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Ricardo de Souza Rosa (* 27. April 1954 in Port Allegre, Rio Grande do Sul) ist ein brasilianischer Fischkundler, der sich vornehmlich mit den neotropischen Süßwasserstechrochen befasst.

Leben[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Rosa ist der Sohn von David de Souza Rosa und Refcá Canetti Rosa. Bereits als Kind war er von der Natur fasziniert. Durch den Einfluss seiner Tante mütterlicherseites sowie seiner älteren Schwester, wurde seine Aufmerksamkeit auf die Meeresbiologie gelenkt. Rosa lebte in Porto Alegre, bis er acht Jahre alt war, und zog dann mit seiner Familie nach Rio de Janeiro. 1969 zog er nach São Paulo, wo er die Sekundarschule absolvierte. Zu dieser Zeit besuchte er regelmäßig das Museu de Zoologia da Universidade de São Paulo, das damals noch die zoologische Abteilung des Secretaria de Agricultura de São Paulo (Landwirtschaftsministeriums von São Paulo) war, sowie die Stützpunkte des Instituto Oceanográfico und des Instituto de Biologia Marinha der Universidade de São Paulo, die an der Küste von São Paulo liegen. 1970 erwarb Rosa dort durch die Teilnahme an einem Erweiterungskurs von Paulo Sawaya sein erstes Zertifikat in Meeresbiologie. Zwischen 1972 und 1976 studierte er an der Universidade de São Paulo Biologie und absolvierte ab 1973 ein Praktikum in der Fischabteilung des MZUSP unter der Leitung der Professoren José Lima de Figueiredo und Heraldo Britski, damalige Kuratoren der ichthyologischen Sammlung des MZUSP.

Auf Anraten seiner Professoren wechselte Rosa kurz nach seinem Bachelor-Abschluss im Jahr 1976 für ein bezahltes Praktikum in die Fischabteilung des Meeresforschungsinstituts in Arraial do Cabo, Rio de Janeiro. Sein Aufenthalt dort war nur kurz, da die Universidade Federal da Paraíba Ende der 1970er Jahre unter der Leitung des Rektors Lynaldo Cavalcanti de Albuquerque beträchtlich expandiert wurde. 1977 trat Rosa die Stelle eines Kooperationsprofessors in der Abteilung für Systematik und Ökologie der UFPB an und begann bald mit der Erforschung der Fische der Region. Im Rahmen eines Projekts zum Ausbau der Universitäten des Landes, erhielt Ricardo eine Finanzierung aus dem PICD/CAPES-Programm (Programa de Iniciação Científica/Coordenação de Aperfeiçoamento de Pessoal de Nível Superior), um sein Master- und Doktoratsstudium am Virginia Institute of Marine Science des College of William & Mary unter der Leitung des renommierten Plattenkiemerforschers John A. Musick (1941–2021), zu absolvieren. Der Titel seiner Dissertation, mit der 1985 zum Ph.D. in Meereskunde promoviert wurde, ist A systematic revision of the South American freshwater stingrays (Chondrichthyes: Potamotrygonidae). Für diese Arbeit wurde er von der Sociedade Brasileira de Zoologia mit dem Rudolpho von Ihering Award ausgezeichnet.

1989 verließ er die Universität, um an der University of Alberta, Kanada, unter der Leitung von Joseph S. Nelson als Postdoc zu arbeiten. Neben seiner Tätigkeit als Professor war Rosa ein aktiver Forscher auf den Gebieten Taxonomie, Ökologie und Erhaltung von Fischen, mit Schwerpunkt auf Plattenkiemer, und er spielte eine bedeutende Rolle außerhalb der Universität, darunter seine Teilnahme an der Sociedade Brasileira de Ictiologia und der Sociedade Brasileira para o Estudo de Elasmobrânquios (SBEEL), deren Gründungsmitglied er 1981 bzw. 1995 war. Bei der SBEEL wurde er zwischen 2000 und 2016 für drei Amtszeiten zum Präsidenten gewählt. Zudem war er Schatzmeister bei dieser Gesellschaft. Er war auch maßgeblich an der Bewertung des Gefährdungsstatus neotropischer Fischarten im Land beteiligt. Im Laufe seiner Karriere war Rosa zweimal verheiratet und hat drei Kinder.

