Diskussion:Altmühlkreuz

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Letzter Kommentar: vor 3 Jahren von Imbarock in Abschnitt Georg Scheurlin und Fanny von Stichaner
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Georg Scheurlin und Fanny von Stichaner[Quelltext bearbeiten]

Mal kurz rüberzappen zu Georg Scheurlin und auch auf die dortige Diskussionsseite. Mehr mache ich hier aber nicht. --Imbarock (Diskussion) 18:37, 7. Okt. 2020 (CEST)Beantworten

Doch noch mehr, aber ich bitte vorab um Entschuldigung, der Beitrag ist lang. Dennoch, er gehört zum Altmühlkreuz. Weil viele Bildsäulen, Steinkreuze, Sühnekreuze etc. in der ersten Hälfte des 19. Jhdt zum Gegenstand literarischer, „erfundener“ Sagen wurden, die teils bis heute als „mittelalterlich“ vermittelt werden, lohnt es sich, länger zu verweilen. Beispielsweise kenne ich die gleichfalls literarische „Sage“ vom Postmichel sehr gut. Spätestens die 1830er-Jahre standen am Beginn solcher „Volkssagen“.
„Viele“ Legenden ranken sich daher auch nicht um das Altmühltalkreuz, es ist immer die eine, modifizierte. Das sieht man auch an den Theaterbearbeitungen. Josef Kuppa (1848–1920) alias Josef Willhard(t) und sein Volksstück „Das Kreuz im Altmühltal. Grafensohn und Hirtenmädchen“. 1905 wurde es z.B. in der Schweiz (dort mehrfach bis in die 1920er) aufgeführt. Dann der zur Gunzenhausener 'Gerberdynastie' Schneider gehörende Gustav Schneider, nebenbei „Heimatdichter“. Nach Wilhelm Lux (? was steht in den Beiträgen von Pfarrer Hermann Clauss 1924, bzw. Karl Friedrich Zink 1988 in Alt-Gunzhausen ?) wurde Schneiders „Heimatschauspiel“ im Dezember 1922 in Gunzenhausen aufgeführt. Wie oft und wie lange – unbekannt. Noch 1939 ruhte im Stadtmuseum Gunzenhausen ein „Textbuch“ betitelt „Kreuz im Altmühltal“, das mit Fragezeichen Gustav Schneider zugeschrieben wurde.
Zu der Handschrift in der bayerischen Staatsbibliothek (Cgm 5364): „Johann Maria Pedrazzi: Zwei fränkische Lokalsagen (1837)“. Vorwort datiert mit 1.5.1837 (Ansbach). Widmung an das „griechische Königspaar“. Auf 5 handschriftlichen Seiten (vorder- und rückseitig beschrieben) die 2. „Sage“: „Das Kreuz im Altmühlthal“. Das Manuskript stammt aus der Privatbibliothek König Ottos I. von Griechenland. Online: [1]
Der 8. Jahresbericht des Historischen Vereins in Mittelfranken für das Jahr 1837 (Nürnberg 1838) notiert als Geschenk an den Verein (S. 18): „Von dem functionirenden Registrator bei dem Königl. Kreis- und Stadtgerichte [Ansbach] Herrn Pedrazzi […] b. Das Kreuz im Altmühlthale. Eine Volkssage“. Nicht gesagt ist, ob es sich dabei um eine Abschrift, das Original oder eine Prosabearbeitung des 32-strophigen Gedichts handelt, welches 1852 in Alexander Schöppners Sagenbuch der Bayerischen Lande abgedruckt wurde und mutmaßlich von Magdalena Franziska („Fanny“) von Stichaner (1810 – 1891) stammt. Vor allem, Pedrazzi und Forstmeister Freiherr von Raesfeld(t), der Ehemann von Franziska, waren Mitglieder des Vereins in Ansbach, so z.B. beide direkt untereinander in der Mitgliederliste für 1841.
Ob all die Texte möglicherweise ihren Ursprung in dem Gedicht von Franziska, geb. von Stichaner haben? Letzteres wurde 1847 durch Georg Scheurlin – siehe die Disk dort – prosaisch „nur“ in die Länge gezogen. Franziska als Urheberin wäre nicht weiter verwunderlich, denn ihr Mann (seit 1834) Ludwig Reinhard von Räsfeld(t) lebte zunächst als Forstamtsverweser in Gunzenhausen und wurde dort 1833 zum Forstmeister befördert. Wenige Jahre später leitete er das Forstamt in Ansbach. Das bedeutet aber noch lange nicht, dass er in Gunzenhausen etwa auf eine mündliche Sagenüberlieferung stieß. Die Familie „von Stichaner“ war jedenfalls historisch und literarisch „engagiert“.
Ich fände es gut, wenn der Abschnitt „Legenden“ ausgebaut wird. Aber bitte, das mögen die Geschichtsfreunde in Gunzenhausen beurteilen. --Imbarock (Diskussion) 17:35, 9. Okt. 2020 (CEST)Beantworten