Decauville-Bahn Saint-Laurent-du-Maroni

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Zur Navigation springen Zur Suche springen
Saint-Laurent-du-Maroni
Von Decauville gelieferte Tubize-Lok der Bauart Mallet
am Hafen von Saint-Laurent
Von Decauville gelieferte Tubize-Lok der Bauart Mallet
am Hafen von Saint-Laurent
Streckenlänge:18 km
Spurweite:600 mm (Schmalspur)
0 Saint-Jean-du-Maroni
18 Saint-Laurent-du-Maroni

Die Decauville-Bahn Saint-Laurent-du-Maroni verband das Strafgefangenenlager in Saint-Jean-du-Maroni mit dem Hafen von Saint-Laurent-du-Maroni im Nordwesten von Französisch-Guayana.

Streckenverlauf[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Bahnhof in Saint-Laurent.

Die 18 km lange Strecke mit einer Spurweite von 600 mm verlief entlang des Flusses Maroni im Nordwesten von Französisch-Guayana. Der Bahnhof Saint-Laurent, von dem heute nur noch der Metallrahmen übrig ist, war ein großes, einfach gebautes Lagerhaus, das mit Wellblechen gedeckt war, um die Personenwagen unterzubringen.[1][2][3]

Geschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Decauville-Bahn auf der Allée des Bambous

Die Strecke wurde ab 1890 für 40.000 Franc pro Kilometer gebaut und 1897 fertiggestellt.[4] Eine einfache Fahrt dauerte ungefähr fünf Stunden. Es gab häufig Entgleisungen und Unterspülungen des Gleisbetts. Die Wächter des Gefangenenlagers nutzten die Personenzüge für Wochenendfahrten nach Saint-Jean.[1][2]

Schienenfahrzeuge[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Für den Dampfbetrieb der Schmalspurbahn wurden neue Decauville-Lokomotiven sowie seitlich offene Sommer-Wagen des Typs KE verwendet, die auf der Decauville-Bahn der Pariser Weltausstellung (1889) vorgeführt worden waren:[4]

Nr. Baujahr Bauart Name Anmerkungen
N° 65 1888 B n2 Saint-Jean
5 t[5]
N° 67 Um 1888 B n2t Maroni
5 t[5]
N° 161 Um 1892 B’B n4vt
Mallet
Tumuc-Humac
Eine Mallet-Lok, 9,5 t Leergewicht,[5] 12 t Dienstgewicht,[6] für 8 % Steigung, Radien von 20 m und Schienen mit 9,5 kg/m geeignet.[7]

Außerdem gab es kleine zweiachsige Loren, die wie ein Stocherkahn von zwei Sträflingen mit jeweils einer Stange angetrieben wurden. Diese standen dem Verwaltungspersonal des Strafgefangenenlagers und deren Familien zur Verfügung.[4][1][2]

Siehe auch[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Commons: Decauville railway Saint-Laurent-du-Maroni – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. a b c Marine Coquet: Vivre à Saint-Jean-de-Maroni capitale du bagne à statut unique 1936–1949. (Memento des Originals vom 1. Juni 2015 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.saintlaurentdumaroni.fr Mémoire de Master 2009/2010 de l’école des hautes études en sciences sociales. S. 20
  2. a b c Henri-Marie-Pierre Berryer: Chapitre 1. La Guyane. Saint-Laurent-du-Maroni. Sept mois au bagne (1931). In: Documents relatifs à l’histoire pénitentiaire.
  3. Endbahnhöfe. OpenStreetMap (WikiMedia).
  4. a b c Dennis Lamaison: Quand la Guyane voulait son chemin de fer. (PDF) afitv.org
  5. a b c Thomas Kautzor: Prison Railways in French Guiana, 2014.
  6. H. Paur: Neuerungen im Locomotivbau: Vortrag. In: Schweizerische Bauzeitung, 1890, Band 15/16, Heft 13. doi:10.5169/seals-16393
  7. Kerr Stuart Engravings. irsociety.co.uk