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Die Gattung Cytomegalovirus umfasst derzeit sechs klassifizierte Virusspezies aus der Familie Herpesviridae. Der Gattungsname entstammt der Typspezies, dem Humanen Cytomegalievirus, das bei einer Infektion zu mikroskopisch charakteristischen, vergrößerten Zellen führen kann. Dabei kommt es zu einer Volumenzunahme des Zellplasmas und zu typischen Einschlusskörperchen im Plasma wie auch im Zellkern. Innerhalb der Subfamilie der Betaherpesvirinae zeichnen sich die Mitglieder der Gattung Cytomegalovirus durch ein besonders großes Virusgenom von mehr als 200.000 Basenpaaren aus.
Biologische Bedeutung
Cytomegaloviren infizieren ausschließlich Säugetierzellen, sie wurden bislang nur bei Primaten als natürliche Wirte isoliert. Die Viren sind streng wirtsspezifisch, so dass eine Übertragung von Cytomegaloviren auf andere Spezies nicht möglich ist. Die Primärinfektion erfolgt über Schmierinfektion, wobei die Speicheldrüsenzellen den ersten Vermehrungsort darstellen. Im Verlauf werden Lymphozyten infiziert, was zu einer Mononukleose-ähnlichen Erkrankung von wenigen Tagen Dauer führen kann. Wie bei allen Herpesviren führt die Primärinfektion zu einer lebenslangen Persistenz des Virus, im Falle der Cytomegaloviren in Speicheldrüsenzellen und Lymphozyten.
Nicht klassifizierte Spezies der Gattung sind das Aotine Herpesvirus 2 und 3, Papiine Herpesvirus 3 (Paviane). Die früher der Gattung zugeordneten Spezies bei Nagern, das Murine Cytomegalievirus 1 und 2 bei Mäusen und Ratten werden aktuell der Gattung Muromeglovirus zugeordnet.
Literatur
P. E. Pellett et al.: Genus Cytomegalovirus. In: A. M. Q. King, M. J. Adams, E. B. Carstens, E. J. Lefkowitz (eds.): Virus Taxonomy. Ninth Report of the International Committee on Taxonomy of Viruses. Amsterdam 2012 ISBN 978-0-12-384684-6 S. 115ff