Dąbkowice (Darłowo)

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Dąbkowice (deutsch Damkerort) ist ein Dorf in Hinterpommern. Es gehört heute zur Landgemeinde Darłowo (Rügenwalde) im Powiat Sławieński (Kreis Schlawe) der polnischen Woiwodschaft Westpommern.

Geographische Lage[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Das kleine Fischerdorf liegt auf der Nehrung zwischen Ostsee und Buckower See (Jezioro Bukowo), neun Kilometer südwestlich von Dąbki (Neuwasser), mit dem es als früherer Wohnplatz historisch verbunden ist.

Name[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Der deutsche Name soll in der ersten Silbe vom slawischen Wort für „Eiche“ abgeleitet sein, bedeutet also so viel wie „Eichenort“.

Geschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Buckower See bei Damkerort
Kanal zwischen Ostsee und Buckower See bei Damkerort

Damkerort ist bis 1945 eine Ortschaft der Gemeinde Neuwasser gewesen und mit diesem zum Amt Büssow (Boryszewo) im Landkreis Schlawe i. Pom. und zum Standesamt Büssow (mit Sitz in See Buckow (Bukowo Morskie)) verbunden gewesen.

Die Ostsee hat immer wieder die Nehrung durchbrochen. Je Jahrhundert rechnete man mit acht Sturmfluten. Im Jahre 1801 riss die See fünf Häuser weg. Es gab das Angebot, das Dorf auf den Heidlück im Forst von Eventin (Iwięcino) zu verlegen, was die Dorfbewohner allerdings ablehnten.

Um 1913/14 gab es wieder ein Hochwasser mit schweren Schäden. 1925 wurde östlich des Ortes der heutige Verbindungsgraben vom Buckower See zur Ostsee angelegt, das so genannte „Buckower Deep“. Außerdem befestigte man die Nehrung durch Bepflanzung.

Die Damkerorter Fischer waren im Buckower See fischereiberechtigt. Die Fischerei war der Haupterwerbszweig der Bewohner, einige ergänzten ihre Arbeit in der Landwirtschaft und Viehhaltung. Der Fremdenverkehr hatte bis 1945 noch keine Bedeutung.

Im Jahre 1818 lebten in Damkerort 51 Menschen, 1871 waren es 42. Danach wurden die Damkerorter nicht mehr getrennt von den Einwohnern der Gemeinde Neuwasser gezählt.

Gegen Ende des Zweiten Weltkriegs besetzten am 6. März 1945 sowjetische Truppen, von Westen kommend, die Nehrung mit Damkerort und Neuwasser. In Neuwasser verblieb bis 1948 eine Kommandantur der Roten Armee.

Erst 1948 wurden Neuwasser und Damkerort von den Sowjets unter polnische Verwaltung gestellt. Damkerort erhielt den polnischen Ortsnamen Dąbkowice. Die einheimischen Dorfbewohner wurden vertrieben.

Heute gehört Dąbkowice zur Gmina Darłowo im Powiat Sławieński (Kreis Schlawe).

Kirche[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Damkerort mit seinen überwiegend evangelischen Einwohnern gehörte bis 1945 zum Kirchspiel See Buckow (Bukowo Morskie). Der Kirchgang zur Dorfkirche im Pfarrort erfolgte per Boot über den Buckower See.

Schule[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Damkerort hatte seit 1914 eine eigene Schule, die etwa 15 Kinder besuchten. Der Lehrer wohnte am Ort.

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Ludwig Wilhelm Brüggemann: Ausführliche Beschreibung des gegenwärtigen Zustandes des Königl. Preußischen Herzogthums Vor- und Hinter-Pommern. Teil II, Band 2: Beschreibung der zu dem Gerichtsbezirk der Königl. Landescollegien in Cößlin gehörigen Hinterpommerschen Kreise. Stettin 1784, S. 860, Ansatz (15).
  • Der Kreis Schlawe. Ein pommersches Heimatbuch, hrsg. von Manfred Vollack, 2 Bände, Husum 1989

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Commons: Dąbkowice – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
Wikivoyage: Dąbki – Reiseführer

Siehe auch[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Koordinaten: 54° 20′ N, 16° 15′ O