Deifeld

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Deifeld
Stadt Medebach
Koordinaten: 51° 14′ N, 8° 39′ OKoordinaten: 51° 14′ 25″ N, 8° 39′ 28″ O
Höhe: 483 m
Fläche: 8 km²
Einwohner: 285
Bevölkerungsdichte: 36 Einwohner/km²
Eingemeindung: 1. Juli 1969
Postleitzahl: 59964
Vorwahl: 05632
Luftaufnahme (2013)
Luftaufnahme (2013)
Deifeld
Katholische Pfarrkirche

Deifeld ist ein Dorf im Hochsauerlandkreis in Nordrhein-Westfalen (Deutschland). Es gehört zur Stadt Medebach und hat 285 Einwohner[1].

Geschichte

In den Jahren 1215 und 1237 wird erstmals ein Hof in Deifeld urkundlich erwähnt, der Ort muss jedoch älter sein, da er damals schon eine eigene Kirche besaß.

Im 13. Jahrhundert wird mehrfach eine Ritterfamilie von Develde als ansässig genannt. Begütert mit Grund und Zehntem war hier eine Familie von Büren.

Seit 1410 besaß der zur Freigrafschaft Düdinghausen gehörende Ort eine eigene Gerichtsbarkeit.

1816 wird das 1266 erstmals urkundlich erwähnte spätere Wissinghausen eingemeindet.

Im März 1945 lebten in der Gemeinde Deifeld, Wissinghausen gehörte dazu, 240 Einheimische und 340 Evakuierte.[2] Die Evakuierten waren aus Städten wegen der Bombenangriffe evakuiert worden. Ferner war ein Lebensmittellager ins Dorf verlegt worden. Am 12. März wurde Fahrbereitschafts- und Reparaturkolonne der Wehrmacht in die Gemeinde verlegt. Bei den Soldaten handelte es sich meist um Litauer. Am 23. März wurde ein litauischer Wehrmachtssoldat auf dem Dorffriedhof begraben, nachdem dieser auf einer Dienstfahrt bei Brilon bei einem Tieffliegerangriff getötet wurde. Hunderte von US-Panzern durchfuhren am 29. März kampflos Deifeld. Die Wehrmachtkolonne ließ sich kampflos gefangen nehmen. Am 1. April erreichte ein deutscher Spähtrupp aus fünf Soldaten das Dorf und wurde von einem amerikanischen Sturmgeschütz beschossen. Ein deutscher Soldat fiel und wurde später auch auf dem Dorffriedhof begraben. Drei verwundete Deutsche wurden ins US-Lazarett transportiert. Nachdem im Kampf um Deifeld und Umgebung acht US-Panzer zerstört wurden, zogen sich die US-Truppen kurzzeitig zurück. Im Gegenangriff wurde erneut Deifeld genommen und 25 deutsche Soldaten gefangen genommen. Als am 2. April erneut deutsche Soldaten Wissinghausen eroberten, wurde Deifeld bis zum 5. April die Bevölkerung evakuiert. Im Zweiten Weltkrieg fielen 28 Deifelder und Wissinghäuser, zumeist an der Ostfront, als Soldaten oder starben in Gefangenschaft.[3]

Am 1. Juli 1969 wurde Deifeld nach Medebach eingemeindet.[4]

Literatur

  • Hugo Cramer: Der Landkreis Brilon im zweiten Weltkriege 1939-1945 - Erlebnisberichte vieler Mitarbeiter aus dem ganzen Kreisgebiet. Josefs-Druckerei, Bigge 1955.

Einzelnachweise

  1. Stadt Medebach: Stadtinfo Ortsteile, abgerufen am 21. März 2012
  2. Hugo Cramer: Der Landkreis Brilon im zweiten Weltkriege 1939-1945. 1955, Abschnitt Deifeld und Ortsteil Wissinghausen, S. 36-38.
  3. Hugo Cramer: Der Landkreis Brilon im zweiten Weltkriege 1939-1945. 1955, Ehrentafel Abschnitt Deifeld, S. 209-210.
  4. Martin Bünermann: Die Gemeinden des ersten Neugliederungsprogramms in Nordrhein-Westfalen. Deutscher Gemeindeverlag, Köln 1970, S. 88.

Weblinks