Bombardierung der Plaza de Mayo

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Opfer der Bombardierung der Plaza de Mayo

Die Bombardierung der Plaza de Mayo war ein durch putschende argentinische Soldaten am 16. Juni 1955 in Buenos Aires (Argentinien) größtenteils an Zivilisten begangenes Massaker.

Am 16. Juni 1955 um 12:40 Uhr bombardierten Kampfflugzeuge der argentinischen Luftstreitkräfte und Marine im Tiefflug die Plaza de Mayo. Die Attacke galt der Casa Rosada, dem Sitz der argentinischen Regierung. Vor der Casa Rosada war eine große Menschenmenge versammelt, die der Regierung Peron ihre Unterstützung demonstrieren wollte.

34 Kampfflugzeuge der Marine und der Luftwaffe, im Einzelnen bestehend aus 22 North American AT-6, fünf Beechcraft AT-11, drei Consolidated PBY Catalina und vier Air Force Gloster Meteor nahmen an dem Angriff teil. Insgesamt wurden 9,5 Tonnen Granaten/Splitterbomben abgeworfen, die zum Tode von 364 Menschen – die meisten davon Zivilisten – führten. Mehr als 800 Menschen wurden verletzt. Der Angriff endete um 17:20 Uhr.

Während des Angriffs gelang es regierungstreuen Soldaten, Luftabwehrgeschütze in Stellung zu bringen und drei Flugzeuge abzuschießen. Neun argentinische Grenadiere, die der Präsidentengarde angehörten, fielen. Eine AT-6 konnte von einem regierungstreuen Piloten in einer Gloster Meteor über dem Río de la Plata abgeschossen werden. Die argentinische Marineinfanterie stellte sich auf die Seite der Putschisten und wurde von loyalen Soldaten niedergekämpft. Noch am Abend kapitulierten sie. Der Führer des Putsches, Vize-Admiral Samuel Toranzo Calderón wurde festgenommen, sein Stellvertreter, Vize-Admiral Benjamín Gargiulo, beging Selbstmord. Einige Piloten flohen in ihren Maschinen nach Uruguay und baten um politisches Asyl.

Im September des gleichen Jahres nahmen die gesamten Streitkräfte Argentiniens an der sogenannten Revolución Libertadora teil, die die Regierung Peróns stürzte und eine Militärherrschaft installierte, die bis 1958 anhielt.

Siehe auch

Weblinks

Commons: Bombardierung der Plaza de Mayo – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Literatur

  • Norberto Galasso: Perón. Band 1: Formación, ascenso y caída, (1893–1955). Ediciones Colihue, Buenos Aires 2005, ISBN 950-581-399-6.