Demenzwohngemeinschaft

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Unter einer Demenzwohngemeinschaft (Demenz-WG) versteht man eine betreute Wohngemeinschaft für in der Regel vier bis zehn Menschen mit Demenz (z.B. Alzheimerkranke).

Ursprung und Verbreitung

Das Konzept der Demenzwohngemeinschaft geht auf den Verein Freunde alter Menschen e. V. zurück, der gegen Ende der 1990er Jahre die erste Demenzwohngemeinschaft in Berlin gegründet hat.

Demenzwohngemeinschaften gibt es heute in vielen deutschen Städten und Landkreisen. Sie stellen eine Alternative zu Altenheimen bzw. Pflegeheimen einerseits und zur Betreuung in der Familie andererseits dar.

Formen und Ziele

Zu unterscheiden sind trägergesteuerte und selbstorganisierte Demenzwohngemeinschaften. Erstere sind Wohnformen, die auf ein Zusammenleben in einer kleineren Gruppe ausgerichtet sind, aber trotzdem von einem professionellen Trägern organisiert werden. Sie können eigenständige Wohneinheiten sein oder kommen als abgegrenzte Wohngemeinschaft innerhalb einer größeren Pflegeeinrichtung vor. Die selbstorganisierten Formen zeichen sich dadurch aus, dass sie von Angehörigen und ehrenamtlichen oder beruflichen Betreuern organisiert werden, die sich, meist mit einer Satzung, zusammenschließen, um ihre dementen Angehörigen/Betreuten gemeinsam versorgen zu lassen. Sie sind von heimrechtlichen Vorschriften weitgehend befreit. Charakteristisch für letztere sind die folgenden Kernpunkte:

  • Die Angehörigen sind frei bei der Wahl des Pflegedienstes. Sie besitzen weitgehende Mitbestimmungsrechte.
  • Vermieter und Pflegedienst liegen nicht in einer Hand, sodass eine Wahlfreiheit gegeben ist.

Ziel ist die Verbesserung der Lebensqualität von Demenzkranken durch Wohn- und Betreuungsformen, die die besonderen Erlebens- und Verhaltensweisen von Menschen mit einer Demenz respektieren und den Versuch unternehmen, eine größtmögliche Selbstbestimmtheit auf der einen Seite und den notwendigen Schutz auf der anderen Seite zu realisieren.

Evaluation

Studien untersuchen die Strukturen dieser Betreuungsform, von welchen Personen sie genutzt werden und wie sich diese Wohn- und Betreuungsform auf die Lebensqualität der Betroffenen auswirkt.[1][2][3].

Weblinks

Einzelnachweise

  1. Studie Karin Wolf-Ostermann 2011
  2. Evaluation der Besonderen Stationären Dementenbetreuung in Hamburg 2004
  3. Abschlussbericht Rothenfußer Wohngemeinschaft München 2003