Zu Beginn seiner Lehrtätigkeit an der UFPB unterrichtete Rosa Allgemeine Biologie im Fachbereich Sport und in dem inzwischen eingestellten Fachbereich Naturwissenschaften. Im Studiengang Biowissenschaften, seinem Hauptschwerpunkt, unterrichtete er Zoologie der Wirbeltiere (Fische und Landwirbeltiere), Neumünder (Wirbeltiere und verwandte Gewebetiere), vergleichende Anatomie der Wirbeltiere, Grundlagen der Systematik und Biogeographie sowie allgemeine Themen wie Aktuelle Themen der Biologie, entweder als alleiniger Dozent oder in Zusammenarbeit mit anderen Professoren des Fachbereichs. Zu Beginn seiner Laufbahn schuf und unterrichtete er die Wahlfächer Ichthyologie und Biologie der Plattenkiemr, um das Interesse der Studenten an Fischen zu wecken.

Im 1980 gegründeten Postgraduiertenstudiengang Biowissenschaften (PPGCB) der UFPB mit Schwerpunkt Zoologie spielte er eine Schlüsselrolle bei der Strukturierung und Stärkung des Studiengangs. Ab 1985 trat er in das Programm ein und unterrichtete Ichthyologie, Methoden zum Sammeln und Präparieren von Wirbeltieren und wirbellosen Tieren, Theorien und Methoden der systematischen Zoologie, vergleichende Biologie, Einführung in die Feldzoologie sowie die Schaffung des Wahlfachs Erhaltung der biologischen Vielfalt.

Er unterrichtete auch in zwei anderen Aufbaustudiengängen der Universidade Federal da Paraíba – Entwicklung und Umwelt (PRODEMA, Programa de Pós-Graduação em Desenvolvimento e Meio Ambiente) sowie Ökologie und Umweltüberwachung (PPGEMA, Programa de Pós-Graduação em Ecologia e Monitoramento Ambiental) – wo er in Zusammenarbeit mit anderen Professoren dieser Studiengänge die Fächer Erhaltung und Management natürlicher Ressourcen, Naturschutzbiologie von Fauna und Flora und Naturschutzbiologie übernahm. Er betreute 42 Masterstudenten und die Dissertationen von elf Doktoranden.

Rosa war neben seiner akademischen Tätigkeit als Dozent an der UFPB in verschiedenen administrativen Funktionen tätig. Er fungierte als Koordinator und stellvertretender Koordinator des Programa de Pós-Graduação em Ciências Biológicas (PPGCB, Programm für Zellbiologie und Entwicklungsbiologie) in vier Amtszeiten von 1985 bis 2000, als Leiter und stellvertretender Leiter der Abteilung für Systematik und Ökologie in drei Amtszeiten von 1992 bis 2011 und als stellvertretender Koordinator des Núcleo de Estudos e Pesquisa dos Recursos do Mar (NEPREMAR, Zentrum für Studien und Forschung über Meeresressourcen) zwischen 1988 und 1989.

Rosa gilt aufgrund seiner wissenschaftlichen Arbeit über die Vielfalt der neotropischen Fische als Pionier der Ichthyologie Brasiliens. Seine Dissertation beinhaltete die Neubeschreibung von 19 Arten, die Identifizierung bisher unbekannter morphologischer Merkmale und die Diskussion der internen phylogenetischen Beziehungen mittels kladistischer und biogeographischer Analysen. Des Weiteren gab er drei Gattungen in der Familie der Süßwasserstechrochen Potamotrygonidae ihre Anerkennung und beschrieb 1997 eine neue Gattung mit der Typusart Plesiotrygon iwamae. Rosa veröffentlichte bis 2019 68 Artikel in nationalen und internationalen wissenschaftlichen Zeitschriften, darunter auch Artikel zur ichthyologischen Systematik und zur Entdeckung neuer Arten von Fischen. Durch seine Forschungsarbeit konnten bis dahin wenig bekannte Meeresfischarten im brasilianischen Nordosten identifiziert und beschrieben werden. Darüber hinaus betreute er Studenten, die sich mit der Fortpflanzungs- und Ernährungsbiologie einheimischer Plattenkiemerarten befassten.

Rosa war an Studien zur handwerklichen Fischerei vor der Küste von Paraíba beteiligt und spielte eine bedeutende Rolle bei der politisch-wissenschaftlichen Artikulation zwischen Fischergemeinschaften und lokalen Behörden. Er trug auch zu Regionalen ichthyologischen Studien an der Nordostküste des Landes bei, die sich mit der Struktur der Gemeinschaft, der Zoogeografie, der Lebensraumnutzung und der Populationsgröße der Rifffauna beschäftigen. Darüber hinaus war er maßgeblich an der Erforschung der Süßwasserfische der Caatinga beteiligt und koordinierte die Bemühungen zur Erhaltung dieses Gebiets, was 2003 in der Veröffentlichung des Buchkapitels Diversidade, padrões de distribuição e conservação dos peixes da Caatinga im Werk Ecologia e Conservação da Caatinga von Inara L. Leal, Marcelo Tabarelli und Josë Maria C. da Silva mündete.

