Digitaler Weiterbildungscampus

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Digitaler Weiterbildungscampus
Einfach Lernen
eLearning Plattform
Sprachen Deutsch, Englisch usw.
Online Februar 2015 Stuttgart, Baden-Württemberg
http://www.digitaler-weiterbildungscampus.de/

Der Digitale Weiterbildungscampus ist eine zentrale Plattform für das technisch unterstützte Lehren und Lernen sowie für das Wissensmanagement in Baden-Württemberg.[1] Zu den Bildungsanbietern gehören Unternehmen sowie staatliche und private Bildungsträger. Die Infrastruktur des Digitalen Weiterbildungscampus erlaubt die gemeinsame Nutzung und den Austausch digitaler Lerninhalte.

Struktur der Weiterbildung in Baden-Württemberg[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Kleinere Einrichtungen können den Anforderungen der Digitalisierung in Bezug auf finanzielle Ausstattung, Technik, Datenschutz und juristische Absicherung nicht mehr nachkommen. Der Digitale Weiterbildungscampus fördert den Erhalt der kleineren Bildungsträger, die mit digitalen Angeboten neue Zielgruppen und Adressatenkreise außerhalb ihrer Region erschließen können. Menschen mit eingeschränkter Mobilität ermöglicht digitales Wissen eine bessere Teilhabe am gesellschaftlichen und kulturellen Leben. Arbeitssuchende besitzen nach einer beruflichen Auszeit bessere Chancen, wieder ins Erwerbsleben eingegliedert zu werden.

Konzeption[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Der Digitale Weiterbildungscampus[2][3] wurde seit 2015 von der vimotion GmbH in Zusammenarbeit mit dem Ministerium für Kultur, Jugend und Sport des Landes Baden-Württemberg im Rahmen des Bündnisses für Lebenslanges Lernen[4][5] aufgebaut. Zurzeit wird er von mehr als 100 Unternehmen, Weiterbildungseinrichtungen, Bibliotheken und Verbänden genutzt. Er basiert auf der Lernplattform ILIAS. Diese Plattform wurde um zusätzliche Werkzeuge und Applikationen für das Lernen und das Wissensmanagement erweitert. So wurden beispielsweise OpenMeetings (Virtual Classrooms), Xmpp (Chat), Simulationen, ReST (Schnittstelle) sowie Lizenzmanager hinzugefügt. Damit kann Wissen dokumentiert, strukturiert und gezielt genutzt werden.[6][7] Auch sind Möglichkeiten zum gegenseitigen Austausch und zum informellen Lernen vorhanden, die eine Kooperation und Vernetzung der teilnehmenden Institutionen erlauben.[8] Die Nutzung des Digitalen Weiterbildungscampus kann individualisiert und so an den jeweiligen Bildungsanbieters angepasst werden. Unter bestimmten Voraussetzungen wird der Einsatz der Plattform vom Land gefördert.[9][10] In dem Bewusstsein, dass nicht die Menschen für die Technik da sind, sondern die Technik für die Menschen, wurde der Digitale Weiterbildungscampus in das Grundsatzpapier der Digitalisierungsstrategie des Landes Baden-Württemberg aufgenommen.

Projektbeispiele[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Mittlerweile wurde eine ganze Reihe von Projekten mit der Infrastruktur des Digitalen Weiterbildungscampus umgesetzt.[11][12]

Die Stadtbibliotheken Bietigheim-Bissingen, Göppingen/Geislingen,[13] Heilbronn[14] und Karlsruhe haben ihr Angebot erweitert: Seit Ende März 2015 bieten alle vier Bibliotheken individualisierte Online-Lernplattformen auf dem Digitalen Weiterbildungscampus an. Die Stadtbibliothek Ludwigsburg bietet ihre digitale Lernplattform bereits seit Juli 2013 an.[15][16]

Modellprojekt Live-Online-Deutschkurse für Flüchtlinge in baden-württembergischen Bibliotheken:[17][18] In sieben Bibliotheken in Baden-Württemberg (Achern, Heilbronn, Konstanz, Nordheim, Reutlingen, Stuttgart und Tübingen) findet ein Modellprojekt statt, das Zuwanderern einen schnelleren und effektiveren Zugang zur deutschen Sprache ermöglichen soll: Flüchtlinge können über PC-Lernstationen an einem Online-Deutschkurs per Software namens virtuelles Klassenzimmer teilnehmen. Der digitale Weiterbildungscampus Baden-Württemberg entschied sich bei der Wahl der passenden Software für die Zusammenarbeit mit der vitero GmbH. Diese stellte den Zugang zu der Software vitero inspire bereit, die für das virtuelle Klassenzimmer zum Einsatz kommt und auch Teil des Digitalen Weiterbildungscampus ist.[19] Zur Ergänzung des Lernangebots werden an den Bibliotheks-Computern auch Videos zum Deutschlernen bereitgestellt. Roland Bauer, vom Kultusministerium Baden-Württemberg, erläuterte, dass diese Software außerdem zum Einsatz für interne Team und Projektbesprechungen kommen wird.

