Catapodium

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Catapodium

Catapodium rigidum, Illustration[1]

Systematik
Commeliniden
Ordnung: Süßgrasartige (Poales)
Familie: Süßgräser (Poaceae)
Unterfamilie: Pooideae
Tribus: Poeae
Gattung: Catapodium
Wissenschaftlicher Name
Catapodium
Link

Catapodium ist eine Gattung aus der Familie der Süßgräser (Poaceae) mit weltweiter Verbreitung. Der Gattung werden vier Arten zugerechnet, unter anderen das in Europa vorkommende Gewöhnliche Steifgras (Catapodium rigidum).

Beschreibung

Die Arten der Gattung Catapodium sind einjährige Gräser mit aufrecht stehenden, knieförmig aufsteigenden oder liegenden, 2 bis 40 Zentimeter langen Halmen ohne oder nur mit wenigen seitlichen Ästen. Das Blatthäutchen ist als unbewimperte Membran ausgebildet.[2]

Die Blütenstände sind Rispen oder zusammengesetzte Trauben. Die Ährchen sind angedrückt und stehen einzeln. Fruchtbare Ährchen sind bei zwei Arten sitzend und bei den anderen zwei länglich oder keilförmig gestielt. Sie tragen artabhängig zwei bis zwölf fruchtbare Blütchen und an der Spitze verkleinerte Blütchen. Die Ährchen sind länglich, keilförmig oder verkehrt eiförmig, seitlich zusammengedrückt und 4 bis 12 Millimeter lang. Die Ährchenachse ist kahl, bei einer Art fein behaart. Die Hüllspelzen sind kürzer als die Ährchen und bleibend. Die untere Hüllspelze ist lanzettlich oder linealisch, etwas kürzer bis gleich lang als die obere, derbhäutig, einfach gekielt oder ungekielt (jeweils zwei Arten) und zeigt artabhängig ein bis fünf Nerven. Die obere Hüllspelze ist lanzettlich, elliptisch oder eiförmig, spitz, kürzer oder etwa gleich lang wie die dazugehörige Deckspelze, derbhäutig, einfach gekielt oder ungekielt und zeigt drei oder sieben Nerven.[2]

Die Deckspelze fruchtbarer Blütchen sind lanzettlich, elliptisch oder länglich, derbhäutig, gekielt oder ungekielt, ungeflügelt, fünfnervig, kahl oder rauhaarig. Die Vorspelze ist etwas kürzer bis etwa gleich lang wie die Deckspelze, zweinervig, kahl oder flaumig behaart. Je Blüte werden zwei Schwellkörper und drei Staubblätter gebildet. Der Fruchtknoten ist kahl.[2]

Die Früchte sind ellipsoide oder konkav-konvexe Karyopse, der Embryo ist etwa ein Viertel so lang wie die Karyopse. Das Hilum ist punktförmig oder elliptisch.[2]

Verbreitung

Zwei Arten kommen in Europa vor, Vertreter findet man in Afrika, Asien, Australien, Nord- und Südamerika.[2]

Systematik und Forschungsgeschichte

Catapodium ist eine Gattung aus der Familie der Süßgräser (Poaceae), dort wird sie der Unterfamilie Pooideae, Tribus Poeae und Untertribus Parapholiinae zugeordnet.[3] Die Gattung wurde 1827 von Heinrich Friedrich Link aufgestellt.[4] Synonyme der Gattung sind Scleropoa Griseb. und Synaphe Dulac.[3][5]

Der Gattung werden vier Arten zugerechnet[6]:

  • Catapodium demnatense (Murb.) Maire & Weiller: Die Heimat ist Marokko.[5]
  • Catapodium mamoraeum (Maire) Maire & Weiller: Die Heimat ist Marokko.[5]
  • Catapodium marinum (L.) C.E.Hubb. (Syn.: Desmazeria marina (L.) Druce; Scleropoa loliacea (Huds.) Godr., Catapodium loliaceum (Hudson) Link, Desmazeria loliacea (Hudson) Nyman): Die Heimat ist Makaronesien und das Mittelmeergebiet bis Westeuropa.[5]
  • Gewöhnliches Steifgras[7] (Catapodium rigidum (L.) C.E.Hubb.; Syn.: Desmazeria rigida (L.) Tutin, Scleropoa rigida (L.) Griseb.): Mit zwei Unterarten. Die Heimat ist Makaronesien und Europa bis zum Iran und Dschibuti.[5]

Einzelnachweise

  1. Illustration von A.S. Hitchcock in Manual of the grasses of the United States. USDA Miscellaneous Publication No. 200. Washington, DC. 1950
  2. a b c d e W.D. Clayton, M. Vorontsova, K.T. Harman, H. Williamson: Catapodium. In: GrassBase - The Online World Grass Flora. Royal Botanic Gardens, Kew, abgerufen am 1. November 2014 (englisch).
  3. a b Catapodium im Germplasm Resources Information Network (GRIN), USDA, ARS, National Genetic Resources Program. National Germplasm Resources Laboratory, Beltsville, Maryland.Vorlage:GRIN/Wartung/Keine ID angegeben
  4. Catapodium. In: The International Plant Name Index. Abgerufen am 1. November 2014 (englisch).
  5. a b c d e Rafael Govaerts (Hrsg.): World Checklist of Selected Plant Families. Catapodium Royal Botanic Gardens Kew, Zugriff am 30. Dezember 2014.
  6. Catapodium. In: The Plant List. Abgerufen am 1. November 2014.
  7. Deutscher Name nach Hans Joachim Conert: Pareys Gräserbuch. Die Gräser Deutschlands erkennen und bestimmen. Blackwell Wissenschafts-Verlag, Berlin, Wien 2000, ISBN 3-8263-3327-6, S. 184.

Weblinks

Commons: Catapodium – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
  • W.D. Clayton, M. Vorontsova, K.T. Harman, H. Williamson: Catapodium. In: GrassBase - The Online World Grass Flora. Royal Botanic Gardens, Kew, abgerufen am 1. November 2014 (englisch).