Benutzer Diskussion:Rennfrikadelle

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Pentium-FDIV-Bug[Quelltext bearbeiten]

Kannst Du Deine Behauptung zu den Verkaufszahlen von P5 und P54C bis zur Entdeckung des FDIV-Bugs irgendwie untermauern? Ich habe hier mehr P54C-CPUs mit FDIV-Bug rumliegen als P5-CPUs. Der P5 war eher selten, da er teuer und für damalige Verhältnisse schwer zu kühlen war. Es wurden hauptsächlich von Systemlieferanten wie Dell, HP u.v.a. geliefert, wohingegen nur weniger Hersteller P5-Hauptplatinen für den Bastler- und Massenmarkt lieferten. Der P5 war nämlich nur ein Türöffner um die Technologie des Pentium im Markt zu etablieren. Erst der P54C sollte dem Pentium zum Durchbruch verhelfen. Es ist zwar richtig, dass der P54C noch nicht so lange auf dem Markt war als der Fehler entdeckt wurde, dass er deshalb bis dahin aber in einem Masse seltener verkauft wurde als der P54C, dass dieser Umstand einer Erwähung bedürfte, stelle ich mal so lange in Frage, bis Du das irgendwie mit einem Link oder konkreten Verkaufszahlen untermauert hast.--Ruscsi 22:03, 21. Sep 2005 (CEST)


Meine Antwort:

De P5 kam am 22 März 93 mit dem berühmten Bug (entdeckt/pupliziert am 30. Oktober 1994 durch Professor Thomas Nicely) auf den Markt und wurde zu Beginn überwiegend in den USA verkauft, während das Geschäft in Europa eher schleppend anlief. Ursache war die 100 Mhz Version des i486, welcher zu einer ähnlichen Zeit erschienen ist und der P5 keinen wirklichen Vorteil gegenüber dem 486er hatte.

Der P54 kam als 90er/100er am 7. März 94, die 75er Version erst am 10. Oktober des selben Jahres. Der Durchbruch des P54 begann in den USA Anfang 1995, in Europa erst Mitte/Ende 1995, da erst dann der P54 preislich in für den Massenmarkt interesante Regionen kam (< 1000 DM für die 100Mhz Version), wo sich vor allem in den USA der P5 schon etabliert hatte. Der eigentliche Siegeszug des Pentium begann erst Mitte 95, nachdem sich der Rummel um den Bug gelegt hatte und Intel mit einer aggresiven Werbekampagne dem Markt gestellt hat.

Die Fakten sind mir weitgehend bekannt. Ich habe die beiden Artikel Pentium-FDIV-Bug und Pentium geschrieben.--Ruscsi 12:24, 22. Sep 2005 (CEST)
Ist ein guter Artikel, keine Frage. Aber wie für meine Artikel gilt: Es gibt keinen Anspruch auf Vollständigkeit und Korrektheit - insbesondere dann, wenn man sich auf Herstellerangaben verlassen muss.
Danke. Aber auf welche Quellen kann man sich sonst verlassen? Natürlich können immer mal Fehler passieren. Ist aber bei dieser Art Dokument eher unwahrscheinlich, dass sich Fehler lange halten. Schliesslich haben sich damals hunderttausende Menschen für dieses Dokument interessiert, nachdem Intel wegen des FDIV-Bug-Desasters beschlossen hatte, es zu veröffentlichen.
Zu Deinem CPU-Exemplar: Ok, ein Verschwörungstheoretiker könnte behaupten, dass Du da möglicherweise den Beweis in Händen hältst, dass Intel ursprünglich vorhatte, den Fehler zu vertuschen. Allein die Existenz des B5-Steppings (bei dem neben dem FDIV-Bug nur ein weiterer Fehler gegenüber dem B3-Stepping gefixt wurde), zeigt aber, dass Intel die Behebung des Fehlers für wichtig hielt. Kannst Du mal schauen, ob sich Deine CPU wirklich mit Family 5 Model 2 Stepping 1 meldet, oder ob sie sich bereits mit Stepping 4 (B5-Masken-Stepping) meldet. Wenn sie sich mit Stepping 1 meldet und der Fehler ist tatsächslich behoben, dürfte das eine kleine Sensation sein. Wenn es das B5-Stepping ist, ist sie wahrscheinlich nur falsch gelabelt und damit wahrscheinlich auch ein sehr seltenes Sammlerstück. Oder die Doku ist falsch, was eher unwahrscheinlich ist.--Ruscsi 23:01, 22. Sep 2005 (CEST)

Die genauen Verkaufszahlen habe ich nicht mehr (ist zu lange her und alles heb ich auch nicht auf) - aber die Größenordnung 80:20 war es so ungefähr.

