Botanischer Garten des Karlsruher Instituts für Technologie

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Der Außenbereich des Botanischen Gartens des KIT
Das Tropenhaus des Botanischen Gartens des KIT
Das Seerosenhaus des Botanischen Gartens des KIT
Das Palmenhaus des Botanischen Gartens des KIT
Weinreben im Botanischen Garten des KIT
Vanilleblüte (Vanilla planifolia, Orchidaceae) im Botanischen Garten des KIT

Der Botanische Garten des Karlsruher Instituts für Technologie (KIT) dient der Forschung und der Lehre. Dazu tritt als weitere Kernaufgabe die Erhaltung von bedrohten Pflanzenarten.[1] Karlsruhe verfügt zudem über einen zweiten Botanischen Garten, den Schlossgarten. Beide Botanische Gärten sind aus dem Garten des Schlosses Karlsruhe hervorgegangen und ergänzen sich in ihren Funktionen denn der Schlossgarten diente und dient vor allem der Erholung und dem ästhetischen Vergnügen der Bevölkerung.

Der Botanische Garten in der Forschung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Forschung am botanischen Institut beruht auf den Versuchspflanzen des Botanischen Gartens. Sogenannte Modellpflanzen[2] wie Ackerschmalwand (Arabidopsis thaliana),[3] Reis (Oryza sativa) und[4] Weinrebe (Vitis vinifera) helfen dabei, Entwicklung, Wachstum und Stoffwechsel auch auf molekularer Ebene zu verstehen und auf der Basis dieses Wissens nutzbringende Anwendungen zu entwickeln. Besonders wichtig ist eine Sammlung der Europäischen Wildrebe (Vitis vinifera ssp. sylvestris), der Stamm-Mutter der Kulturrebe. Diese Sammlung umfasst den gesamten Genbestand, der von dieser hochbedrohten Art in Mitteleuropa noch vertreten ist. In Kooperation mit der Chinesischen Akademie der Wissenschaften wurden für etwa 200 Vertreter dieser Sammlung die gesamten Genome durchsequenziert und in einer Datenbank organisiert. Im Zentrum der Forschungen stehen vor allem Gene, die Resilienz gegen Krankheiten und abiotischen Stress vermitteln. Dadurch wird diese Sammlung zu einer wertvollen genetischen Ressource, um den Weinbau auf die Folgen des Klimawandels vorzubereiten.

Der Botanische Garten in der Lehre[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Der Garten liefert nicht nur das Pflanzenmaterial für die Praktika, sondern wird auch für [5]Exkursionen und den Vergleich von Pflanzenformen genutzt, nicht nur für die Ausbildung in der Biologie, sondern auch für die Ausbildung in der Lebensmittelchemie. In der "Grünen Schule" entwickeln Lehramtsstudierende pädagogische Angebote für Schulen und setzen die in Zusammenarbeit mit dem Verein der Freunde und Förderer des Botanischen Gartens in die Praxis um.

Auch[6] Artenkenntnis und Biodiversität wird im Botanischen Garten KIT vermittelt, dabei wird das Wissen nicht nur für Studierende, sondern auch interessierten (Hobby-)Botanikern zugänglich gemacht.

Der Botanische Garten im Artenschutz[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Schon seit vielen Jahren fungiert der Garten als „Arche Noah“ für bedrohte Arten. Die Sammlung der fast ausgestorbenen europäischen Wildrebe ist Teil des nationalen Plans für[7] pflanzengenetische Ressourcen und auch international sichtbar. Weiterhin ist der Garten an dem von der[8] Bundesanstalt für Landwirtschaft und Ernährung initiierten Sammlung von Wildpflanzen mit Potenzial für Ernährung und Landwirtschaft beteiligt und ist hier für den Südwesten Deutschlands verantwortlich.

Der Botanische Garten und die Öffentlichkeit[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Zu den vielfältigen Funktionen, die botanische Gärten während ihrer Geschichte mehr oder weniger gut ausgefüllt haben, tritt nun eine neue hinzu: Botanische Gärten als Orte, wo Forschung und Öffentlichkeit miteinander in Dialog treten können. Wissenschaft ist Teil der Gesellschaft, jedoch driften Wissenschaft und Öffentlichkeit immer weiter auseinander. Dies ist eine gefährliche Entwicklung. Wenn jemand etwas nicht versteht, lehnt er es in der Regel ab – und das kann ein Land, das außer Bildung und Erfindergeist nur wenig andere natürliche Rohstoffe vorweisen kann, sich eigentlich nicht leisten. Durch Veranstaltungen, die durch den Verein der Freunde und Förderer des Botanischen Gartens unterstützt werden, wird versucht, die interessierte Öffentlichkeit differenziert und durchaus auch kritisch an die aktuellen Fragen der Forschung heranzuführen.

Siehe auch[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Commons: Botanischer Garten des KIT – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Belege[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Peter Nick: KIT - Botanischer Garten Startseite. 22. Oktober 2021, abgerufen am 29. Oktober 2021 (deutsch).
  2. Peter Nick: KIT - Botanischer Garten Forschen - AG Puchta. 14. Juli 2017, abgerufen am 29. Oktober 2021 (deutsch).
  3. Peter Nick: KIT - Botanisches Institut - Nick-LaborForschen - Pflanzenstress. 17. September 2021, abgerufen am 29. Oktober 2021 (deutsch).
  4. Peter Nick: KIT - Botanisches Institut - Nick-LaborForschen - Angewandte Biodiversität - Nachhaltiger Weinbau. 25. September 2019, abgerufen am 29. Oktober 2021 (deutsch).
  5. Verein der Freunde des Botanischen Gartens des KIT - Pflanzenforschung sichtbar gemacht! – Vom Artenschutz zur Genmanipulation. Abgerufen am 29. Oktober 2021 (deutsch).
  6. Autor: KIT - Taxonomie. 26. Januar 2021, abgerufen am 29. Oktober 2021 (deutsch).
  7. Von Wildreben lernen. Abgerufen am 29. Oktober 2021.
  8. BLE - Startseite. Abgerufen am 29. Oktober 2021.
  9. Maren Riemann: Botanischer Garten 4. 22. Juni 2020, abgerufen am 11. Oktober 2021.

Koordinaten: 49° 0′ 45,3″ N, 8° 25′ 9,2″ O