Benutzerin:Nanimo5/Wikipedia in Leichter Sprache/Artikel-Schreiben in Leichter Sprache

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13 erste Leichte-Sprache-Regeln KOMPAKT

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Die Regeln für Leichte Sprache gemäß Barrierefreie-Informationstechnik-Verordnung (BITV 2.0)

  1. Abkürzungen, Silbentrennung am Zeilenende, Verneinungen sowie Konjunktiv-, Passiv- und Genitiv-Konstruktionen sind zu vermeiden.
  2. Die Leserinnen oder Leser sollten, soweit inhaltlich sinnvoll, persönlich angesprochen werden.
  3. Begriffe sind durchgängig in gleicher Weise zu verwenden.
  4. Es sind kurze, gebräuchliche Begriffe und Redewendungen zu verwenden. Abstrakte Begriffe und Fremdwörter sind zu vermeiden oder mit Hilfe konkreter Beispiele zu erläutern. Zusammengesetzte Substantive sind durch Bindestrich zu trennen.
  5. Es sind kurze Sätze mit klarer Satzgliederung zu bilden.
  6. Sonderzeichen und Einschübe in Klammern sind zu vermeiden.
  7. Inhalte sind durch Absätze und Überschriften logisch zu strukturieren. Aufzählungen mit mehr als drei Punkten sind durch Listen zu gliedern.
  8. Wichtige Inhalte sind voranzustellen.
  9. Es sind klare Schriftarten mit deutlichem Kontrast und mit einer Schriftgröße von mindestens 1.2 em (120 Prozent) zu verwenden. Wichtige Informationen und Überschriften sind hervorzuheben. Es sind maximal zwei verschiedene Schriftarten zu verwenden.
  10. . Texte werden linksbündig ausgerichtet. Jeder Satz beginnt mit einer neuen Zeile. Der Hintergrund ist hell und einfarbig.
  11. Es sind aussagekräftige Symbole und Bilder zu verwenden.
  12. Anschriften sind nicht als Fließtext zu schreiben.
  13. Tabellen sind übersichtlich zu gestalten.

Quelle: https://www.uni-hildesheim.de/leichtesprache/leichte-sprache-regeln/#c36425%7Chere

Ausführlichere Regeln und Prinzipien in fünf Gruppen

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Grundprinzipien mit Bezug auf das Sprachsystem

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  1. Grammatische Funktionen mit eigenem Träger ausstatten (Negation, Vergangenheitsformen, Genitiv: eigene Funktionsmarker); nicht: „er aß“ sondern: „er hat gegessen“.
  2. Zentral statt peripher (Wortschatz, Information sverteilung, Genitiv, Konjunktiv).
  3. Handlungsorientierung (verbal statt nominal, Handlungsträger benennen, Informationsverteilung).
  4. Wichtiges und Zentrales mehrfach hervorheben („Redundanzprinzip“, „Multicodalität“).

