Diskussion:Anschauung

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Zur Navigation springen Zur Suche springen

Toter Weblink[Quelltext bearbeiten]

Bei mehreren automatisierten Botläufen wurde der folgende Weblink als nicht verfügbar erkannt. Bitte überprüfe, ob der Link tatsächlich unerreichbar ist, und korrigiere oder entferne ihn in diesem Fall!

--Zwobot 23:16, 26. Jan. 2007 (CET)[Beantworten]

Möglicher Widerspruch[Quelltext bearbeiten]

Leider muß ich auf einen möglichen Widerspruch hinweisen, der beim Leser des Artikels Anschauung zwischen folgenden Sätzen höchstwahrscheinlich entsteht:

Anschauung ist ein erkenntnistheoretischer Begriff, der in seiner heutigen Verwendung meist auf Immanuel Kant bezogen ist. Mit ihm wird auf den sinnlich-rezeptiven Anteil in der Erkenntnis Bezug genommen. ...
Kants in der Kritik der reinen Vernunft entwickelte Erkenntnistheorie unterscheidet zwischen empirischen Anschauungen, die uns durch Sinnesorgane gegeben werden, und reinen Anschauungen, die a priori vor jeder Erfahrung gegeben sind. Die beiden von Kant angenommenen reinen Anschauungen sind Raum und Zeit.

Wenn zu Anfang des Artikels die Verwendung des Begriffs nur „auf den sinnlich-rezeptiven Anteil in der Erkenntnis“ (KrV B 33) bezogen wird, so könnte der Leser damit mißverstehen, daß sich der Begriff bei Kant lediglich auf sinnliche Qualitäten bezieht. (Unter Sinnlichkeit könnte ja evtl. noch die Empfindung mit verstanden werden.) Eine solche Beschränkung auf die Sinnlichkeit besteht jedoch bei Kant nicht.

Der Begriff Anschauung ist nur wie eine Vielzahl anderer Begriffe von einem sinnlichen Vorgang abgeleitet, nämlich vom Vorgang des „Schauens“. Anschauung hat aber zusätzlich bei Kant eine übertrgagene, d.h. nicht nur sinnlich-rezeptive, sondern auch eine sinnbildliche Bedeutung. Die Beschränkung des Begriffs auf Sinnlichkeit ist also nicht eine von Kant verfolgte Absicht.

Dies wird im WP-Artikel sogar einige Zeilen später auch ausdrücklich so zum Ausdruck gebracht, nämlich dann, wenn der Begriff Anschauung auch im Zusammenhang mit „reiner Anschauung“ gebraucht und von empirischer Anschauung (=Sinnlichkeit) abgegrenzt wird. Man sollte also weiter oben im ersten Zitat das Wort „zunächst“ einfügen, wenn damit speziell die ursprüngliche Wortbedeutung vom Autor des Artikels gemeint sein sollte. Damit wird zumindest schon vorab angedeutet, daß der Begriff von Kant auch noch in anderer Bedeutung gebraucht wird.

Ggf. könnte der zweite Satz des ersten Zitats auch ganz entfallen. Er ist inhaltlich ohnehin wichtig, wenn es um die Abgrenzung von reiner Anschauung und empirischer Anschauung geht.

Um möglichst wenig Veränderungen einzuführen, müßte es müßte anstelle vorliegender Fassung besser heißen:

Anschauung ist ein erkenntnistheoretischer Begriff, der in seiner heutigen Verwendung meist auf Immanuel Kant bezogen ist. Mit ihm wird von Kant zunächst auf den sinnlich-rezeptiven Anteil in der Erkenntnis Bezug genommen (KrV B 33). ...

dann wäre das zweite Zitat wie folgt zu ergänzen:

Kants in der Kritik der reinen Vernunft entwickelte Erkenntnistheorie unterscheidet in einem zweiten Schritt zwischen empirischen Anschauungen, die uns durch Sinnesorgane gegeben werden, und reinen Anschauungen, die a priori vor jeder Erfahrung gegeben sind. Die beiden von Kant angenommenen reinen Anschauungen sind Raum und Zeit. Reine Anschauungen sind Vorstellungen, die zwar mit sinnlichen Wahrnehmungen verknüpft werden können, jedoch als solche frei von jeder sinnlichen Wahrnehmung, Empfindung oder Erfahrung sind, denen also „gar nichts Empirisches beigemischt ist“ (KrV B 3). - Mit empirischer Anschauung wird auf den sinnlich-rezeptiven Anteil in der Erkenntnis Bezug genommen.

Sofern niemand dagegen ist, nehme ich diese Verbesserung in 14 Tagen so vor. --Anaxo 22:52, 5. Feb. 2008 (CET)[Beantworten]

Vergleich mit Begriff Intuition[Quelltext bearbeiten]

