Bodo Saggel

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Bodo Saggel (* 4. November 1939 in Essen; † 24. Dezember 2003) war während der Protestbewegung der 1960er und 1970er Jahre einer der führenden Aktivisten der linksautonomen, anarchistischen Szene in Berlin.

Leben

Bodo Erik Saggel wurde in Essen geboren, wo er bereits als Jugendlicher Zugang zur kriminellen Szene gefunden hatte. Mit 16 kam er ins Erziehungsheim, mit 18 in die Jugendstrafanstalt, danach ins Gefängnis und Zuchthaus. Nach seiner Entlassung, Ende 1967, ging er nach Berlin, stieß zur Außerparlamentarischen Bewegung und begann seine 10-Jahre-Knasterfahrungen aufzuschreiben. Mitglieder des SDS halfen ihm, die Texte im Selbstverlag zu drucken und herauszugeben.[1] Bodo Saggel gehörte zum harten Kern der anarchistischen „Haschrebellen“, zusammen mit Georg von Rauch, Bommi Baumann und Günter Langer. Im Zusammenhang mit „antizionistischen“ Aktionen distanzierte er sich von einigen Weggenossen, in polizeilichen Vernehmungen lieferte er detaillierte Informationen über die Szene.[2] Später jobbte er in einem Berliner Fuhrunternehmen, kaufte sich dann einen Bauernhof im wendländischen Köhlen. Hier engagierte er sich in der Anti-Atom-Bewegung. Ende der 1990er Jahre zog er wieder nach Berlin, wo er Heiligabend 2003 plötzlich starb.

Publikationen

  • Reni v. Tent, Ingo Zaremba, Bodo Saggel: Hurra, ich bin kriminell! Bosa-Verlag (Bodo Saggel). Berlin 1969.
  • Reni v. Tent - Bodo Saggel: Der Antijurist. Plädoyer für eine gerechte Güterverteilung mit der Brechstange. bosa-Verlag (Bodo Saggel). Berlin 1969.
  • Bodo Saggel: Der Antijurist oder die Kriminalität der schwarzen Roben. Karin Kramer Verlag. Berlin 1998.

Einzelnachweise

  1. Bommi Baumann, Günter Langer: Bodo, der „Superkultur“-Athlet, Nachwort zu: Bodo Saggel: Der Antijurist oder die Kriminalität der schwarzen Roben. Karin Kramer Verlag. Berlin, S. 138f.
  2. Aribert Reimann: Dieter Kunzelmann, Avantgardist, Protestler, Radikaler. Vandenhoeck und Ruprecht Verlag, Göttingen 2009, S.246f.

Weblinks