Demokratischer Konföderalismus
Der Demokratische Konföderalismus ist die Eigenbezeichnung der Ideologie der Koma Civakên Kurdistan (KCK) sowie des Kongra-Gel und aller Mitgliedsorganisationen der Untergrundorganisation Arbeiterpartei Kurdistans (PKK) zur Bildung einer nichtstaatlichen Gesellschaft in Kurdistan. Dieses System soll eine demokratisch-ökologische Zivilgesellschaft im Nahen Osten schaffen, die keine Staatsgründung zum Ziel haben soll, sondern die Abschaffung des Staates und aller Hierarchien. Angestrebt wird dabei nicht eine kurdische Eigenstaatlichkeit und auch keine Konföderation von Teilstaaten, sondern der Aufbau einer Selbstverwaltung durch kommunale Basisorganisierung und ohne die bestehenden Staatsgrenzen anzutasten.[1] Ideologisch ist diese Strömung dem libertären Kommunalismus zuzurechnen.
Diese Weltanschauung ist von dem in Imrali inhaftierten Abdullah Öcalan formuliert worden. Er wurde dabei inspiriert durch die Schriften von Murray Bookchin.[2]
Am 20. März 2005 wurde der Demokratische Konföderalismus als politisches Konzept proklamiert. Wenig später wurde die Gründungserklärung der Koma Komalên Kurdistan (KKK), Vorgängerorganisation der KCK, in der Özgür Politika veröffentlicht.
Der Demokratische Konföderalismus ist das politische Leitkonzept der de facto autonomen Föderation Nordsyrien – Rojava.
Organisationsnahe Literatur
- Abdullah Öcalan: Demokratischer Konföderalismus. ISBN 978-3-941012-48-6, PDF
- Demokratische Autonomie in Nordkurdistan. Rätebewegung, Geschlechterbefreiung und Ökologie in der Praxis – eine Erkundungsreise in den Südosten der Türkei. Mesopotamien-Verlag, Neuss 2012, ISBN 978-3-941012-60-8, PDF
- Widerstand und gelebte Utopien: Frauenguerilla, Frauenbefreiung und Demokratischer Konföderalismus in Kurdistan. Mesopotamien-Verlag, Neuss 2012, ISBN 978-3-941012-61-5.