Das Ministerium für Finanzen und Wirtschaft bietet zusammen mit dem Kultusministerium Baden-Württemberg über sein Weiterbildungsportal zu bestimmten Zeiten eine Online-Weiterbildungsberatung im Chat[20] an. Dabei wird der Chat des Digitalen Weiterbildungscampus genutzt, sodass innerhalb des Beratungsprozesses alle Funktionalitäten der Plattform zur Verfügung stehen.

ESRA – E-Learning für Schülerinnen und Schüler am Rande der Beschulbarkeit:[21] Dem Projekt ESRA lag der sonderpädagogische Ansatz zugrunde, Schülerinnen und Schüler mit negativen Schulerfahrungen und mit sozialem wie emotionalem Förderbedarf durch das Lernen im virtuellen Klassenzimmer statt im Klassenverband die Konzentration auf schulische Inhalte und letztendlich auch einen Schulabschluss zu ermöglichen.

Auszeichnungen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • eLearning AWARD-Preisträger 2017 in der Kategorie „Infrastruktur“[22][23]

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. vimotion: Die digitale Bildungsrevolution. AlB vimotion, 10. März 2016, abgerufen am 4. Juli 2016.
  2. Weiterbildung / Erwachsenenbildung. km-bw.de, 15. Juli 2015, abgerufen am 31. Januar 2015.
  3. Bündnis für Lebenslanges Lernen stellt seine Arbeit vor. In: Bündnis für Lebenslanges Lernen stellt seine Arbeit vor. baden-wuerttemberg.de, 15. Februar 2015, abgerufen am 28. Februar 2015.
  4. Lebenslanges Lernen ist weniger ein permanenter formaler Bildungsprozess. fortbildung-bw.de, 15. Juli 2014, abgerufen am 31. Januar 2011.
  5. Eurowing Ink Page 58-59: Wings. Abgerufen am 5. November 2018 (amerikanisches Englisch).
  6. Award 2017. AlB pressnetwork, 22. Februar 2017, abgerufen am 22. Februar 2017.
  7. Award 2017. Presseportal der Medienagentur Pflumm News & Pressemeldungen, 22. Februar 2017, abgerufen am 22. Februar 2017.
  8. Erste Online-Lernplattform am Start. BKZ, 22. Juli 2013, abgerufen am 22. Juli 2013.
  9. Fit fürs Leben in der Wissensgesellschaft. (PDF) fortbildung-bw.de, 12. Oktober 2010, abgerufen am 12. Oktober 2010.
  10. Weiterbildung. (PDF) In: Wayback Machine. fortbildung-bw.de, 12. Oktober 2015, abgerufen am 12. Oktober 2015.
  11. Land BW: deutscher-weiterbildungstag. AlB deutscher-weiterbildungstag, 22. Februar 2017, archiviert vom Original; abgerufen am 4. Dezember 2016.
  12. Facebook: deutscher-weiterbildungstag. AlB deutscher-weiterbildungstag, 22. Februar 2017, abgerufen am 4. Dezember 2016.
  13. Stadtbibliothek Göppingen bietet digitale Lernmöglichkeiten. In: WayBack Machine. NWZ, 25. März 2015, abgerufen am 25. März 2015.
  14. Englisch und Excel online lernen. Stimme, 8. März 2015, archiviert vom Original; abgerufen am 8. März 2015.
  15. E-Learning als Instrument zur Förderung der Erwachsenenbildung. OPUS, 10. November 2014, abgerufen am 10. November 2014.
  16. Pressemitteilung des LV Baden-Württemberg. In: WayBack Machine. DBV, 4. April 2016, abgerufen am 4. April 2016.
  17. bibbw: KM BW. AlB bibbw, 10. März 2015, abgerufen am 22. Januar 2017.
  18. bibbw: KM BW. AlB bibbw, 10. März 2015, abgerufen am 22. Januar 2017.
  19. Der Digitale Weiterbildungscampus Baden-Württemberg. 21. Juli 2021, abgerufen am 12. Februar 2024.
  20. Weiterbildungsberatung Chat. KM, 10. Januar 2013, abgerufen am 10. Januar 2013.
  21. E-Learning-Projekt überzeugt. In: Wayback Machine. AlB Bote, 18. März 2015, abgerufen am 18. März 2015.
  22. KM BW: KM BW. AlB KM-bw, 10. März 2015, abgerufen am 22. Februar 2017.
  23. eLearning Jornal: eLearning Jornal. (PDF) AlB eLearning Jornal, 16. Dezember 2016, abgerufen am 22. Februar 2017.