1484 machte Bern mit dem Ordenshaus Sumiswald aber einen Vertrag, der die Besetzung der Pfarrei Affoltern im Emmental sowie die Unterhaltspflicht von dortiger Kirche und Pfarrhaus neu regelte. Die Stiftung dieser Ämterscheibe an die Kirche St. Michael in Affoltern im Emmental, wohl zwischen 1490 und 1500, gehört in diesen Kontext. Die Ämterscheibe befand sich bis um 1892 in der Kirche Affoltern, seit 1894 ist sie im Historischen Museum Bern.

Vor blauem Damast ist die bekrönte, von zwei Löwen gehaltene Wappenpyramide Bern-Reich festgehalten. Zu den beiden schildhaltenden Löwen gesellt sich ein dritter, zwischen den beiden Bernschilden kauernder. Durch einen schmalen weissen Streifen abgesetzt, sind im Aussenkranz 25 namentlich bezeichnete Berner Ämterwappen angeordnet. Heinz Matile (1965/66) vermutet, dass die in den 1490er Jahren in Umlauf gekommenen Berner Taler die Anregung zum Wappenkranz boten.

Im Uhrzeigersinn:

dun, zofingen, arow, brugg, lentzburg, nidow, buiren, arberg, ellen, arburg, arwangen, hutwyl, wietlispach, erlach, wangen, untersewen, emental, hinder lapen, aeschy, frutingen, ober-sibental, nider sibental, hasly, loupen, burtolf.

Thun, Zofingen, Aarau, Brugg, Lenzburg, Nidau, Büren, Aarberg, Aigle, Aarburg, Aarwangen, Huttwil, Wiedlisbach, Erlach, Wangen, Unterseen, Emmental, Interlaken, Aeschi, Frutigen, Obersimmental, Niedersimmental, Hasli, Laupen, Burgdorf.