeiten Friedrichs IV. mit Georg einmischte. Aufgrund der Statuten des Ständebundes [2] wäre es eigentlich geregelt gewesen, auf welcher Seite man den Hauptmann des Bistums hätte finden müssen, nämlich auf Seiten des Habsburgers. Doch Heinrich witterte die Chance und stellte sich hinter Bischof Georg. Zum endgültigen Bruch zwischen den beiden starken Persönlichkeiten auf der politischen Bühne Tirols kam es erst 1410. Zuvor gab es aber bereits mehrere kleinere Auseinandersetzungen:

Im Jahre 1409 war Friedrich IV. gezwungen sich in den Vorlanden militärisch zu betätigen. In dieser Zeit verlieh Heinrich von Rottenburg für die Kriegsführung 5000 Dukaten an seinen Landesherrn, wobei sich Vintler von Runklstein als Bürge anbot. Kurze Zeit später verlangte Heinrich von Rottenburg sein Darlehen zurück, obwohl Friedrich noch nicht nach Tirol zurückgekehrt war. Da der Landesfürst nicht greifbar war, wollte sich der Rottenburger am Bürgen schadlos halten, der jedoch solch große finanzielle Mittel nicht kurzfristig zur Verfügung hatte. Heinrich reagierte darauf mit der Erstürmung der Burg Rendelstein bei Bozen. Auf starke Proteste Friedrichs einigte man sich auf ein Schiedsgericht, welches am 11.3.1409 festsetzte, daß Heinrich die Burg Rendelstein räumen müsse und Friedrich bis Ostern des Jahres seine Schulden zu begleichen habe.

Doch die Situation war durch diesen Schiedsspruch nicht entspannter geworden, im Gegenteil Heinrich von Rottenburg unternahm alles um in einen direkten Konflikt mit Friedrich IV. zu kommen. So begannen die Getreuen des Rottenburgers schon zu Beginn des Jahres 1410 die an seinem Gebiet angrenzenden Ländereien zu plündern. Auf Drohungen Friedrichs reagierte Heinrich insoweit, als daß er vorschlug ein Schiedsgericht des Falkenbundes in der Stadt Hall anzurufen. Dies konnte von Friedrich IV. nur als Affront angesehen werden, da der „kunig“ und einflußreichste Mann dieser Gruppierung Heinrich von Rottenburg war. Zur gleichen Zeit hatte sich Friedrich beinahe mit Bischof Georg geeinigt, was den Ambitionen des Rottenburgers einen schweren Dämpfer versetzt hätte. Somit war er gezwungen, Bischof Georg dazu zu bringen die Verhandlungen scheitern zu lassen. Heinrich forderte also die Herrschaftsrechte im Hochstift Trient, was für Georg die Möglichkeit bot sich gegen den Herzog zu wenden. Doch aufgrund der starken Position Friedrichs , der von den Städten [3] und auch einem Teil seines Adels unterstützt wurde, konnte diese Empörung niedergeschlagen werden. Während Friedrich die Stadt Trient belagerte [4] , wurden auch alle militärisch relevanten Stellungen des Rottenburgers bestürmt. Obwohl sich die strategisch wichtige Festung Friedberg halten konnte, verlor Heinrich beinahe alle befestigten Plätze, welche unter seiner Kontrolle waren. Hinzu kam, daß seine treuen Verbündeten erkannten, daß sich das Blatt gegen den Rottenburger zu wenden drohte und von ihm abfielen. Somit blieb Heinrich nur mehr die Möglichkeit ins Exil zu gehen. Hierfür bot sich in erster Linie Bayern an, welches in drei Herzogtümer [5] aufgespalten war. Heinrich versuchte nun diese, im Bestreben Tirol zu erobern, zu einigen. Neben den geographischen Gewinnen, welche er den Bayern in Aussicht stellte, gab es noch eine weitere Motivation für ein Eingreifen: Die Haller Saline bildete immer mehr eine starke Konkurrenz zu Bad Reichenhall und anderen bayrischen Salzrevieren. Am 31.7.1410 einigte man sich schließlich darauf, gegen Herzog Friedrich IV. und Herzog Ernst militärisch vorzugehen. Bereits Anfang August desselben Jahres begannen die Bayern unterstützt von Heinrich von Rottenburg ihren Vormarsch im Tiroler Unterinntal, dessen vorrangige Ziele die Städte Hall und Innsbruck und der Entsatz der Burg Friedberg waren. Schloß Matzen wurde jedoch vom Herrn von Matsch? derart geschickt und standhaft verteidigt, daß auf der südlichen Innseite ein Vormarsch verhindert wurde. Nördlich des Inns wurde unterhalb des Schlosses Tratzberg eine Verteidigungsstellung aufgeworfen, welche von Bürgerkontingenten der Städte Hall und Innsbruck verstärkt wurde.

Eine weitere logistische Schwierigkeit bot sich den Bayern, denn die Innbrücke von Volders wurde von den Verteidigern abgetragen und so war das Umgehen der Tiroler Abwehrstellungen nicht möglich. Der einzige Erfolg, den die Angreifer verbuchen konnten war der Entsatz der Festung Friedberg und die Versorgung derselben mit frischen Lebensmitteln und Mannschaften. In dieser Situation vermittelte Erzbischof Eberhard III. von Salzburg den Frieden von Hall und Rattenberg, der einen Waffenstillstand für ein Jahr festlegte. Heinrich von Rottenburg verpflichtete sich, sich einem Schiedsgericht unter Herzog Ernst und Erzbischof Eberhard zu unterwerfen, wobei Friedrich behauptete, durch die Aktionen des Rottenburgers einen Schaden von 200.000 [6] Gulden erlitten zu haben.

Heinrich verzichtete auf seine Burgen und übergab sie an Herzog Friedrich IV., der den meisten Mitverschwörern aber deren Besitz nicht entzog.