Diskussion:Anatoli Stepanowitsch Djatlow

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Todesursache[Quelltext bearbeiten]

Ich halte diesen Satz für irreführend: Jedoch starb er nicht an den Folgen dieser hohen Strahlenbelastung, sondern im Jahr 1995 an einem Herzinfarkt.

Auch Herzversagen/Infarkt kann eine Spätfolge hoher Strahlenbelastung sein. Siehe dazu den englischen Artikel über Djatlow oder auch den Artikel zur Strahlenkrankheit. Vermutlich bestand da durchaus ein Zusammenhang. (nicht signierter Beitrag von 92.231.33.93 (Diskussion) 16:01, 30. Mai 2011 (CEST)) [Beantworten]

Das ist richtig. Dabei sind 5,5 Sv eigentlich schon genug, um sterben zu können. Der folgende Satz „Manche Quellen gehen sogar so weit, zu behaupten“ ist extrem weaselig, besonders da unbelegt. -- Gohnarch 18:15, 30. Mär. 2012 (CEST)[Beantworten]

Laut einer Dokumentation der BBC sind auffallend viele Arbeiter rund um Tschernobyl an einem Herzinfarkt oder Schlaganfall gestorben, aber so gut wie nie an der Strahlenkrankheit. Es liegt nahe, dass es sich hierbei um beschönigende Diagnosen handelt. Dieser Abschnitt sollte daher also zumindest in Zweifel gezogen werden. (nicht signierter Beitrag von 89.247.56.137 (Diskussion) 12:33, 11. Mai 2012 (CEST)) [Beantworten]

So wie es jetzt ist, ist der letzte Satz aber auch sehr nahe an der Theoriefindung, ich habe ihn etwas geändert. Problem ist, dass man bei nahezu jeder natürlichen Todesurache nicht ausschließen kann, dass ihr Eintritt durch erhöte Strahlenbelastung begünstigt wurde. Insofern ist das Polemik. Messbar sind solche Einflüsse nur bei Betrachtung der Veränderung der Erkrankungen im radioaktiv stark verseuchten Gebiet im Vergleich zu einer Kontrollregion, die sich bezüglich der Lebensbedingungen möglichst nur in der Strahlenbelastung von der verseuchten Region unterscheidet. --Max schwalbe (Diskussion) 22:48, 3. Jan. 2019 (CET)[Beantworten]
Ich finde, diese Vermutung sollte gelöscht werden. Oder sind Obduktionsprotokolle verfügbar, die belegen können, dass es nicht ein ganz normaler Herzinfarkt war (Rauchen, fettiges Essen, wenig Bewegung, 64 Jahre alt, etc.), sondern in den Herzzellen verdächtige Spuren zeigen? Die deutliche Angabe von 4 Sv reicht, m.E. aus, um jedem Leser nahezulegen, dass der Tschernobyl-Unfall nicht gesund war.
Es gibt kardiotoxische Wirkungen bei Krebstherapien (Chemo+Bestrahlung), aber da kommt die Schadwirkung hauptsächlich von der Chemo und weniger von der Bestrahlung. Zum Vergleich: Organdosen liegen im Zielgebiet in der Größenordnung von 30 Gray, die natürlich in kleinen Tagesportionen über mehrere Wochen gegeben werden. Ab 5 Gray als Einzeldosis stirbt man an akuter Strahlenkrankheit, insbesondere weil die DNA durchgängig kaputt ist und sich keine Zellen zur Regeneration bilden. Fun Fact: Herzzellen teilen sich mit der Adoleszenz nicht mehr, deswegen verheilen Narben eines Herzinfarkts auch nicht mehr. Umgekehrt heisst das aber auch, dass die Empfindlichkeit des Herzmuskels sehr viel niedriger ist als andere Gewebe mit hoher Teilungsrate. Eines der Unfallopfer von Tōkaimura hat knapp 3 Monate durchgehalten, und im Prinzip gab es ein Multiorganversagen - bis aufs Herz, das hat noch gearbeitet.[1] --Gunnar (Diskussion) 22:23, 17. Jan. 2019 (CET)[Beantworten]
In der Quelle zur Todesursache steht: "Er litt sehr unter den Krankheitsfolgen und starb schließlich 1995 an einer durch die Verstrahlung entstandenen Herzinsuffizienz." Einen Herzinfakt und eine Herzinsuffizienz kann man eigentlich gut auseinander halten. Das erste ist ein (plötzlicher) Verschluss von Herzkranzgefäßen, das zweite ist ein chronischer und langsam voranschreitender Zustand, bei dem der Herzmuskel seine Pumpfähigkeit verliert. Was isses denn nu? Ich habe ad hoc leider keine gute Quelle gefunden, welche die eine oder andere Todesursache bestätigt. Als medizinischer Laie würde ich sagen, dass man bei Herzinsuffizienz eine Beteiligung der Verstrahlung als Grund mit einschließen kann: das ist wie oben geschrieben eine bekannte Nebenwirkung von Strahlenterapien - bei Herzinfarkten ist der Zusammenhang weniger stark. --Gunnar (Diskussion) 16:47, 11. Jan. 2020 (CET)[Beantworten]

