Deutsche Mystik

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Die Deutsche Mystik, gelegentlich auch als Dominikanische Mystik oder Rheinländische Mystik bezeichnet, war eine mittelalterliche, christlich-mystische Bewegung, die sich im 14. Jahrhundert besonders innerhalb des Dominikanerordens in Deutschland entfaltete. Obwohl in Deutschland bereits im 12. Jahrhundert Hildegard von Bingen als Mystikerin aufgetreten war und sich unter dem Einfluss Mechthilds von Magdeburg das Kloster Helfta im 13. Jahrhundert zu einem Zentrum der Frauenmystik entwickelt hatte, wird der Begriff "Deutsche Mystik" vor allem in Bezug auf Meister Eckhart, Johannes Tauler und Heinrich Seuse gebraucht, deren Schriften die größte Verbreitung erlangten. Sonstige bekannte Namen aus der umfangreichen Liste von Mystikern sind etwa Rulman Merswin und Margareta Ebner sowie die Gottesfreunde. Über den religiösen Bereich hinaus war die Deutsche Mystik vor allem auch für die Entwicklung der deutschen Schriftsprache von Bedeutung.

Die Beziehung zwischen Scholastik und der Deutschen Mystik wird kontrovers diskutiert, je nach Gewichtung der Gegensätze und Gemeinsamkeiten. So wird als Gegensatz die Verwendung der Volkssprache angeführt, während die Scholastiker auf Latein schrieben. Aber selbst Meister Eckhart, der für seine deutschen Predigten bekannt ist, schrieb auch ausführliche philosophische Abhandlungen derselben Lehre in lateinischer Sprache.

Über das Mittelalter hinaus war die Deutsche Mystik von Bedeutung für die Reformation: Martin Luther edierte die Theologia deutsch. In den folgenden Jahrhunderten griffen protestantische wie auch katholische Erneuerungs- und Erweckungsbewegungen immer wieder auf Ideen der Deutschen Mystik zurück.

Siehe auch

Literatur

Weblinks