Seine Bibliographie umfasst eine breite Palette von Beiträgen in Form von Büchern und Buchkapiteln. Er hat als Organisator an drei Büchern, als alleiniger Autor an fünf Buchkapiteln und als Mitautor an 170 Kapiteln mitgewirkt, wobei sich die meisten Veröffentlichungen auf die Vielfalt der in Südamerika vorkommenden Plattenkiemern beziehen. Das Buch „Rayas de agua dulce (Potamotrygonidae) de Suramérica“, das 2013 und 2016 in zwei Auflagen erschienen ist, zeichnet sich durch eine detaillierte Darstellung der taxonomischen und ökologischen Daten und der regionalen Schutzbemühungen für diese Gruppe aus. Ein Höhepunkt in Rosas beruflicher Laufbahn ist die Gründung der Ichthyologischen Sammlung der Universidade Federal da Paraíba (CI-UFPB) im Jahr 1977 in Zusammenarbeit mit den Professorinnen Graciela Cannella und Maria Margarida Rodrigues.



Ricardo, com seus alunos, foi o principal promotor do acervo de peixes ósseos e cartilaginosos marinhos e estuarinos da CI-UFPB, além do acervo de raias de água doce da América do Sul, grupo do qual é especialista. A partir dos anos 2000, a coleção recebeu a contribuição do Prof. Robson T. C. Ramos (seu ex-aluno, professor do mesmo Departamento, a partir de 1990) e sua equipe, em especial seu ex-aluno Dr. Telton P. A. Ramos, resultando numa coleção importante de peixes continentais do Nordeste. Atualmente, a coleção apresenta um acervo de quase de 12.000 lotes de peixes ósseos e cartilaginosos, além de feiticeiras e lampréias, somando mais de 175.000 espécimes (Carvalho-Rocha et al. 2019). A coleção representa hoje um importante acervo da ictiofauna marinha da Paraíba e de outros Estados do Nordeste do Brasil, e é a mais representativa coleção da ictiofauna dulcícola da porção norte da Caatinga brasileira, com amostragens entre os Estados do Maranhão e Alagoas, e da Mata Atlântica entre os Estados de Rio Grande do Norte e Alagoas.


Zusammen mit seinen Studenten war Ricardo der Hauptinitiator für die Sammlung von Knochen- und Knorpelfischen aus dem Meer und den Flussmündungen der CI-UFPB sowie für die Sammlung von Süßwasserrochen aus Südamerika, eine Gruppe, auf die er sich spezialisiert hat. Ab den 2000er Jahren erhielt die Sammlung Beiträge von Prof. Robson T. C. Ramos (seinem ehemaligen Schüler, der seit 1990 Professor in derselben Abteilung ist) und seinem Team, insbesondere von seinem ehemaligen Schüler Dr. Telton P. A. Ramos, was zu einer bedeutenden Sammlung von Festlandfischen aus dem Nordosten führte. Derzeit umfasst die Sammlung fast 12.000 Lose von Knochen- und Knorpelfischen sowie Würmern und Neunaugen mit insgesamt mehr als 175.000 Exemplaren (Carvalho-Rocha et al. 2019). Heute stellt die Sammlung eine wichtige Sammlung der marinen Ichthyofauna von Paraíba und anderen Staaten im Nordosten Brasiliens dar und ist die repräsentativste Sammlung der Süßwasser-Ichthyofauna des nördlichen Teils der brasilianischen Caatinga, mit Proben aus den Staaten Maranhão und Alagoas sowie aus dem Atlantischen Regenwald zwischen den Staaten Rio Grande do Norte und Alagoas.


CONSERVAÇÃO DA FAUNA ICTIOLÓGICA BRASILEIRA

Sendo um amante da natureza e militante ambiental, Ricardo Rosa engajouse em garantir efetivamente a conservação da fauna ictiológica brasileira. Ainda no início de suas atividades acadêmicas, elaborou a primeira lista de espécies de peixes ameaçadas de extinção do Brasil, em 1990, o que rendeu um prêmio de honra ao mérito da Sociedade Brasileira de Zoologia (a lista foi formalmente publicada em Rosa e Menezes 1996). A partir de então, passou a integrar importantes iniciativas do gênero no país e em âmbito internacional, como a Lista Vermelha de Espécies Ameaçadas da International Union for Conservation of Nature (IUCN) em 2004, o Plano Nacional de Ação para a Conservação e Manejo de estoque de peixes elasmobrânquios no Brasil (Sociedade Brasileira para o Estudo de Elasmobrânquios (SBEEL) em 2005, e o Livro Vermelho da Fauna Brasileira Ameaçada de Extinção (ICMBio/MMA) em 2008 e 2018. Atuou também nas ações de estabelecimento de áreas naturais protegidas no Estado da Paraíba, como Picãozinho, Areia Vermelha e a Área de Proteção Ambiental Naufrágio Queimado (a maior do gênero no Estado, com aproximadamente 422km2 de extensão). Seu rigor técnico e capacidade de diálogo com o setor público foram decisivos para a agenda de conservação marinha do Estado da Paraíba.

