DFK - Verband für Fach- und Führungskräfte

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Der Verband Die Führungskräfte e. V. (DFK) ist ein Bundesverband von Fach- und Führungskräften verschiedener Branchen der deutschen Industrie mit ca. 25.000 Mitgliedern. Er berät und vertritt zudem leitende Angestellte im Sinne des Sprecherausschussgesetzes, ihre Informations- und Beratungsrechte wahrnehmen zu können. Er gewährt Rechtsschutz in beruflichen Fragen. Aufgabe des DFK ist es darüber hinaus, ihre gemeinsamen beruflichen, wirtschaftlichen und gesellschaftspolitischen Interessen in den Unternehmen, gegenüber der Politik und in der Öffentlichkeit wahrzunehmen. In diesem Zusammenhang ist er bei nationalen und europäischen Gremien akkreditiert, z. B. bei der Europäischen Kommission im Transparenz-Register[1].

Die Mitglieder sind als außertarifliche oder Leitende Angestellte und als Unternehmensorgane in Schlüsselpositionen der deutschen Wirtschaft tätig. Dabei deckt der Verband alle Branchen ab, schwerpunktmäßig sind die Mitglieder in der Energiewirtschaft, der Metall- und Elektroindustrie, der Stahlindustrie, dem Bergbau, in Banken, Versicherungen und Handel tätig.

Sitz des Verbandes ist Essen.

Geschichte

Der DFK geht auf die Gründung von Berufsverbänden nach dem Ersten Weltkrieg zurück. Politische Unruhen und gewalttätige Auseinandersetzungen in den Betrieben führten in der Nachkriegszeit zur Schaffung eigener Organisationen der Führungskräfte. Am 22. Dezember 1918 wurde die Vela, die Vereinigung der leitenden Angestellten in Handel und Industrie gegründet[2][3][4]. Am 30. März 1919 folgte der VoB, der Verband oberer Bergbeamten e. V.[4]. In der Zeit des Nationalsozialismus wurden die Verbände 1933 aufgelöst und ihr Vermögen der deutschen Arbeitsfront übereignet[5]. Nach dem Zweiten Weltkrieg lebten die Verbände wieder auf[6].

Außerdem erfolgten Neugründungen, so unter anderem im Stahlbereich mit dem VOE[7] und späteren VFE, in der Metall- und Elektroindustrie (VFME) und in der Bauwirtschaft (FdBau). In mehreren Fusionsschritten – der letzte im Jahre 2003 – schlossen sich all diese Verbände mit Ausnahme der Chemiker zum jetzigen Verband "Die Führungskräfte e. V." zusammen. Dies geschah vor dem Hintergrund einer effizienteren Interessenvertretung.

Aufbau und Organisation

Die Verbandsgeschäfte führen hauptamtliche Mitarbeiter in den Geschäftsstellen in Essen, Hamburg, Berlin, Frankfurt (Main) und Stuttgart. Die 21 Regionalgruppen organisieren für die Mitglieder Vortrags- und Netzwerkveranstaltungen, Fortbildungen und Seminare sowie Exkursionen. Einzelne Organisationsstrukturen innerhalb des Verbandes widmen sich speziellen Belangen bestimmter Zielgruppen. Das Spektrum reicht hier von den Young Leaders für junge Mitglieder im Führungsnachwuchs über ein Netzwerk für weibliche Führungskräfte bis hin zur Vereinigung der Geschäftsführer (VGF), die sich an die Mitglieder mit Organstellung in einem Unternehmen wendet.

Interessenvertretung

Der Verband unterstützt seine Mitglieder in Karrierefragen, Vertragsverhandlungen, Fort- und Weiterbildung sowie durch Rechtsberatung und Rechtsschutz. Zu den weiteren Verbandsleistungen gehört die Herausgabe der Zeitschrift „Perspektiven für Führungskräfte“ und von Newslettern sowie die Durchführung und Auswertung jährlicher Gehaltsumfragen.

Als Berufsvertretung engagiert sich der Verband in der deutschen und der europäischen Politik und veröffentlicht Stellungnahmen zu politischen Debatten. Der DFK ist Mitglied in den europäischen Fachverbänden FECEC – Banken/Finanzen; eTIC – Telekommunikation/Medien; FEDEM – Metall/Stahl; FECER – Bergbau/Energie; FECC – Bau. Der DFK ist zudem Mitglied im EBD – Netzwerk Europäische Bewegung.

Verbändenetzwerk

Weblinks

Einzelnachweise

  1. Eintrag des Verbandes im Transparenzregister der Europäischen Union
  2. Hromadka: Das Recht der leitenden Angestellten, 1979, S. 114 ff. m.w.N.
  3. Hromadka/Sieg, Sprecherausschussgesetz (SprAuG), Kommentar, 2. Auflage S. 26 ff.
  4. a b Hoffknecht, Die leitenden Angestellten im Koalitions- und Arbeitskampfrecht, 1975, S. 14 ff.
  5. Hoffknecht, Die leitenden Angestellten im Koalitions- und Arbeitskampfrecht, 1975, S. 182
  6. Hoffknecht, Die leitenden Angestellten im Koalitions- und Arbeitskampfrecht, 1975, S. 194
  7. VOE 1950 – 1970 S. 9 ff. (Festschrift zum 20-jährigen Bestehen)