"radioaktiv verstrahlt"?[Quelltext bearbeiten]

Was bitte heißt "radioaktiv verstrahlt"? Das ist eine sehr unenzyklopädische Ausdrucksweise. Entweder wurde jemand einer (externen) Strahlungsdosis ausgesetzt oder innerlich oder äußerlich radioaktiv kontaminiert. Und beides sollte quantifizierbar sein. (nicht signierter Beitrag von 92.228.248.86 (Diskussion) 16:31, 19. Jan. 2013 (CET))[Beantworten]

Und die 390 Sv Dosis sind offenbar falsch, wenn laut Strahlenkrankheit schon 6-10 Sv zu 100% tödlich sind. Laut russischer Wikipedia waren es 390 rem = 3,9 Sv. Reilinger (Diskussion) 22:20, 19. Nov. 2014 (CET)[Beantworten]
In den 80ern hat man noch gerne mit rem gearbeitet, und dann später nicht nur theoretisch sondern auch praktisch auf Sv umgestellt. Es kann also sein, dass bei einigen Dokus oder populärwissenschaftlichen Veröffentlichungen man einen Fehler bei der Einheitenkonversion gemacht hat. 3,9 Sievert ist 'ne Menge, aber das kann man überleben. Bei den Langzeitexpositionen geht die Gefahr wohl eher durch die Inkorporation von alpha-Strahlern aus, während die Todesfälle bei Tschernobyl und die schweren Strahlenkranken durch externe Strahler verursacht werden. Es ist schlicht ungesund, in einen offenen Reaktorkern zu schauen oder die Brocken, die herausgeschleudert wurden, auf Armlänge an sich herankommen zu lassen. --Gunnar (Diskussion) 19:48, 21. Jan. 2021 (CET)[Beantworten]

Video Youtube 2016 veröffentlicht, aus 1991 (?)[Quelltext bearbeiten]

Wieso wird am Ende des Textes, bei Djatlows eigener Darstellung, nicht das 2016 veröffentlichte Video ( https://www.youtube.com/watch?v=IVthWR4cR1g ) aus 1991 (?) zitiert? In der russischen Version ist es auch zitiert. (nicht signierter Beitrag von 94.219.232.87 (Diskussion) 24. Januar 2019, 17:15 Uhr)

Vielleicht weil dort keine deutschen Untertitel eingeblendet werden. Mit 3.223.262 Aufrufen (Stand Jan 2020) scheint es ein beliebtes Video zu sein. https://www.youtube.com/watch?v=N8__v9EswN4 hat englische Untertitel. --Gunnar (Diskussion) 16:53, 11. Jan. 2020 (CET)[Beantworten]

Entlassung aus Haft[Quelltext bearbeiten]

In der engl. Wikipefia wurde er nach drei Jahren bzw. 1990 amnestiert, hier nach fünf. (Dort sogar mit Quelle). Kann das jemand checken? (nicht signierter Beitrag von 80.110.122.212 (Diskussion) 22:32, 13. Nov. 2019 (CET))[Beantworten]