Anschauung wird als ein Begriff dargestellt, der in seiner heutigen Verwendung meist auf Kant bezogen ist. Es wäre zu prüfen, inwiefern sich dieser Terminus im wesentlichen von dem Begriff Intuition unterscheidet. Dieser war bis zu Kant als Verdeutschung von lat. intuitus philosophisch gebräuchlich. Daher stellt sich die Frage, ob Anschauung und Intuition nicht als gleichbedeutend anzusehen sind. Vor Kant haben die meisten deutschen Philosophen in lateinischer Sprache geschrieben. Auch Kant hat seine frühen Werke noch in Latein verfaßt. Es wäre daher denkbar, daß Kant den Begriff Anschauung nur als Verdeutschung des bis dahin üblichen lat. Begriffs intuitus verstanden hat. Dafür spricht auch Kants eigene Definition des lat. Begriffs. Er schreibt in De mund. sens. sct. I, § 10: intuitus nempe mentis nostrae semper est passivus. Diese Beschreibung kommt auch der lat. Bedeutung von intueri nahe. Als Deponens kann dieses Verb auch als passiver Vorgang im Sinne der Rezeptivität betrachtet werden (intueri = angeschaut werden von apriorischen, d.h. bereits vorhandenen Vorstellungen in unserem Bewußtsein). --Anaxo 00:03, 6. Feb. 2008 (CET)[Beantworten]

Ist es möglich, sich auf Kants Beschreibung der Anschauungsformen zu beziehen, wenn es sich um psychologische Streitfragen handelt, so z.B., wenn archaische psychologische Symbole gedeutet werden sollen? Dieses Thema wird in der Diskussion von Artikel Astrologie berührt. --Anaxo 00:13, 6. Feb. 2008 (CET)[Beantworten]

Möglicher Widerspruch II[Quelltext bearbeiten]

Die vorgeschlagenen Änderungen wurden nun z.T. in geänderter Form umgesetzt. --Anaxo 14:47, 29. Aug. 2008 (CEST)[Beantworten]

Mehrdeutigkeit[Quelltext bearbeiten]

Vielleicht wird hier zu sehr die Begrifflichkeit von Kant favorisiert: Neben der sinnlichen Anschauung von Kant gibt es noch die Anschauung als unmittelbare Einsicht (so bei Leibniz, Locke), die intellektuale/intellektuelle Anschauung bei Fichte und Schelling und der Anschauungsbegriff bei Edmund Husserl.

So Gessmann, Martin: Philosophisches Wörterbuch. 23. Auflage. Kröner, Stuttgart 2009: Anschauung

--Hans-Jürgen Streicher 22:13, 24. Apr. 2010 (CEST)[Beantworten]

kategoriale Anschauung im Sinne von Husserl[Quelltext bearbeiten]

Aus der Seite über Husserl:

"Der Akt, in dem ein Gegenstand unmittelbar gegeben ist, ist die „kategoriale Anschauung“. Der gegebene Gegenstand als vermeinter Gegenstand enthält über die rein sinnliche Wahrnehmung hinaus einen Überschuss an Intentionalität, wie er in Wörtern wie „dieser“, „ist“ oder „er“ zum Ausdruck kommt, die jenseits des Sinnlichen liegen."

--Hans-Jürgen Streicher 22:24, 24. Apr. 2010 (CEST)[Beantworten]

Raum und Zeit nennt Kant auch die „reinen Formen der Anschauung“, Empfindung die Materie (KrV B 59 f.)[Quelltext bearbeiten]

Unter der Voraussetzung, dass die Zitate richtig sind und nirgends Anschauung mit Empfindung mit Wahrnehmung vertauscht wurde: Wenn man beim verlinkten Lemma "Empfindung" nachsieht, dann heißt es dort: "Weiter sagt Kant, Empfindung sei die Materie der Wahrnehmung (KrV B 209)." Im Artikel sollte der Satz daher entsprechend angepasst werden, da Empfindung "offenbar" nicht die Materie der Anschauung, sondern die Materie der Wahrnehmung ist:

"Raum und Zeit nennt Kant auch die „reinen Formen der Anschauung“ (KrV B 59 f.), Empfindung die Materie der Wahrnehmung (KrV B 209)."

"..., Empfindung die Materie" stellt den Leser nur vor ein zusätzliches Rätsel, wie diese drei Worte mit Hilfe des ersten Teils des Satzes zu einer richtigen und zweifelsfrei gemeinten Aussage ergänzt werden sollen. Wenn ich das richtig verstehe, ist bei Kant die Wahrnehmung die Form, die Art und Weise des Auftretens von Bewusstseinsinhalten. Bei jedem Bewusstseinsinhalt kann ich fragen: a) wo kommt er her, was verursacht ihn; b) was beinhaltet er. Kommt er aus den Sinnesorganen (und nicht aus der Erinnerung oder dem Denken), ist er vom Typ einer (Sinnes-)Empfindung. Das Inhaltliche, das "Was" der Wahrnehmung (Röte, Kälte, ...) ist das "materielle", die "Materie" der Wahrnehmung, und anscheinend nicht die "Materie der Empfindung", weil "Empfindung" grammatikalisch zwar ein Substantiv ist, aber dennoch kein Ding mit einem Inhalt zu sein scheint, sondern nur den Ort bezeichnet, aus der der Wahrnehmungsinhalt stammt, oder den Prozess, den Vorgang meint, durch den der Wahrnehmungsinhalt zustande kommt). Anschauung wäre dann die Art und Weise, wie wir an die Wahrnehmungen herangehen, unter welchen Randbedingungen wir Wahrnehmungen überhaupt haben können. Wir können nur mit solchen Wahrnehmungen etwas anfangen, die sich in Raum und Zeit abspielen. - Wenn nicht, hab ich mich geirrt :). Gruß, --Gkln (Diskussion) 18:51, 8. Mai 2023 (CEST)[Beantworten]