Devapala

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Zur Navigation springen Zur Suche springen

Devapala war der dritte König der indischen Pala-Dynastie, bei der es sich um das erste größere Königreich im Osten des Subkontinents handelte. Das Reich florierte vom 8. bis zum 12. Jahrhundert. Devapala gilt zusammen mit seinem Vater Dharmapala als einer der bedeutendsten Herrscher dieser Dynastie und regierte in der ersten Hälfte des 9. Jahrhunderts. Seine Mutter war Rannpadevi, eine Gemahlin von Dharmapala. Dharmapala hatte große Teile von Nordindien unter seine Herrschaft gebracht. Devapala konnte dieses Reich festigen und erweitern. Nach seiner Regierungszeit ist ein langsamer Niedergang der Dynastie zu beobachten.[1]

Mindestens 33 Regierungsjahre, vielleicht sogar 39 Jahre, sind durch Inschriften bezeugt. Auf der Inschrift auf der sogenannten Badal-Säule werden seine militärischen Taten gerühmt.[2] Wichtige historische Dokumente dieser Zeit sind Kupfertafeln, auf denen Landschenkungen der Könige niedergeschrieben sind. Am Beginn der dortigen Texte finden sich in der Regel lange Lobpreisungen auf den jeweiligen Herrscher mit einer Auflistung seiner Ruhmestaten. Trotzdem sind nur wenig konkrete Ereignisse aus seiner Regierungszeit bekannt, da die Historizität der Inschriften nicht immer mit Sicherheit belegt werden kann. Devapala soll eine Expedition nach Odisha geleitet haben, die in zwei Inschriften bezeugt ist. Odisha wurde Teil des Pala-Reiches. Inschriften berichten von weiteren Eroberungen, doch ist die Lokalisierung der genannten Orte oftmals unsicher. Devapala galt zusammen mit seinem Vater Dharmapala als Unterstützer des Buddhismus und soll zahlreiche wichtige Klöster gegründet haben, darunter ist vor allem Somapura Mahavihara in Bengalen zu nennen. Ein wichtiges Dokument seiner Regierungszeit ist die Nalanda-Kupferplatte aus dem Kloster von Nalanda. Danach bat König Balaputra-deva aus dem Reich von Srivijaya (Malaiische Halbinsel und Java) darum, ein Kloster in Nalanda bauen zu können. Devapala stimmte dem zu und schenkte dem König fünf Dörfer, die den Unterhalt des Klosters sicherstellen sollten.[3]

Sein Nachfolger war, wie eine 1978 gefundene Kupferplatte belegt, Mahendrapala. Die Inschrift nennt auch Mahaja, die Gemahlin von Devapala und Mutter des Mahendrapala.[4]

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Vidya Dhar Mahajan: Ancient India. revised edition. New Delhi S. Chand Publishing, New Delhi 2018, ISBN 978-93-5283724-3, S. 504 (englisch).
  2. Epigraphia Indica. Band II. Kalkutta 1894, S. 160–167 (englisch, archive.org [abgerufen am 8. November 2021]).
  3. Hirananda Shastri: The Nalanda Copper-plate of Devapaladeva. In: Epigraphia Indica. 17 (2924), S. 310–327.
  4. Gouriswar Bhattacharya: The New Pāla Ruler Mahendrapala: Discovery of a Valuable Charter. Hrsg.: South Asian Studies. Band 4, Nr. 1, 1988, S. 71–73, doi:10.1080/02666030.1988.9628368 (englisch).

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Sayantani Pal: Pala Empire. In: The Encyclopedia of Empire. Wiley Online Library, doi:10.1002/9781118455074.wbeoe044.
  • Abdul Nomin Chowdhury: Dynastic History of Bengal (c. 750–1200 A.D.). Hrsg.: University of London, School of Oriental and African Studies. ProQuest Dissertations Publishing, United Kingdom 1965, OCLC 608450189, S. 64–67.
  • Rajat Sanyal, Suchandra Ghosh, Boundary clauses in Bengal inscriptions: revisiting sources. In: John Reuben Davies, Swapna Bhattacharya (Hrsg.): Copper, Parchment, and Stone Studies in the sources for landholding and lordship in early medieval Bengal and medieval Scotland., University of Glasgow, Glasgow 2016, ISBN 978-0-85261-957-5, S. 99–150.