In der (Auto)Biographie, der Übersicht am Anfang seines Buches, ist zu lesen: "Er wurde vom Obersten Gericht der UdSSR als einer der Unfallverursacher verurteilt und zu 10 Jahren Haft in einer Strafkolonie verurteilt. Er saß in der Siedlung Krjukowo, Gebiet Poltawa, ein. Nach zahlreichen Appellen von verschiedenen Organisationen, Freunden, persönlich von A.D. Sacharow und nach seinem Tod - von E.G. Bonner, wurde A.S. Dyatlov am 1. Oktober 1990 vorzeitig nach Artikel 220 (wegen Krankheit) entlassen. Die Strahlenkrankheit schritt schnell voran und trotz der Hilfe der deutschen Ärzte (ab 1991 wurde Dmitry Dyatlov zweimal jährlich in der Verbrennungsabteilung der Universitätsklinik München behandelt) starb Alexander Dyatlov am 13. Dezember 1995." Das klingt plausibel: Schauprozess endet im Juli 1997, und Entlassung Oktober 1990, das sind gut 3 Jahre in der Strafkolonie Krjukowo, und so steht es jetzt auch im deutschen Artikel. --Gunnar (Diskussion) 19:31, 21. Jan. 2021 (CET)[Beantworten]

Unfall im Labor 23[Quelltext bearbeiten]

"Dabei kam es einmal zu einem Unfall, bei welchem er einer großen Strahlendosis ausgesetzt wurde. Es gab Hinweise, dass Djatlow für den Unfall verantwortlich war, was ihm jedoch nicht nachgewiesen werden konnte. Kurz darauf starb sein Sohn an Leukämie." Für den Unfall in der U-Boot-Werft sollten Belege ergänzt werden, insbesondere für die Aussage, dass er eventuell mit verantwortlich war. Das ist eine gravierende Schuldzuweisung und sollte nicht auf Hörensagen beruhen, insbesondere weil es den Schluss nahelegt, dass Djatlow leichtsinning mit kerntechnischen Anlagen umgeht und es keine Wunder ist, dass er später auch Tschnobyl in die Luft gejagt hat (was er nachweislich nicht getan hat, sondern das war die inherent unsichere Konstruktionsweise der RBMK-Reaktoren, insbesondere der Steuerstäbe).--Gunnar (Diskussion) 12:49, 11. Jul. 2020 (CEST)[Beantworten]

Also in diesem Video https://youtu.be/inXEIVmbeEo wird das o.g. gesagt; die Doku ist von 2004. Ein anderer Beleg dazu ist mir nicht bekannt. --Gruß, testet95§ 87 AO beachten ;) 10:42, 21. Jan. 2021 (CET)[Beantworten]
Die Qualität dieser Dokumentation halte ich an den Details gemessen - nicht an der Unterhaltsamkeit - für fragwürdig. Im Anschluss an die Passage mit dem Unfall wird gesagt "Djatlow war dabei einer Strahlenbelastung von 200 Sievert ausgesetzt. 70 Sievert sind normalerweise für Menschen tödlich." Da stimmt etwas nicht mit den Einheiten. Kann sein, dass etwas bei der Umrechnung von rem, rad, Sv oder Gy schiefgegangen ist, aber die tödliche (Ganzkörper-)Dosis liegt bei etwa 5 Sv und nicht 70. 1 Sv = 100 rem, d.h. man kann 200 rem (2 Sv) überleben (kleiner 5 Sv), aber die Grenze sind weder 70 Sv noch 70 rem. 0,7 Sv wäre eher ungefähr die Grenze, ab der sich eine Strahlenkrankheit entwickelt, ab etwa 5 Sv ist man totgeweiht. Es könnte also sein, dass statt 200 rem man 200 Sv sagte, ohne den Faktor 100 zu berücksichtigen.
Zudem finde ich es irreführend, dass auf den Tod des Sohnes hingewiesen wird. Das mag relevant sein, um zu zeigen, dass der Mann von einem Schicksalsschlag gebeutelt war, aber so wie es gesagt wird, könnte man auf die Idee kommen, zwischen dem Unfall und dem Tod des Sohnes bestehe ein kausaler Zusammenhang, z.B. indem er radioaktives Material von der Arbeit mit nach Hause gebracht hat. Gibt es neben der UK-CA-Coproduktion noch andere Quellen für den Unfall? --Gunnar (Diskussion) 19:09, 21. Jan. 2021 (CET)[Beantworten]