Bernard de La Tour (Kartäuser)

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Bernard de La Tour OCart († 1258 in der Grande Chartreuse) war ein französischer Kartäuser.

Leben[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Über die Herkunft von Bernard ist wenig bekannt. Einige Historiker meinen, dass er aus der Familie La Tour du Pin stammt. Die meisten anderen Historiker meinen hingegen er stammte aus der Familie La Tour de Besançon. Schon in jungen Jahren hatte er eine Neigung zu geistlichen und weltlichen Studien. Er ging in die Kartause von Portes ein, um Gott besser kennenzulernen. Seine Eltern drängten ihn dazu Bischof von Belley und ihm wurde das Bistum Besançon angeboten. Er schlug beide Angebote aus und ging in die Chartreuse du Reposoir.

Später kehrte er nach Portes zurück, um die Nachfolge von Martin de Corgeno als Prior anzutreten.[1]

1230 erwarb Bernard Land für die Charteuse von Portes auf der Seite von Conand von Uldric Cornu, einem Einwohner von Vercieu. Die Mühle La Courrerie, die den ersten Kartäusern von Portes als erste Unterkunft während des Bau des Klosters diente, reichte nicht aus, um Getreide zu mahlen und Wolle zu reiben. Um die Arbeit der Hirten, den Bediensteten des Klosters, zu erleichtern, erwarb er die Valouze-Mühle in Onglaz, gestiftet von Guillette Moschet und ihrem Sohn Jean. Dann erlaubte ihm Guillaume de La Fontaine (ein Freund des Klosters, der Jahre später Mönch wurde), 1238 den Bau einer Scheune in Vergne in Proulie.[1]

Bernard war bekannt für seine Diplomatie, die Streitigkeiten zwischen Herren, Einwohnern und der örtlichen Geistlichen mit Besonnenheit und Weisheit schlichtet. Papst Gregor IX. beauftragte Bernard, den Prior von Liget und zwei Zisterzienserpriore mit der Reform des Ordens von Grandmont. Außerdem erließ der Papst am 13. Februar 1232 eine Bulle, die es dem Prior erlaubte in besonderen Fällen die Absolution zu erteilen und am 12. Februar 1237 eine Bulle, die den der Kartause Portes unter den Schutz des Heiligen Stuhl stellte sowie zahlreiche Privilegien gewährte. Auch Papst Innozenz IV. gewährte der Kartause Privilegien als er vor dem deutschen Kaiser Friedrich II. nach Lyon in Exil ging.[1]

1253 wird er Prior der Grande Charteuse und Generalminister des Kartäuserordens. In seiner Amtszeit wird auf dem Generalkapitel von 1254 der Verzicht auf Fleisch beschlossen.[1]

An ihn wandte sich Ludwig der Heilige, König von Frankreich, mit der Bitte, mehrere Brüder zur Gründung der Kartause von Paris zu entsenden. Am 4. August 1257 schickte Bernard vier Mönche unter der Leitung von Jean Joceran zur Gründung der neuen Kartause. Außerdem gab er die Erlaubnis, 41 Neophyten aufzunehmen.

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. a b c d Ambroise-Marie Bulliat, Léon Joly: La Chartreuse Sainte Marie de Portes. James Hogg, Alain Girard, Daniel Le Blévec, 2001, S. 354 (französisch).