Hm. Meine Exemplare sind zugegebenermassen vorwiegend von Unis und grossen Firmen. Kann sein, dass das mein Bild etwas vertzerrt. Das könnte aber auch umgekehrt bei Dir der Fall sein. Trotzdem würden mich die offiziellen Verkaufszahlen von Intel interessieren, denn ohne die werden wir das kaum klären können. Der P54C hat sich nämlich recht schnell recht gut verkauft, zumindest verglichen mit dem P5, der ja bis in Jahr 94 im Einzelhandel nur schwer zu bekommen war (hab' ich aus irgendeinem alten c't-Artikel). Ausserdem hat Intel damals OEMs gerne noch bevorzugt bedient, was man ja am P5 gesehen hat. Mit subjektiven Einschätzungen wäre ich da sehr vorsichtig. Da kann man sich schnell täuschen, weil man bspw. als Einzelhändler auch nur das Marktsegment des Einzelhandels beurteilen kann. Über die Verkaufszahlen sagt das aber nur bedingt was aus.--Ruscsi 12:24, 22. Sep 2005 (CEST)
Deshalb halte ich diese Einschätzungen aus Wiki heraus. Das Unternehmen, in dem ich damals beschäftigt war, ist Großhändler. Du wirst verstehen, das ich meine damaligen Erfahrungen als sehr hoch einstufe und ich damals den Zirkus um den fdiv-Bug zu zu intensiv miterleben durfte. Immerhin brach nach Bekanntwerden leichte Panik aus, weil der gesamte Bestand in Frage gestellt wurde - was sich jedoch relativ schnell relativierte. Reihenweise wurden die Chargen getestet und es konnte zumindest für die 90/100er Entwarnung gegeben werden - der 75er war gerade bestellt und noch nicht geliefert worden.

In diesem Zeitraum wurden allein bei uns damals mehrere hundert 1000er-Einheiten der P5 und P54 Modelle verkauft - Probleme gab es bei uns nur mit dem P5. Unsere Kunden waren und sind nicht die Endverbraucher. Von einem Partner in den USA erfuhr ich, das viele Privatkunden ihre P5 gar nicht tauschten.

Wenn du mehr P5 als P54 mit fdiv-Bug rumliegen hast, bist du eine Ausnahme (und ich würd mir das Ding gerne ansehen).

Wenn ich wieder eine Digitalkammera habe, mach ich Bilder.--Ruscsi 12:24, 22. Sep 2005 (CEST)
ich möchte ein solche Teil einmal gerne live testen - ein Foto reicht mir als "Beweis" nicht aus.
Naja. Dürfte nur schwer möglich sein. Auch ich würde den von Dir erwähnten P54C gerne mal live erleben/sehen. Wenn die von Dir angegebene sSpec wirklich stimmt, dann würde mich auch interessieren, ob Du ihn wirklich in einem Dual-System betreibst, und vor allem, wo der Unterschied zu einem normalen dual-processing-fähigen P54C liegt. Kannst Du das mal aufklären? Wäre ein sehr interessantes Detail, das ich sowieso schonmal recherchieren wollte :) --Ruscsi 23:01, 22. Sep 2005 (CEST)

Heute, im Nachhinein und basierend auf unseren Erfahrungen, habe ich für mich folgendes Resümee gezogen: - Betroffen waren alle P5, die P5 ohne Bug sind ausschließlich im Rahmen dem Austauschprogramms auf den Markt gekommen und nicht mehr zum freien Verkauf angeboten worden.

Der P5 wurde wohl durchaus auch noch verkauft. Quelle muss ich erst wieder raussuchen, aber ich hab' damals zum Schreiben dieses Artikels und des Pentium-Artikels einiges recherchiert. Und Intel hat selber damals selber gesagt, dass nicht alle CPUs in das Austauschprogramm gehen, da man ja auch noch den Handel und Kunden bedienen müßte. Kunden, die einen Austausch wollten wurde zum Teil viele Monate vertröstet.--Ruscsi 12:24, 22. Sep 2005 (CEST)
Schreiben vom 28.02.1995 von Intel Deutschland an die Händler:"...wird mitgeteilt, das die Modelle des P5 mit 60 sowie 66MHz nicht mehr für den Endvetrieb vorgesehen sind, sondern ausschließlich für Ansprüche gemäß unserem Schreiben vom 25.11.1994 Verwendung finden."

