Diskussion:Chronica Slavorum

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Artikel dringend überarbeiten![Quelltext bearbeiten]

Helmold von Bosau hat nie eine "Chronica Slavorum" geschrieben! bei Dr. Wolfgang Jobst, Genealogica, Franfurt/O. 1562 wird Helmolds Chronik so zitiert: >Helmoldus in der Wendischen Chronica< Offenbar war das der Originaltitel des Werkes, „Wendische Chronica“. Doch nun begannen die Fälschungen: Christian Gottlieb Jöcher zitiert in seinem „Allgemeinen Gelehrten Lexikon“, Leipzig um 1780, S. 1470f diese Chronik so: >Helmolds Chronicon Sclavorum & Venedorum< Denn nach dem Tode Helmolds 1170 hatte der Abt Arnold von Sankt Johannis das Werk fortgesetzt und dabei auch den Titel um diesen Missionierungsbegriff erweitert. War es bis dato nur eine Erweiterung im Sinne von „Chronik der Heiden und Wenden“, so begann mit dem Druck durch Dr. Sigismund Schorkel, Frankfurt 1556 (und 1573) die regelrechte Fälschung. Nun trug das Werk den Titel „Chronica Slavorum“ und wurde damit zur „Slawenchronik“. 1659 druckte auch Heinrich Bangert in Lübeck das Werk mit dem falschen Titel. Die in Kopenhagen liegende Handschrift der Chronik, die in Berlin 1987 in einer Ausstellung in der Zitadelle ohne erklärende Angaben als „Originalhandschrift“ ausgestellt worden war, ist in Wahrheit eine jüngere Abschrift, wie Fritz Becker nachweisen konnte (Fritz Becker (Hrsgb.), Berliner Extrablatt, 1-1987 und 11-5-1987) und die Handschriftenabteilung Kopenhagens eiräumte. Wo die Originalhandschrift von Helmold von Bosau liegt, die eine Schriftrolle war, keine Handschrift in Buchform, ist unbekannt, möglicherweise ist sie verschollen oder wurde weggeschaft. In der bekannten „Monumenta Germaniae Historica“ findet sich die Chronik Helmolds von Bosau unter dem gefälschten Titel „Chronica Slavorum“. Hier wurde das C ohne es zu nennen weggelassen. Erst in einer späteren Rezension von Bernhard Schmeidler 1910 findet sich der Hinweis (S. IX): >In Bezug auf die Übersetzung ist noch zu bemerken, daß die alten Namensformen meist beibehalten sind, jedoch die Schreibung „Sclaven“ als zu störend aufgegeben wurde.< Deswegen muß die Überschrift "Chronica Slavorum" geändert werden in "Chronica Sclavorum" und es muß erwähnt werden, daß dieser Titel aus späteren ergänzten Ausgaben genommen ist und die Originalhandschrift Helmolds diesen Titel nicht hat.Geza (Diskussion) 14:27, 30. Jul. 2015 (CEST) --Beantworten

Du meinst wohl, dass zuerst das Lemma geändert werden müsste? Wenn mich nicht alles täuscht, dann wird das Lemma so gewählt, wie es sich in der aktuellen Forschungsliteratur zitiert findet. Wenn man nur Abschriften und kein Autograph/Original hat, dann ist es ein bischen müßig zur spekulieren, wie der Autor sein Werk genannt haben möchte. Üblicherweise bilden die ersten Worte ([Incipit] Chronica Sclavorum... oder [Incipit] Helmoldi chronica slavorum... scheint hier die Beanstandung zu sein) - bei Fehlen eines überlieferten Titels - den zu zitierenden bibliographischen Hinweis.