Rosa ist auch ein aktiver Naturschützer und setzt sich für die Erhaltung der ichthyologischen Fauna Brasiliens ein. Schon zu Beginn seiner akademischen Tätigkeit erstellte er 1990 die erste Rote Liste der gefährdeten Fischarten Brasiliens, wofür er von der Brasilianischen Zoologischen Gesellschaft mit einem Verdienstpreis ausgezeichnet wurde (die Liste wurde offiziell in Rosa und Menezes 1996 veröffentlicht). Seitdem war er Teil wichtiger Initiativen dieser Art im Land und auf internationaler Ebene, wie der Roten Liste der bedrohten Arten der International Union for Conservation of Nature (IUCN) im Jahr 2004, dem Nationalen Aktionsplan für die Erhaltung und Bewirtschaftung der Elasmobranch-Fischbestände in Brasilien (Brazilian Society for the Study of Elasmobranchs (SBEEL) im Jahr 2005 und dem Roten Buch der gefährdeten brasilianischen Fauna (ICMBio/MMA) in den Jahren 2008 und 2018. Er hat auch an der Einrichtung von Naturschutzgebieten im Bundesstaat Paraíba mitgewirkt, wie z. B. Picãozinho, Areia Vermelha und das Naturschutzgebiet Naufrágio Queimado (mit einer Fläche von ca. 422 km2 das größte seiner Art im Bundesstaat). Seine technische Strenge und seine Fähigkeit zum Dialog mit dem öffentlichen Sektor waren entscheidend für die Agenda des Meeresschutzes im Bundesstaat Paraíba.



Hypanus marianae (Gomes, Rosa & Gadig, 2000) Elacatinus figaro Sazima, Moura & Rosa, 1997 Haemulon squamipinna Rocha & Rosa, 1999 Hypanus marianae (Gomes, Rosa & Gadig, 2000) Plesiotrygon Rosa, Castello & Thorson, 1987 Cnesterodon brevirostratus Rosa & Costa, 1993 Cnesterodon septentrionalis Rosa & Costa, 1993 Elacatinus figaro Sazima, Moura & Rosa, 1997 Haemulon squamipinna Rocha & Rosa, 1999 Hypanus marianae (Gomes, Rosa & Gadig, 2000) Microlepidogaster discus Martins, Rosa & Langeani, 2014 Paratrygon orinocensis Loboda, Lasso, Rosa & Carvalho, 2021 Paratrygon parvaspina Loboda, Lasso, Rosa & Carvalho, 2021 Phallotorynus dispilos Lucinda, Rosa & Reis, 2005 Phallotorynus pankalos Lucinda, Rosa & Reis, 2005 Phallotorynus psittakos Lucinda, Rosa & Reis, 2005 Plesiotrygon Rosa, Castello & Thorson, 1987 Plesiotrygon iwamae Rosa, Castello & Thorson, 1987 Potamotrygon boesemani Rosa, Carvalho & Almeida Wanderley, 2008 Potamotrygon wallacei Carvalho, Rosa & Araújo, 2016

Dr Ricardo de Souza Rosa (b.1954) is a Brazilian ichthyologist who is a professor at the Department of Systematics and Ecology, Federal University of Paraíba, Brazil. He was a volunteer (1972–1976) in the ichthyology department of the Zoology Museum of the University of São Paulo, which awarded his bachelor’s degree in biology (1976). Virginia Institute of Marine Science, College of William and Mary, Virginia awarded his doctorate (1985), after which he carried out post-doctoral research at the University of Alberta, Canada (1990). He wrote A Systematic Revision of the South American Freshwater Stingrays (Chondrichthyes: Potamotrygonidae) (1985) for which he received the Rodolpho von Ihering Award presented by the Brazilian Zoology Society, and was honoured in the name of the roundray for this ‘excellent’ revision that ‘represents a landmark in our understanding of the taxonomy and diversity of this family’. In addition to his contribution to the knowledge of freshwater stingrays, he also worked on the taxonomy of other marine and freshwater neotropical fish groups, as well as on the biology of tropical sharks. His major findings on South American stingrays are included in a book, Rayas de Agua Dulce (Potamotrygonidae) de Suramérica, Parte I edited by Carlos A. Lasso et al. (2013).