Für Einsteiger in die Pentium-Klasse war der damals neue P75 vorgesehen - schon einmal um sich leistungsmäßig besser vom 486/100 und dem AMD 486/133 abheben zu können.

- Der P54 war nur am Rande betroffen - zwar hört man immer wieder über vereinzelte P54 mit Bug - Tatsache ist aber auch, das mir kein Exemplar untergekommen ist und mir auch keiner eines vorgelegt hat. Diese Erfahrung haben auch Mitbewerber gemacht.

Ist die Frage aber, wie repräsentativ die sind.--Ruscsi 12:24, 22. Sep 2005 (CEST)
mindestens genau so repräsantiv wie dein Überbestand an P54C CPUs ;-).
Klar. Was glaubst Du, was ich mit meiner Aussage "Meine Exemplare sind zugegebenermassen vorwiegend von Unis und grossen Firmen. Kann sein, dass das mein Bild etwas vertzerrt." anderes ausdrücken wollte? ;-) --Ruscsi 23:01, 22. Sep 2005 (CEST)
Spaß beiseite - das was mich vielmehr interessieren würde sind die Produktionsverhältnisse - sprich wieviele CPUs der in deiner Tabellen genannten SSpecs sind tatsächlich Produziert worden und wieviele gelangten tatsächlich in den Handel. Handelt es sich bei den ersten SSpecs um die beim 386 und i486 üblichen Vorserien-Chargen oder schon um direkte Verkaufsversionen. Meine untern geschilderte CPU enthält den Bug definitv nicht - ist jedoch in dieser Version m.w. nicht in den Handel gelangt - weshalb ich das Ding auch noch aufhebe...
Vielleicht. Dann wäre es aber ein Dokumentationsfehler. Engineering-Samples sind im Spec-Update nämlich auch aufgeführt und dort explizit mit dem Kürzel ES gekennzeichnet. Vielleicht hast Du da aber auch eine versehentlich falsch gelabeltes B5-Stepping-Exemplar bekommen. Interessant ist das Exemplar aber allemal, entweder unter dem Gesichtspunkt Dual-Processing-only oder als falsch gelabeltes B5-Stepping oder korrigiertes B1-Stepping. Bin gespannt was Du herausfindest.--Ruscsi 23:01, 22. Sep 2005 (CEST)

Da dies jedoch auf persönlicher Erfahrung und meinem Wissen aus Diskussionen der damaligen Zeit beruht, hat dieses nicht auf Wikipedia zu suchen. Mein alter P54 (Q0543), der in der Liste der betroffenen CPUs aufgeführt ist, hat den Bug nicht - von daher würde mich die Quelle dieser Liste interessieren.

Die Quelle ist Intel selber. Intel Pentium Specification Update ([1]). Wie Du der Tabelle auf Seite 16 entnehmen kannst, ist der Q0543 ein sehr früher P54C mit B1-Stepping (erstes Produktionsstepping des P54C überhaupt). Der Tabelle auf Seite 29 kannst Du dann die Info entnehmen, dass das B1-Stepping den FDIV-Bug (Errata 23) definitiv hat. Der wurde nämlich erst im B5-Stepping behoben. Ich glaube, Du solltest die CPU nochmal genauer anschauen. Möglicherweise besitzt Du doch einen P54C mit FDIV-Bug ;-) --Ruscsi 12:24, 22. Sep 2005 (CEST)
Sei mir nicht böse, aber ich bin lange genug in der Branche und durchaus in der Lage diese Test durchzuführen und eine CPU korrekt zu identifizieren. Sowohl die /proc/cpu Angaben der drei Linux-Versionen, die der Rechner erlebt hat als auch die Nachprogrammierung der von Nicely veröffentlichten Testroutine ergaben ein negatives Ergebnis bezüglich des fdiv-Bugs
Trotzdem nochmal: Bist Du Dir wirklich ganz sicher? Oder glaubst Du mglw. nur, dass das die sSpec ist. Hast Du das wirklich nochmal überprüft und auch keinen Ablesefehler gemacht? Aus welcher Produktionswoche ist die CPU? Kannst Du mal ein Foto machen?--Ruscsi 23:01, 22. Sep 2005 (CEST)

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