Dass in der frühen Neuzeit auf diese Weise nicht verfahren wurde, ist ein generelles Ärgernis; selbst mit jüngeren Werktiteln des 16. und 17. Jhds.! Deine Belege sind nicht unbekannt, kommen aber etwas wild und vehement daher - die Originalhandschrift hatte jedenfalls überhaupt keinen Titel. Wenn es Dich nun also stört, dass hier unsachgemäß als chronica slavorum referiert wird, dann tröste Dich mit dem Rekogniszieren des historiographischen Usus und mit der spekulativen Gewissheit, dass es im Fall der Fälle einen tatsächlichen Titel gegeben habe, der nichts mit Chronica und nichts mit ambivalenten Ethnonymen zu tun hatte (e.g. "Helmoldi beatissimi libri supra rei ecclesiasticorum in regnis danicis"). Nebenbei bemerkt: Ich war auch mal so enthusiastisch auf dieses Thema fixiert - es kam auf die Dauer aber immer alberner herüber meinen begründbaren Standpunkt partout durchsetzen zu wollen ohne das ich gegenteilige Standpunkte gleicher Begründbarkeit zu akzeptieren bereit war. --77.186.249.120 18:58, 8. Mär. 2018 (CET)Beantworten

Verschieben meines Disskussionsbeitrages[Quelltext bearbeiten]

Wieso wurde denn bitte meine Anfrage verschoben? Hatte sie etwa nichts mit diesem Artikel zu tun? Eine begründende Antwort wäre sehr nett!--139.30.128.34 16:59, 31. Jul. 2009 (CEST)Beantworten

Pruci[Quelltext bearbeiten]

Die Pruci behandelt Helmold "besonders ausführlich"? Ist mir bisher noch nicht aufgefallen. Besonders ausführlich behandelt er die Obotriten und Wagrien. MfG --Ulrich Waack 22:31, 10. Feb. 2010 (CET)Beantworten

Siehe hier. Nach meiner Erinnerung ist es aber auch so, dass der Schwerpunkt auf Wagrien liegt, schließlich war er mitten dort. Nur reicht mir die Erinnerung nicht aus, daher der (vorläufige) Verweis auf Volker Scior. Kannst du aber sehr gerne abändern bzw. korrigieren, wenn du aktuell im Thema drin bist. Schon mal in der Kirche in Bosau gewesen? Gruß --Centipede 22:46, 10. Feb. 2010 (CET)Beantworten
Bzw. als Textvorschlag: "Ausführlich widmet er sich vor allem den Obotriten und Wagriern, in deren unmittelbarer Nähe seine Mission angesiedelt war. Von den entfernteren Stämmen finden die Ranen und die Preußen besondere Beachtung." --Centipede 23:26, 10. Feb. 2010 (CET)Beantworten
Hallo Centipede, Du bist meiner Antwort Sekunden zuvor gekommen:
Ja, in der Kirche bin ich schon gewesen, und ich kenne auch einen kurzen (quasi komprimierten) Aufsatz von Scior zumselben Thema, weil ich aktuell über antislawische Vorurteile für denbisher fehlenden Artikel "Kulturträgertheorie" arbeite. Aber die derzeitige Formulierung bezüglich der Pruci ist absolut missverständlich: Die Slawenchronik hat 108 Kapitel, davon heißt das erste: „Von der Unterscheidung der verschiedenen Slawenvölker“. In ihm befindet sich der Satz: „Das südliche Ufer [der Ostsee] aber bewohnen die Völker der Slaven, von denen im Osten die ersten die Rucen [Russen] sind; dann kommen die Polanen [Polen], an welche im Norden die Pruzen [Preußen], im Süden die Böhmen und die Moraver [Mährer] oder Karinther [Kärntner] nebst den Soraben grenzen." In der Tat nehmen die Pruci dann etwa ein Drittel dieses Kapitels ein, wegen ihrer Vorbildfunktion (in den Augen Helmolds). Aber nach dem ersten Kapitel kommen sie in den folgenden 107 niemals wieder vor. – Ich versuche mal, eine angemessenere Formulierung zu finden. Herzlichen Gruß --Ulrich Waack 23:40, 10. Feb. 2010 (CET)Beantworten
Vielen herzlichen Dank! Das war ja ein Glücksfall, dass du den Artikel beobachtest. Auf die Kulturträgertheorie bin ich schon sehr gespannt. Viele Grüße --Centipede 08:53, 11. Feb. 2010 (CET)Beantworten
Was heißt hier "Glücksfall"? Das ist harte, zeitraubende Arbeit...  ;-)) Alles Gute und immer ein segensreiches Händchen - --Ulrich Waack 12:22, 11. Feb. 2010 (CET)Beantworten