Ethische Grundprinzipien Leichter Sprache

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  1. Brückenfunktion der Leichte n Sprache beachten.
  2. Falsches Deutsch vermeiden.
  3. Erwachsene Adressaten als solche ansprechen.
  4. Verständlichkeit schlägt im Zweifelsfall andere Kriterien (wie z. B. eine geschlechtergerechte Sprache).
  1. Sonderzeichen: Zur Verfügung stehen Punkt, Frage-, Ausrufezeichen, Doppelpunkt, Anführungszeichen, Mediopunkt.
  2. Zeichen unterschiedlicher Art und Qualität helfen die Aussage eines Texts verständlich zu machen. Dazu gehören auch Hervorhebungen, Bilder, Grafiken, Fotos.
  3. Der Umgang mit Zahlen und Ziffern ergibt sich aus dem Textthema.
  4. Zahlen werden als Ziffern geschrieben. Achtung: „ein“ als indefiniter Artikel ist kein Zahlwort.
  1. Grundwortschatz verwenden (statt „Gartengrasmücke“ → „Vogel“).
  2. Möglichst kurze Wörter verwenden.
  3. Fach- und Fremdwörter vermeiden oder (sofern für den Text zentral) erklären.
  4. Schriftbasierte Abkürzungen („usw.“, „s.u.“) vermeiden. Bekannte Siglenwörter („LKW“) dürfen eingesetzt werden.
  1. Verbal statt nominal: Nominalstil vermeiden.
  2. Passiv vermeiden. Handlungsträger ermitteln und hinzufügen.
  3. Genitiv vermeiden.
  4. Satzgliedstellung gemäß den Erfordernissen der Grammatik.
  5. Nur eine Aussage pro Satz.
  6. Konjunktiv sofern möglich vermeiden. Aussagen reformulieren.
    1. Präteritum vermeiden → stattdessen Perfekt oder Präsens mit Rahmensetzung. Ausnahme: Modalverben (können, sollen, wollen, müssen, mögen, dürfen) dürfen ins Präteritum gesetzt werden.
  7. Transparente Metaphern, die dem Lebensbereich der Adressatenschaft entstammen, dürfen verwendet werden. Wenig transparente Metaphern ersetzen oder erläutern.
  8. Keine Nebensätze, kein Komma. Auflösung von Satzgefügen gemäß den Vorgaben:
  • Konditionalsatz: „Wenn…, dann…“
→ Frage + „dann“
  • Kausalsatz: „Weil…, …“
→ Ursache vor Wirkung: „Deshalb“;
→ Wirkung vor Ursache: „nämlich“
  • Modalsatz: „…, indem …“
→ „So …: …“
  • Temporalsatz: „während...“, „als“; „bevor...“; „nachdem...“
→ Einhaltung der natürlichen Chronologie der Ereignisse, evtl. „dann“, „jetzt“, „und“
  • Konsekutivsatz: „… sodass …“
→ „… . Deshalb…“
  • Konzessivsatz: „Obwohl …“
→ „… trotzdem…“.
  • Finalsatz: „Damit ...“
→ „wollen“ + „deshalb“ (Intention + Kausalität)
  • Relativsatz:
nicht restriktiv → Aufteilung in mehrere Aussagen;
restriktiv → notwendige Informationen einführen und erläutern
  • Möglichst vermeiden.
  • N-Negation vor k-Negation; oder: nach Möglichkeit mit „nicht“ negieren.
  • „Nicht“ im Text fett setzen.
  1. Textuelle Entfaltung beachten.
  2. Die Auswahl der Informationen ergibt sich aus dem Textthema.
  3. Für alle Wortarten: Verwendung gleicher Wörter für gleiche Sachverhalte, keine Synonyme.
  4. Schlagwörter am Seitenrand bzw. Zwischen­überschriften einsetzen.
  5. Verweise im Text sind unverzichtbar. Erläuterungen in Leserichtung einfügen.
  6. Bei Übersetzungen in Leichte Sprache darf der Text verändert werden (Abschnitte, Überschriften, etc.). Achtung: Brückenfunktion ermöglichen!
  7. Bebilderung an Altersgruppe ausrichten. Fotos, Diagramme, Piktogramme etc. dürfen je nach Bedarf eingesetzt werden (Bildrechte klären!).

Umgang mit Personalpronomen

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  1. Personalpronomen der 1. und 2. Person können verwendet werden. Personalpronomen der 3. Person müssen ersetzt werden.
  2. Das so genannte expletive „es“, das kein Bezugs­wort aufweist, darf verwendet werden („Es regnet.“).
  3. Jedes „Sie“, das in einem Text in Leichter Sprache auftritt, ist eine höfliche Anrede.
  4. Erwachsene Leserinnen und Leser werden i.d.R. gesiezt.
  5. Personalpronomen der 3. Person werden durch das Nomen ersetzt, für das sie stehen.
  6. Vor das Nomen können Possessivartikel gesetzt werden (=Präpronominalisierung).
  7. Bei Verben des Sagens und Denkens
→ Wechsel in direkte Rede („ich/wir“ = Repronominalisierung).

Quelle: https://www.uni-hildesheim.de/leichtesprache/leichte-sprache/regeln-und-prinzipien/

Ganz ausführliche Details im Regelwerk

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Schwierige Details regelt das Regel-Buch über Texte in Leichter Sprache. Es wurde von Experten der Universität Hildesheim geschrieben.

Leichte Sprache - Das Regelbuch

  • In diesem Buch steht auch, an wen sich Leichte Sprache richtet. So kann man sich seine Leser besser vorstellen (im PDF S. 21 ff. im Buch s. 14 ff.).
  • Mit dem Beispiel (im PDF S. 30 ff. im Buch S. 23 ff.) kann man sich einen guten Überblick verschaffen.
  • Es gibt schon verschiedene Regelwerke zur Leichten Sprache. Die Regelwerke werden in dem Buch vorgestellt ( im PDF S. 26 ff. im Buch S. 33 ff).
  • Eine Liste mit Regeln zum Schreiben von Artikeln in Leichter Sprache beginnt ab S. 31 im PDF bzw. S. 38 im Buch.